Der Extended Cut von Wolverine – Weg des Kriegers ist heftiger als die Kinofassung.
Die Vergangenheit holt einen ein
Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Logan (Hugh Jackman) ein Kriegsgefangener der Japaner. Als die Amerikaner die Atombomben über Nagasaki abwerfen, wird er Zeuge, wie ein junger Offizier mit dem Namen Ichirō Yashida die anderen Gefangenen freilässt und rettet ihm daraufhin das Leben. Sie trennen sich später als Freunde.
Jahrzehnte später leidet Logan, nun auch bekannt als Wolverine, unter der Tatsache, dass er Jean Grey umbrachte. Und dann holt ihn die Vergangenheit ein, als eine Yukio (Rila Fukushima) ihn abholt und nach Japan bringt. Yashida liegt im Sterben und möchte vor seinem Tod noch, Logan ein Geschenk geben, welches dieser allerdings ablehnt. Nach dem Ableben des alten Mannes wird auf ein Mal dessen Enkelin Mariko (Tao Okamoto) von Verbrechern und Ninjas verfolgt. Und Wolverine nimmt es auf sich, sie zu schützen. Auch wenn seine Selbstheilungsfähigkeiten aus irgendwelchen Gründen nicht mehr funktionieren.
In der Kinofassung war Wolverine – Weg des Kriegers ein guter, solider Superheldenfilm. Bemängelt wurde die Vielzahl an Charaktere, was dazu führte, dass einige Figuren nicht so recht zur Geltung kamen. Ebenso war das Finale misslungen. Positiv hingegen war, dass der Film im Vergleich zum Vorgänger vieles besser machte und auch das Land Japan sehr gut als Handlungsort einsetzte.
Brutal und Blutig
Dass es zu dem Film einen Extended Cut geben würde, dass stand schon von vorneherein fest. Denn dieser sollte vor allem brutaler und blutiger sein, als das Original. Würde diese Version in die Kinos kommen, so hätte er in den USA eine „Rated R“-Freigabe erhalten, womit Kinder und Jugendliche keinen Zugang dazu gekriegt hätten. Die natürlich das eigentliche Zielpublikum des Kinofilms darstellten.
Doch im Vergleich zur Kinofassung sollten sich die Unterschiede eben nicht nur darauf belaufen, dass er blutiger war. Ebenso sollte die neue Fassung von Wolverine – Weg des Kriegers auch einige Extraszenen haben. In denen einige Charaktere mehr Profil erhalten sollten.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was den Extended Cut dann überhaupt erst ausmacht. Beziehungsweise, was das ausschlaggebende Argument für oder gegen einen Kauf von diesem ist? Die Antwort fällt am Ende einfach aus.
Mehr Charakterszenen
Dass diese Fassung blutiger und somit ebenso brutaler ist, mag sicherlich einige abschrecken. Gleichzeitig muss man allerdings auch betonen, dass die Momente, in denen der rote Lebenssaft hervortritt gut in Szene gesetzt sind. Es sind jetzt keine neuen Szenen, in denen dies geschieht. Vielmehr wurden die Alten nachträglich geändert. So sieht man beispielsweise, wie Wolverine von einem Pfeil getroffen wird, an einer Tür, durch die er eben gegangen sind, Blutspuren zu sehen sind oder eben auch, wie seine Krallen durch den Kopf eines Gegners gehen. Sie bringen für die Geschichte jedoch keinen Mehrwert.
Das tun allerdings die neuen Szenen von dem Extended Cut. So sieht man in der Szene, wo Wolverine und Mariko in einem Pärchenhotel untertauchen, wie sie ihm das Leben rettet und die Angreifer tötet, bzw. sogar in die Flucht schlägt. Das verdeutlicht einmal mehr, dass sie keine Damsel in Distress ist, sondern durchaus einiges kann. Vorher gibt es hingegen eine Szene, in der ihr Vater mit ihrem Großvater spricht und erfährt, dass sie alles erbt.
Wie bereits gesagt, erhalten durch diese Szenen einige Figuren mehr Profil. Doch das ändert nichts an den negativen Aspekten der Kinofassung. Denn diese sind immer noch vorhanden. Das Finale ist immer noch unglaubwürdig und es sind einfach zu viele Figuren vorhanden.
So gesehen ändert der Extended Cut nicht viel an den Kritikpunkten. Er ist allerdings, anders als zum Beispiel der von Ghostbusters (2016), auch nicht so, dass er neue negativen Aspekte hinzufügt. Weshalb er zwar keine unbedingte Empfehlung erhält. Aber man sollte als Fan sich trotzdem mal überlegen, ihn anzugucken und ggf. zu kaufen.
Info
Drehbuch: Mark Bomback, Scott Frank
Hauptdarsteller: Hugh Jackman, Hiroyuki Sanada, Famke Janssen, Will Yun Lee
Produzent: Lauren Shuler Donner, Hutch Parker
Regie: James Mangold
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