Die Borg kehren in „Star Trek – The Next Generation 002: Widerstand“ zurück. Ob dies eine glorreiche Rückkehr ist, wird in den folgenden Zeilen festgestellt.
Neue Entwicklungen an Bord der Enterprise
»Widerstand« markiert den endgültigen Aufbruch in eine neue Ära für »Star Trek – The Next Generation«. Denn nachdem der letzte Roman sich mehr der Beziehung zwischen Jean-Luc Picard und Beverly Crusher widmete, steht dieses Mal die Mannschaft des titelgebenden Raumschiffes im Vordergrund. Geschrieben wurde das Buch von J. M. Dillard.
Hinter dem Namen steckt die Autorin Jeanne Kalogridis. Sie wurde in Florida geboren und ging auf die University of South Florida. Dort erhielt sie einen Bachelor in Russischer Sprache und einen Master in Linguistik. Nach dem Studium lehrte sie Englisch als Fremdsprache an der American University in Washington D. C., ehe sie zur Westküste der USA zog. Sie schreibt unter anderem Historische Romane, aber auch SciFi und Horrorgeschichten.
Für Jean-Luc Picard bestehen keine Zweifel daran, dass die Borg wieder zurück sind. Denn er spürt erneut das Lied ihres Kollektivs. Er will sie aufhalten, doch die Admiralität der Sternenflotte hält seine Befürchtungen für übertrieben und befiehlt ihm, die eigentliche Mission der Enterprise fortzusetzen, so dass Spezialisten sich der Angelegenheit annehmen können. Der Captain sieht die Lage jedoch anders und ignoriert die Befehle. Und sieht sich bald angesichts eines riesigen Borgkubus bestätigt.
Die Borg kehren zurück
An Bord seines Schiffes entwickelt sich derweil ein neues Mannschaftsgefüge. Worf zögert, den ihm angebotenen Posten zum Ersten Offizier anzunehmen. Und der neue Counselor, eine Vulkanierin mit dem Namen T‘Lana hat eindeutige Antipathien gegenüber dem Klingonen. Wie sich das auf die Mission auswirken wird, lässt sich nicht vorhersehen, denn Picard hat einen gefährlichen Plan, der auf die absolute Loyalität seiner Offiziere setzt.
»Widerstand« markiert nicht nur die Wiederkehr der Borg in das literarische »Star Trek«-Universum. Gleichzeitig ist das auch der Auftakt zu einer Reihe von Büchern, an deren Ende die »Destiny«-Trilogie steht. Die damit angekündigt werden, dass sie gewaltige Auswirkungen haben werden.
Natürlich stellt sich die Frage, ob es so eine gute Idee ist, die Borg erneut auftreten zu lassen. Sie büßten seit ihrem Erstauftritt damals viel von ihrer ursprünglichen Bedrohung ein, was nicht ausbleibt, wenn sie wieder und wieder verwendet werden. Insbesonders die »Voyager«-Serie hat maßgeblich dazu beigetragen.
„Glorreiche“ Ideen
J. M. Dillard versucht jetzt eine andere Herangehensweise. Dieses Mal beschreibt sie die Borg als eine Naturgewalt, die alles, was in ihrem Weg kommt, gnadenlos niederwalzen. Eine Charakterisierung, die durchaus gut gemacht wurde, weil sie dadurch erneut unheimlich und bedrohlich werden. Auch wenn unterm Strich immer noch das Gefühl zurückbleibt, dass es keine Frage ist, ob sie besiegt werden, sondern vielmehr, wie?
Wobei die Antwort darauf gegenüber dem Eindruck zurückbleibt, dass die Autorin es sich beim Schreiben dieses Romans zu einfach gemacht hat. Der Roman ist nämlich ein perfektes Beispiel dafür, dass bestimmte Situationen nur deshalb entstehen können, weil viele Verantwortliche offensichtlich unfähig sind, ihrer Verantwortung intelligent gerecht zu werden. Das betrifft in diesem Buch alle Offiziere, allen voran Jean-Luc Picard. Der nämlich auf einen »glorreichen« Einfall kommt, bei dem das Scheitern für den Leser schon von vorneherein feststeht. Was dann der Fall ist.
Doch auch die anderen Protagonisten machen keine gute Figur. Admiral Janeway wird hier als der übliche Klischeevertreter ihres Rangs dargestellt, die gegenüber den Bedenken ihrer Untergebenen taub ist. Worf hingegen agiert Out of Character, so als ob er einige Verluste nie richtig verwunden hat, obwohl schon einiges an Zeit vergangen ist.
Ist das wer von Bedeutung?
Natürlich erfordert der Kampf gegen die Borg Todesopfer, um die Bedrohung glaubwürdig wirken zu lassen. Doch auch hier schreibt die Autorin vorhersehbar. Die Stammbesatzung darf natürlich keine Verluste erleiden. Ergo wird ein bisher unbekanntes Besatzungsmitglied aus dem Hut gezaubert, ein wenig charakterisiert, nur um dann am Ende heldenhaft zu sterben.
Ein Lichtblick ist dabei T‘Lana. Sie ist eine durchaus interessante Figur. Einerseits ist sie natürlich erneut eine Vulkanierin. Vertreter dieser Spezies gibt es schon in vielen Buchserien, so dass man meinen könnte, dass langsam alle potentiellen Facetten ihrer Darstellung abgehandelt worden sind. Doch in diesem Fall sorgt vor allem die Tatsache, dass sie neu ist und damit noch kein Teil der »Familie« an »Enterprise«-Offizieren ist, dass sie aneckt und ihre eigene Meinung hat. Deshalb wirkt sie sympathisch und bleibt dem Leser auch nach Ende des Romans in bleibender Erinnerung.
Was immerhin ein kleiner Lichtblick in diesem ansonsten eher enttäuschenden Buch ist.
Autor: J. M. Dillard
Titel: Star Trek – The Next Generation 02: Widerstand
Teil/Band der Reihe: Star Trek – The Next Generation 02
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Resistance
Übersetzer: Bernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2009
Einband: Taschenbuch
Seiten: 277
ISBN: 978-3-959818-37-7
Sonstige Informationen:
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