Mit Zweifrontenkrieg wird die Star Trek – New Frontier-Reihe fortgesetzt.
Nichts scheint so, wie es ist
Als in den USA Star Trek – New Frontier startete, wurden die ersten vier Romane in Form kleinerer und schmalerer Bücher herausgebracht. Später wurden diese anschließend zusammengefasst. Je zwei dieser Bände ergaben ein Buch, ohne dass man inhaltlich diesen Ursprung bemerkte. Jene Ausgaben dienten auch dem Cross Cult-Verlag als Vorlage für die hiesige Version.
Die Mission der Excalibur geht weiter. Weiterhin versucht sie, in dem Gebiet des zusammengebrochenen Thallonianischen Imperiums, Hilfeleistungen zu gewährleisten. Als sie auf einen Planeten stößt, auf dem mehrere Flüchtlinge sicher untergekommen sind, scheint es so, als ob sie Verbündete findet. Bis sich herausstellt, dass der Schein trügt.
Derweil sind Si Cwan, Prinz des Imperiums, und der Brikar Zak Kebron an Bord eines Raumschiffes gefangen, dessen Crew aus Renegaten besteht. Besonders einer von diesen hat es auf des Leben des Blaubluts abgesehen. Doch am Ende kommt es komplett anders, als alle Beteiligten es dachten.
Eine Besatzung mit viel Konfliktpotential
Wenn man sich die Besatzung der Excalibur ansieht, merkt man, dass es Peter David bei der Zusammenstellung darum ging, möglichst viel Konfliktpotenzial anzusammeln, ohne dass es zu forciert wirkt. Besonders schön macht sich dies bei den beiden Vulkaniern an Bord des Schiffes bemerkbar. Dabei gelingt es dem Autor scheinbar problemlos, die zwei von anderen Vertretern ihrer Rasse und untereinander unterscheidbar zu machen.
So verschweigt Soleta beispielsweise, dass ihr Vater Romulaner ist. Gleichzeitig gibt sich Selar selbst für einen Vulkanier gefühlskalt und unnahbar. Doch bei ihr wird der Subplot aufgebaut, dass das Pon Farr bei ihr aufgrund des plötzlichen Todes ihres Auserwählten immer noch nicht abgeschlossen ist. Das für sie Schlimme ist hierbei, dass sie sich zu dem Hermat Burgoyne 172 hingezogen fühlt, der allerdings mehr daran interessiert ist, diverse Affären mit anderen humanoiden Besatzungsmitgliedern zu führen.
Es ist diese Mischung, die die Serie so interessant macht. Dabei wirken die vielen Konflikte nicht forciert, sondern natürlich. Denn trotz allem ist das immer noch Star Trek. Und man merkt der Geschichte an, dass Peter David ebenfalls ein Fan ist, nur eben einer, der sich nicht davor scheut, mit den Gegebenheiten des Franchises zu spielen oder sie zu überschreiten.
Komplett übertrieben
Das macht sich besonders in der Handlungsebene bemerkbar, in der der thallonianische Prinz Si Cwan und der Sicherheitsoffizier der Excalibur Si Cwan gemeinsam ein Abenteuer erleben. Hier gibt es einige äußerst drastisch geschilderte Szenen, die allerdings keinen Selbstzweck darstellen. Vielmehr passen sie zu der Handlungsumgebung, zu dieser neuen Grenze, wo vieles anders ist, als in bislang bekannten Teilen der Galaxie.
Was ebenfalls durch die andere Haupthandlungsebene unterstrichen wird. Gleichzeitig wird hier nochmal bestätigt, was bereits im ersten Roman angedeutet wurde. Nämlich, dass er absolut kaltblütig und unberechenbar ist. Etwas, woran sich vor allem seine frühere Geliebte und jetziger Erster Offizier Elizabeth Shelby reibt.
Gleichzeitig bietet Zweifrontenkrieg auch eine spannende Geschichte mit vielen Überraschungen. Jedoch wirkt das Finale komplett übertrieben. Es soll wohl eine Verbeugung vor Gene Roddenberry darstellen, schießt dabei allerdings vollkommen übers Ziel hinaus. Mit der Konsequenz, dass der ansonsten sehr positive Gesamteindruck des Romans einen Kratzer erhält. Ebenso stellt sich die Frage, was Peter David dazu animierte, den Schöpfer von Star Trek ausgerechnet in dieser Form darzustellen.
Übrigens stammt das hiesige Cover erneut vom grandiosen Martin Frei.
Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 2: Zweifrontenkrieg
Teil/Band der Reihe: Star Trek – New Frontier 2
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: The Two-Front War
Übersetzer: Bernhard Kempen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 02/2011
Einband: Taschenbuch
Seiten: 315
ISBN: 978-3-942649-02-5
Sonstige Informationen:
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