Was wäre, wenn die Emergenz die Erde zerstört hätte? verspricht wieder eine düstere Episode zu werden.

Wird es eine gute Folge?

Als die Emergenz ausgebrochen ist, ist die Erde zerstört. Die Leute, die noch leben, werden von Quentin Beck (Alejandro Saab) mit seiner Iron Legion unterdrückt. Allerdings gibt es noch Menschen, die gegen das Unrecht ankämpfen: Wie beispielsweise Riri Williams (Dominique Thorne).

Das Mädchen ist ein technisches Genie, dass sich dem Kampf gegen Quentin Beck und seiner Armee verschrieben hat. Doch als sie in einen Hinterhalt gerät, scheint es mit ihr aus und vorbei zu sein. Bis sie unerwartete Hilfe erhält. Allerdings droht denen auch die sichere Niederlage, als Quentin Becks gefährlichste Waffe, Vision, angreift.

Nachdem die ersten Episoden der dritten What If…?-Staffel überwiegend unterhaltsam und lustig geworden sind, war es abzusehen, dass es irgendwann auch eine ernste Folge geben würde. Was wäre, wenn die Emergenz die Erde zerstört hätte? ist so eine. Die Hoffnung vorab war, dass dies vom Niveau her eine ähnlich großartige Folge wird, wie Was wäre, wenn Doctor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte?, was ja eine der besten Episoden der gesamten Serie war.

Das Spiel mit Illusionen

Die Handlung basiert auf den Ereignissen des Eternals-Film, wo eben jene die Episodennamensgebende Emergenz besiegten. Riri Williams hingegen wurde in Wakanda Forever eingeführt und wird demnächst ihre eigene Serie erhalten. Quentin Beck seinerseits hatte in Spider-man: Far from Home seinen Auftritt, wo er als Mysterio der Antagonist des Kinofilms war. Das ist im Prinzip alles, was man als Vorwissen benötigt.

Und von Anfang schlägt die Folge einen düsteren Tonfall an. Man sieht, dass die Erde ein einziger Trümmerhaufen ist. Die Straßen sind dunkel und die Iron Legion von Quentin Beck, der hier als ein kränklicher, alter Tyrann dargestellt wird, sind auch nicht unbedingt vertrauenserweckend. Interessant ist dabei, wie das Markenzeichen von Quentin Beck, seine Illusionstechnologie, hier mit der Stark-Technologie verschmolzen wird.

Die Episode spielt dabei mit Illusionen. So ist nie ganz klar, ob ein Gegner jetzt real ist oder nicht. Ebenso, wie auch Teile der Handlung an sich sich als eine Täuschung herausstellen. Welche genau wird an dieser Stelle nicht verraten.

Man wird nicht gepackt

Sehr schön ist übrigens auch, wie Vision in den Plot eingebaut wird. Dieser Vision ist nicht derselbe, wie man ihn unter anderem aus Wandavision her kennt. Er ist ein Werkzeug, eine Maschine, ohne Willen oder einer Persönlichkeit. Das wird dadurch deutlich gemacht, dass er wiederholt auftaucht, aber nie spricht. Er ist absolut leise, was beim Zuschauer eine Gänsehaut erzeugt. So hat man ihn nie erlebt.

Allerdings schafft es Was wäre, wenn die Emergenz die Erde zerstört hätte? nie, den Zuschauer wirklich von zu überzeugen. Die Folge ist ganz nett, hat auch einiges Potential. Doch überwiegend plätschert die Handlung vor sich hin. Das Spiel mit den Illusionen ist zwar interessant, ebenso wie der Plottwist am Ende der Episode. Aber sie packt einen nicht.

Was daran liegt, dass die Folge den falschen Fokus legt. Riri Williams ist einfach noch zu unbekannt als Figur, um den Zuschauer dauerhaft zu fesseln. Sie ist ein technisches Genie, deren Erfindungen allerdings nicht ganz so erfolgreich sind, wie die von Tony Stark. Weshalb es absolut unklar ist, wie sie es geschafft hat, all die Zeit zu überleben, wenn ihre Erfindungen nie so wirklich funktionieren.

Mittelmäßig, aber mit gutem Ende

Besser wäre es, wenn im Mittelpunkt der Episode Eternals stehen würden. Denn sie sind mit der Emergenz ja direkt verbunden. Es wäre wesentlich interessanter, wenn man gesehen hätte, wie diese Wesen mit ihrem Fehlschlag umgegangen wären. Aber das ist ja leider nicht der Fall.

Auch die Darstellung der anderen Figuren vermag einen nicht zu fesseln. So ist es zwar nett, Tessa Thompson als Valkyrie zu hören. Aber am Ende ist sie doch nur Stichwortgeber und Vogelfutter für die Antagonisten.

Es ist eine mittelmäßige Folge. Die nur eine Tatsache rettet: Dass Ende. Hier wird der Plot fürs Staffelfinale vorbereitet. Es gibt hier einen netten Twist, der am Ende sehr vielversprechend ist.

Info

Drehbuch: Story: Bryan Andrews, Matthew Chauncey und Ryan Little, Teleplay von: Matthew Chauncey und Ryan Little
Showrunner: Matthew Chauncey 
Regie: Stephan Franck und Bryan Andrews

 


Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

 

Götz Piesbergen

Kommentar verfassen