Der am 14. September 1936 geborene Walter Koenig ist vielen entweder als Pavel Chekov aus »Star Trek« oder als Alfred Bester aus »Babylon 5« bekannt.
Über Umwege zur Schauspielerei
Walter Marvin Koenig wurde in Chicago, Illinois geboren. Noch im Kindesalter zog er mit seiner Familie nach Manhattan, wo er auch die Schule besuchte. Seine Eltern waren russische Juden, die in Litauen lebten und aus der Sowjetunion in die Vereinigten Staaten emigrierten. Dort kürzten sie ihren Nachnamen von Königsberg auf Koenig. Interessant ist, dass der Vater von Walter, Isadore Koenig, ein Kommunist war, der in der McCarthy-Ära vom FBI untersucht wurde.
Der Bildungsweg des Schauspielers war alles, nur nicht geradlinig. Zuerst ging er auf das Grinnell College in Grinnell, Iowa, wo er mit einem Pre-Med Major abging, was ihn dazu qualifizierte, Medizin zu studieren. Danach studierte er am UCLA, der Universität von Kalifornien, wo er einen Bachelor of Arts in Psychologie erhielt. Darsteller wurde er, als ein Professor ihm eben dies empfahl. Deshalb ging er auf die Neighborhood Playhouse School of the Theater in New York, wo er das Handwerk neben solchen Namen wie Christopher Lloyd und James Caan lernte.
Seine erste Rolle hatte er 1961 in dem Film »Strange Loves«. Im selben Jahr hatte er auch seinen ersten Fernsehauftritt in »Day in Court«. Des Weiteren war er auch im Pilotfilm von »General Hospital« zu sehen.
Auf in die Zukunft
Seine erste Begegnung mit Gene Roddenberry geschah im Rahmen von dessen TV-Serie »The Lieutenant«, 1963 bis 1964. Ein Jahr später heiratete Walter Koenig Judy Levitt. Die Ehe hält bis heute an.
1967 wurde Walter Teil von »Star Trek«. In der zweiten Staffel trat er der Reihe bei. Er stellte den Russen Pavel Chekov dar. Interessanterweise wurde die Rolle konzipiert, damit die TV-Serie bei jungen Zuschauern beliebter werden würde. Denn Walter Koenig hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem britischen Schauspieler und Sänger Davy Jones der Band „The Monkees“. Um diese Übereinstimmung zu verstärken, erhielt er eine passende Frisur. Allerdings musste er zu Beginn noch eine Perücke tragen, da damals seine Haare bereits ausdünnten. Erst später waren die Übriggebliebenen lang genug, dass sie entsprechend frisiert werden konnten und das Haarteil nicht mehr gebraucht wurde.
Ursprünglich war die Rolle nur als wiederkehrender Charakter vorgesehen. Doch erhielt er viele Fanmails, vor allem von jungen Zuschauern, was dazu führte, dass er schon bald fest angestellt wurde, sehr zu seiner Überraschung. In der Anfangszeit teilte er sich mit George Takei einen Umkleideraum und ein gemeinsames Drehbuch, was den Schauspieler verärgerte. Beide wurden allerdings bald beste Freunde, was sogar darin gipfelte, dass er 2008 bei der Hochzeit von Takei sein Trauzeuge wurde.
Karrierewechsel
Nach dem Ende von »Star Trek« trat er im Laufe der Jahre immer seltener im Fernsehen auf. Für die »Animated Series« war er zum Beispiel nicht vorgesehen, sodass sein nächster Auftritt 1969 in der Serie »Medical Center« war. Er konzentrierte sich darauf, eine Karriere als Schriftsteller aufzubauen. So schickte er zahlreiche unangeforderte Drehbücher zu diversen Shows und war sogar der Hauptschreiber für die 1977er TV-Serie »What Really Happened to the Class of `65?«. Im Laufe der Jahre produzierte er weitere Skripte, unter anderem für »Star Trek – The Animated Series« oder »Eine amerikanische Familie«. Er verfasste außerdem eine Autobiografie und diverse Romane, genauso wie er auch Comics schrieb.
Dabei blieb er »Star Trek« weiterhin verbunden. Er trat in allen Kinofilmen der klassischen »Enterprise«-Crew auf, wobei er für seine Auftritte in »Star Trek II« und »Star Trek IV« für den Saturn Award als bester Nebendarsteller in einem Film nominiert wurde. Ebenso war er auch in diversen Fanproduktionen wie »Star Trek – Renegades« zu sehen. Bei dieser hieß es, dass er seine Rolle als Chekov in der zweiten und dritten Folge der Fanserie zum letzten Mal aufnehmen würde.
Seine zweite große Rolle jenseits von »Star Trek« war die des PSI-Cops Alfred Bester aus »Babylon 5«. In zwölf Episoden stellte er den bewusst nach dem berühmten Sci-Fi-Autoren benannten Charakter dar. Und wurde eine der beliebtesten Figuren, die nach Abschluss der eigentlichen Serie eine eigene Romantrilogie erhielt, die seine Geschichte zu einem Ende brachte.
Eine private Tragödie
Auch im Theater war Walter Koenig aktiv. So führte er zum Beispiel bei Bühnenversionen von zwei »Twilight Zone«-Folgen Regie. 2012 erhielt er außerdem seinen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Im Laufe der Jahre gab er zusätzlich Schauspielunterricht an diversen Colleges und Instituten. Und zwar unter anderem im UCLA und an der Alliant International Universtiy.
Gemeinsam mit Judy Levitt hat er zwei Kinder. Sein Sohn Andrew Koenig wurde 1968 geboren und war ebenfalls Schauspieler. Er nahm sich 2010 aufgrund von schweren Depressionen das Leben. Außerdem hat Walter eine Tochter, die Comedian und Schriftstellerin Danielle Koenig, die mit dem Comedian Jimmy Pardo verheiratet ist.
I didn’t watch Star Trek the first year it was on, before I was on the show. I took one look at the Styrofoam rocks and said: „There’s no way I’m going to watch this!“.
Walter Koenig im Web
Bildquelle: Super Festivals@Flickr
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