Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? ist eine außergewöhnliche Episode.
Eine ungewöhnliche Folge
In einer Welt, in der Ragnarök wesentlich früher stattfand, als im normalen MCU, hat der Tesserakt die Zerstörung Asgards überstanden und ist auf die Erde gestürzt. Genauer gesagt kam er im vorkolonialen Amerika in der Haudenosaunee-Konföderation nieder, wo er in einen See stürzte. Seitdem verschwanden immer wieder Menschen, wenn sie das Gewässer aufsuchten, weshalb es irgendwann verboten wurde.
Im 15. Jahrhundert sucht die junge Mohawk Kahhori (Devery Jacobs) mit ihrem jüngeren Bruder Wáhta (Kiawentiio) den See auf. Dann wird allerdings ihr Stamm von Konquistadoren angegriffen, woraufhin die beiden in eine Höhle fliehen. Dort angekommen wird Kahhori angeschossen und stürzt in den Teich, der sich in der Felsenhöhle befindet. Dabei wird sie in eine andere Welt transportiert, wo sie die anderen Menschen trifft, die ebenfalls hierhin verfrachtet worden sind. Und genau wie diese entwickelt sie außergewöhnliche Fähigkeiten, wobei sie den dringenden Wunsch hat, zurück in ihre Heimat zu gelangen, was allerdings unmöglich erscheint.
Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? ist eine äußerst ungewöhnliche What If…?-Episode. Sie basiert auf keinem Comic oder Film, sondern erzählt eine eigenständige Story, mit Elementen aus dem Marvel-Universum. Und der Großteil der Dialoge wird in nichtenglischen Sprachen gesprochen, weshalb die Übersetzung über Untertitel eingeblendet wird.
Eine stolze und sture Frau
Es ist eine außergewöhnliche Folge, allerdings auch eine, die gut funktioniert, die von Anfang bis Ende Spaß macht und die wegen ihrer Andersartigkeit eine wohltuende Abwechslung im MCU-Alltag bedeutet. Was nicht zuletzt an Kahhori selbst liegt.
In der groben halben Stunde, die die Story von Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? dauert, lernt man eine Person kennen, der die Familie und ihr Stamm über alles geht. Gleichzeitig zeigt sie sich stur und versucht, ihren Weg zurück nach Hause zu erzwingen, auch wenn ihr wiederholt gesagt wird, dass das nicht möglich sei. Dass ihre Sturheit sie dabei ebenfalls in Situationen bringt, die für sie unter normalen Umständen nicht gut ausgehen würden, zeigt sich dann im Finale der Folge, bei dem sie auf Grund der Tatsache, dass sie unbedingt ihre Familie retten will und dabei vollstes Vertrauen in ihre neuen Fähigkeiten besitzt, in eine Lage gerät, die beinahe ihre Niederlage bedeutet hätte.
Das Setting dieser Folge sorgt ebenso dafür, dass man interessiert zuschaut. Die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner ist, seitdem die ersten Europäer in Amerika anlandeten, eine, die von vielen Leiden geprägt ist. Und dabei stechen die spanischen Konquistadoren besonders hervor. Man denke an Leute wie Cortez oder Pizzaro, die vor allem in Mittelamerika viel Verwüstung anrichteten.
Ein gewiefter Gegenspieler
Für Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? wurde eine neue Figur gefunden. Jemand, der auf die Mohawk herabschaut und sie nur als Mittel zum Zweck sieht, um an die Quelle der ewigen Jugend zu kommen. Der sich allerdings gegenüber seinen eigenen Leuten gegenüber durchaus empathisch zeigt. Als seine Soldaten einer nach dem anderen durch das Portal im Höhlensee verschwinden, ist Rodrigo Alphonso Gonzolo sichtlich entsetzt und versucht wenigstens einen zu retten, nur um sich dann später, als Kahhori wieder auftaucht, als äußerst gewieft zu zeigen, und den Einsatz von Kanonen befiehlt, um sie auszuschalten – was auch beinahe funktioniert.
Dass er dann am Ende scheitert, liegt vor allem daran, dass Kahhori die Menschen, die vor ihr durch den See verschwunden waren, aufrüttelt. Diese haben sich eingelebt, sind glücklich und zufrieden. Die neue Welt, in der sie sind, bietet ihnen viele Annehmlichkeiten. Sie altern nicht, sie sterben nicht, sie haben außergewöhnliche Fähigkeiten und können ihrem gewohnten Lebenswandel nachgehen. Kein Wunder also, dass sie zunächst nicht daran interessiert sind, zurück in die alte Welt zu gelangen.
Und dann endet Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? mit einem interessanten Cliffhanger. Ein alter Bekannter aus der ersten What If…?-Staffel taucht auf und rekrutiert die junge Mohawk. Für welchen Zweck wird man vermutlich später sehen.
Fortsetzung folgt?
Es scheint so, als ob die Reihe langsam anfängt, auf das Staffelfinale hinzuarbeiten. Schließlich war auch das Ende von Was wäre, wenn Captain Carter den Hydra-Stampfer besiegt hätte?“ ein offenes, welches auf eine baldige Fortsetzung hindeutete. Mal schauen, was noch geschieht.
Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? ist fantastisch!
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