Die XCOM – Spieleserie dürfte Science-Fiction-Fans vielleicht ein Begriff sein. Sie basiert lose auf der alten TV-Serie UFO und bietet spannende taktische Rundenkämpfe gegen böse Aliens.

XCOM?

Bereits in den 1990er-Jahren gab es die ersten Teile auf PC, wobei spätere Versionen nie den Charme und die Spieltiefe der ersten beiden Episoden erreichten. Auch wurde eine durchgängig logische Story nie in den Vordergrund gestellt, sieht man von den ersten beiden Teilen ab. 2012 gab es dann ein Remake des ersten XCOM und die Reihe erlebt seitdem eine Art Comeback.

Neues aus dem Spieleuniversum

Seit dem 24.04.2020 gibt es nun einen neuen Teil: XCOM Chimera Squad. Hier wird die Geschichte aus XCOM 2 nahtlos fortgesetzt. Spieler aus aller Welt hatten eigentlich auf ein XCOM 3 gewartet, wozu es bisher nur wenige News gibt, und plötzlich gab es XCOM Chimera Squad. Zwei Wochen Vorankündigung und zack, Release. Dazu noch ein Game, welches im Pre-Sale für nur 9,95€ und regulär für 19,95€ auf Steam recht günstig erscheint. Kann dies wirklich etwas Gutes sein?

XCOM Chimera Squad

Das Spiel an sich

City 31 ist ein Experiment. Nach dem Sieg über die Aliens verblieben viele von ihnen auf der Erde. Befreit von der Gedankenkontrolle der Ältesten versuchen sie, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Dies geschieht zusammen mit uns Menschen und den Hybriden in der Stadt. Einige frühere Gegner der Aliens (Fraktionen des Widerstands, die der XCOM damals halfen), aber auch neue Gefahren, lassen das Musterprojekt beinahe scheitern. Diesmal kämpft die XCOM mit wählbaren Aliens auf der Seite der Aliens und Menschen gleichermaßen. Eine Polizeitruppe quasi.

Schauen wir uns mal die Kämpfe an. Diese sind zwar noch immer rundenbasiert, jedoch finden sie auf sehr kleinen, in mehrere Abschnitte unterteilte Maps statt. Entsprechend schnell ist ein Einsatz in der Stadt 31 gespielt. Die taktische Tiefe der Kämpfe aus den beiden Vorgängern vom Studio Firaxis wird hier bei Weitem nicht erreicht. Die Kämpfe sind weitestgehend gescriptete Ereignisse, die dem Spieler nicht allzu viel Entscheidungen abverlangen und lassen.

Eine Basis gibt es auch hier, doch statt diese zu pflegen und auszubauen (dies machte in den Originalspielen noch irre viel Spaß, wurde im Remake jedoch bereits auf ein Minimum reduziert), werden kleine Miniaufgaben planbar. Für die man zu Anfang natürlich viel zu wenig Personal und Ressourcen hat. Etwas unübersichtlich wirkt das Ganze, man braucht einen Tick, bis man sich reingefummelt hat.

Toll sind die einzelnen Charaktere, die man als Truppen bekommt. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und ist stetig mit den anderen Teammitgliedern in fluffige Dialoge verstrickt. Comichaft ist hierbei die Einblendung des jeweiligen Protagonisten. Die Dialoge sind alle eingesprochen, ein echtes Highlight. Wobei die Sprecher durchaus überwiegend überzeugen können.

Die Grafik des Spiels ist so eine Sache. Einerseits viel im Comicstil, die Einsätze dann jedoch in 3D. Hier erscheint alles wie in XCOM 2, kaum Verbesserungen oder Veränderungen. Ärgerlich, man hat sogar die Bugs aus XCOM 2 mit übernommen.

Neben den recht simplen Kämpfen, einer zuweilen wirren Story und den altbekannten Grafikbugs leidet das Spiel dann auch noch an recht häufigen Abstürzen. Die Autosave-Funktion sorgt dabei Gott sei Dank für eine Milderung des Frustlevels. Es geht wenigstens nicht viel Spielfortschritt verloren.

XCOM Chimera Squad

Mein Fazit zu XCOM Chimera Squad

Für 19,95€ kann man nicht meckern. Aber eben auch kein überzeugendes zeitgemäßes Spiel erwarten. Für ein kurzes Spielchen nach Feierabend reicht es allemal und die vielen Dialoge bieten sogar einen gewissen Wiederspielwert. Und es bietet halt Neues im XCOM Universum. Von daher eine eingeschränkte Empfehlung. Man darf eben keinen großen Wurf erwarten, dann bekommt man ein unterhaltsames Game.

 

 

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Mario Staas
2 Gedanken zu „Review: XCOM Chimera Squad (PC)“
  1. Ich empfehle den OpenX-Com Port um die ersten beiden Teile aus den 90ern zu spielen, für ein kleines bisschen mehr Komfort und Bugfixes. Wenn man die Originale schon zu oft gespielt hat, gibt es ein paar sehr gute Mods– “The X-Com Files” etwa, eine schrullige, gut geschriebene und ungeheuer umfangreiche Kampagne mit Anleihen u.a. bei Akte X, Aliens, Neuromancer und natürlich der erwähnten Serie UFO

  2. Die ersten 3 Teile – und ja, ich mochte auch Apocalypse – sind Dank Steam ohne Anpassungen etc spielbar auf neuen Rechnern und bei mir immer mal im Einsatz 😉

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