Was wäre, wenn? Ist das enttäuschende Finale einer überwiegend nicht so überragenden dritten What If….?-Staffel.

Niedrige Erwartungen werden enttäuscht

Peggy Carter (Hayley Atwell) und der Watcher (Jeffrey Wright) sind Gefangene der anderen Watchers. Die wollen sie dafür töten, weil sie ins Geschehen der Universen eingegriffen haben. Zum kommt Ultron (Ross Marquand) und lenkt die Watcher ab, so dass Peggy, ihr Watcher und ihre Freundinnen fliehen können.

Sie wollen in das Universum von Strange Supreme fliehen, stranden jedoch kurz vorm Ziel in einem anderen Universum auf einer leblosen Welt. Wo es zur Konfrontation zwischen der Heldengruppe und den anderen Watchern kommt. Normalerweise wären sie unterlegen. Doch ihr Watcher verpasst ihnen ein Upgrade, um das Kräfteverhältnis wieder auszugleichen.

In meinen Rezis zu den letzten Episoden der aktuellen What If…?-Staffel hatte ich wiederholt geschrieben, dass diese Season eher mittelmäßig und meine Erwartung ans Finale dementsprechend gedämpft war. Leider muss ich sagen, dass auch das nicht ausgereicht hat, um zu verhindern, dass ich von dem Finale enttäuscht war. Im Prinzip funktioniert hier beinahe überhaupt nichts.

Jede Menge Klischees

Das große Problem dieser Episode ist, dass sie es nicht schafft, die Handlung vor Klischees zu retten. So sind die Watcher am Ende nichts anderes als schnurbartzwirbelnde Antagonisten. Sie sind in ihrer Rechtschaffenheit und ihrem Glauben an ihre eigene Mission zu gefangen, dass sie den Bruch ihrer eigenen Eide billigend in den Kauf nehmen.

Auch das Streitgespräch zwischen ihnen und dem anderen Watcher mag nicht überzeugen. Denn ihre Argumente laufen am Ende darauf hinaus, dass sie in verschiedensten Worten einfach nur sagen, dass sie recht haben und der andere unrecht. Hier hätte ich mir einen differenzierteren wenn nicht gar philosophischeren Umgang gewünscht. Denn so eine ähnliche Debatte geschah bereits früher in den Comics und sie wurde da deutlich besser gelöst, als hier in der Animationsserie.

Die Tatsache, dass Ultimate Ultron dann von der Eminenz einfach so besiegt wird, hinterlässt auch einen gewissen Beigeschmack. Denn dadurch wirkt diese Figur wie besseres Fallobst. Er hat seine Schuldigkeit getan und wird entsprechend aus der Handlung entfernt. Nicht, dass das einen großartig stört. Denn die Figur hat in Was wäre, wenn der Watcher verschwunden wäre? nicht gerade viel Profil erhalten.

Eine animierte Schulfhofschlägerei

Und dann ist da die Auseinandersetzung zwischen der Heldengruppe um Peggy und ihrem Watcher auf der einen und den anderen Watchern auf der anderen Seite. Dieser Kampf ist dabei an Lächerlichkeit überhaupt nicht zu überbieten. So geschieht das Levelup dadurch, dass sie einfach den Eid der Watcher aufsagen. Was sich ein wenig mit dem Anfang von Was wäre, wenn? beißt, wo unser Watcher seine Kräfte ohne Eid erhalten hat. Und sie auch aus ihm selbst zu kommen schienen.

Der Kampf selbst hat das Niveau und die Inszenierung einer Schulfhofschlägerei. Im Prinzip werden hier irgendwie Szenen aneinandergereiht, wo sich die Parteien gegenseitig kräftig auf die Fresse geben, ohne dass überhaupt eine Atmosphäre aufkommt. Dabei sollen wohl einige Assoziationen an das auslösen, was der Hulk mit Loki in „Avengers“ gemacht hat. Aber zum einen wirkt all dies absolut lächerlich und lachhaft. Und zum anderen ist es zu viel des Guten. Der Kampf zieht sich über mehre Minuten hinweg und schafft es einfach nicht, irgendwie den Zuschauer zu fesseln. Es ist ein Overkill und zwar ein absolut unnötiger.

Was auch für den Opfergang von Peggy Carter gilt. Sie opfert ihr Leben, um das ihrer Kameraden zu retten. Was jedoch nicht überzeugend wirkt, sondern mehr lachhaft und unnötig. Es scheint so, als ob die Macher der Reihe mit ihrem Tod signalisieren wollten, dass damit What If…? Wirklich vorbei ist. Lösen damit allerdings eher ein Augenrollen beim Zuschauer aus.

Ein positiver Aspekt

Im Prinzip ist das Einzige, was diese Folge vor einem kompletten Durchfall rettet, die Animationen. Man hat das Gefühl, dass die Animatoren Stephan Franck und Scott Wright zum Staffelfinale nochmal einen drauflegen. Weshalb sie auch einige erinnerungswürdige Momente und Effekte erschaffen.

Doch ansonsten zeigt sich mit dieser Folge, dass man nur froh sein kann, dass die Reihe jetzt zu Ende ist. Denn was einst gut anfing, ist jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst und damit absolut enttäuschend. Schade.

Info

Drehbuch: Story: Bryan Andrews, Matthew Chauncey und Ryan Little; Teleplay: Matthew Chauncey und Ryan Little
Showrunner: Matthew Chauncey 
Regie: Bryan Andrews

 


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Götz Piesbergen
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