Mit »Heliosphere 2265 02: Zwischen den Welten« kleckert Andreas Suchanek nicht, er klotzt.
Mysteriöse Ereignisse und ihre Folgen
Im Grunde genommen läuft es für Captain Jayden Cross von der HYPERION gut. Er und seine Crew haben nicht nur erfolgreich gegen die Parliden gekämpft, sondern ebenso einen Vertreter dieser fremden Spezies gefangen genommen. Und sie konnten in den Besitz eines Fraktals gelangen, eines mysteriösen Objektes, das sich herkömmlichen Untersuchungsmethoden entzieht.
Das Artefakt wird auf den Mars gebracht, wo es gleich Gegenstand von politischen Machtspielereien wird. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes und es wird aktiv. Es überträgt in die Datenspeicher der Anwesenden eine Reihe von Koordinaten, ehe es erneut inaktiv wird. Captain Cross soll zum Ziel hinfliegen und herausfinden, was sich dort befindet.
Derweil hat sein Stellvertreter Noriko Ishida ein Problem. Gegen sie wird an Bord des Schiffes integriert und das wirkt sich auch langsam auf die allgemeine Stimmung auf. Sie kann allerdings nicht dagegen vorgehen, da alles, was sie unternehmen könnte, gegen sie ins Gegenteil verwendet werden könnte.
Ein hohes Handlungstempo
Andreas Suchanek führt in »Zwischen den Welten« das fort, was er im Vorgängerband Das dunkle Fragment anfing. Er baut seine Charaktere und sein Universum weiter aus. Er wirft weitere Fragen auf, deren Antworten selbstverständlich auf sich warten lassen. Und all das in einem unvorstellbar hohen Handlungstempo.
So führt er mit den Rentalianern eine Spezies ein, die Verbündete der Menschheit sind. Dabei erfährt man innerhalb weniger Seiten vieles über ihre Kultur, unter anderem, wie ihre Namen aufgebaut sind. Es ist ein faszinierendes Volk, bei dem der Autor deutlich macht, dass die Allianz mit den Menschen auf Gegenseitigkeit beruht, wobei beide Parteien ihre Geheimnisse besitzen, von denen die jeweils andere nichts weiß. Was Einiges an Handlungspotenzial für künftige Romane bietet.
Auch die Fraktale sorgen dafür, dass man Interesse an »Zwischen den Welten« haben dürfte. Die Artefakte bleiben weiterhin geheimnisvoll. Doch gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass es sich bei ihnen um Objekte mit großer Macht handelt. Eine, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt, wenn man liest, mit welcher Leichtigkeit schon allein eines für einen Blackout auf dem Mars sorgt und die Datenträger manipulieren kann.
Kein Wissen verschwendet
Die kleinen Hintergrundinformationen sorgen ebenfalls für gute Unterhaltung. So zum Beispiel, was für eine Geschichte der Mars hat. Andreas Suchanek baut diese Informationen quasi nebenbei in die Handlung von »Zwischen den Welten« ein, ohne dass es zum allgemeinen Handlungsfortschritt beiträgt. Und doch hat man nicht das Gefühl, dass dieses Wissen unnötig oder verschwendet ist, sondern eben dafür sorgt, dass das Universum von »Heliosphere 2265« noch interessanter und abwechslungsreicher wirkt.
Der Nebenplot um Noriko Ishida kann da leider nicht mithalten. Einerseits gefällt auch diese Nebenhandlung. Einfach weil man hier die Auswirkungen von Falschinformationen sieht, die bewusst weiter verbreitet werden. Anderseits lässt die Enthüllung, wer hinter dieser Aktion steckt, einen dann doch kalt. Denn dadurch wirkt der Plot wie abgewürgt, unvollständig und vor seiner Zeit beendet.
Trotzdem ist auch der zweite Band der »Heliosphere 2265«-Reihe gelungen.
Bewertung 13/15
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 2: Zwischen den Welten
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 2
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 12/2012
Einband: eBook
Seiten: 82
ISBN: 978-3-944652-00-9
Sonstige Informationen:
Produktseite
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