Ed tritt mit seiner neuen Liebe einen Kurzurlaub an – der verläuft allerdings anders als geplant.
Staffel 2, Folge 4
Vertraue dem Feind – Nothing Left on Earth Excepting Fishes
Handlung
Bisher haben Captain Ed Mercer und Leutnant Janel Tyler ihre Beziehung geheim gehalten. Aber die Sache wird ernster. Deshalb beschließen sie, die Crew einzuweihen und eine kurze, gemeinsame Reise anzutreten. Unterwegs kapern die Krill jedoch das Shuttle und nehmen die beiden gefangen. Als Ed sieht, dass Janel von den Feinden gefoltert wird, gibt er seine Kommandocodes preis.
Bald muss Ed jedoch erfahren, dass es sich bei Janel eigentlich um Teleya handelt – die Krill-Lehrerin, der er während einer früheren Mission begegnet ist. Sie wurde durch eine transzelluläre Mikrotransplantation in einen Menschen verwandelt, um undercover einen Captain der Union gefangen zu nehmen. Ihre Wahl fiel nicht schwer, da Ed für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist.
Als das Krill-Schiff von einer anderen Spezies angegriffen wird, fliehen Ed und Teleya mit einer Kapsel auf einen nahegelegenen Planeten. Dort ist Teleya weitestgehend auf Ed angewiesen, denn das Sonnenlicht würde sie verbrennen.
Dem Captain gelingt es, die Orville zu kontaktieren. Er und Teleya werden gerettet. Entgegen Kellys Einwänden lässt der Captain die Krill-Frau frei. Er möchte diplomatische Beziehungen zum Feind aufnehmen. Sie warnt ihn, dass der Krill nie verhandeln wird, da alle anderen humanoiden Arten als entbehrliche und minderwertige seelenlose Wesen gelten.
Rezension von Vertraue dem Feind
Die Folge zeigt einmal mehr: Ed scheint kein gutes Händchen zu haben, was die Wahl seiner Partner anbelangt. Nach seiner Scheidung von Kelly, den kurzen Affären mit Pria (Staffel 1, Episode 5) und Darulio, entpuppt sich nun auch noch Janel als feindliche Krill. Dies war – nicht nur für Ed – auch so ziemlich der einzige, wirkliche Überraschungsmoment in der ganzen Folge.
The Orville liefert mit „Vertraue dem Feind“ eher solides Futter. Die Handlung erinnert ein wenig an den Sci-Fi-Film „Enemy Mine“. Allerdings erweisen sich die Drac dort als wesentlich weniger störrisch als die Krill. Und gescheiterte Shuttle-Ausflüge sind auch bei Star-Trek-Serien gerne an der Tagesordnung. Die Reisenden kommen eigentlich nie dort an, wo sie eigentlich hinwollten.
Es war logisch, den Krill-Faden aufgrund des offenen Endes der Folge „Krill“ noch einmal aufzunehmen. Und die Wendung war durchaus überraschend. Die Krill-Lehrerin hatte aufgrund der Ereignisse damals ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie entschied sich, als Undercover-Agentin gegen die Union zu kämpfen. Die Frage, wie es Teleya damals gelang, aus der Gefangenschaft der Union zu fliehen, bleibt leider unbeantwortet.
Fast ein wenig viel Sendezeit wird auf die Beziehung zwischen Ed und Janel verwendet, bzw. darauf, die Beziehung den Freunden zu erklären. Dafür kommt der Konflikt zwischen Ed und Teleya fast ein wenig zu kurz. So gibt es mehrere verbale Auseinandersetzungen zwischen den beiden, die allerdings eher an der Oberfläche bleiben. Dass ihm dennoch etwas an Teleya liegt, zeigt er, als er ihr zum Abschied einen Chip mit Billy Joel Songs schenkt. „She’s always a woman“ läuft dann auch, als Teleya in das Krill-Shuttle steigt und abfliegt. Wer den Text kennt, weiß, welch gute Wahl MacFarlane mit der Songauswahl getroffen hat.
Erwähnt werden muss hier noch die B-Handlung, welche die wenigen witzigen Momente der Folge liefert. Gordon Malloy will die Ausbildung zum Captain durchlaufen. Nicht unbedingt aus ehrgeizigen Gründen, sondern (wie Kelly im Laufe der Zeit herausfindet) in erster Linie, um Frauen aufzureißen. Das Vorhaben steht unter keinem guten Stern: „Er wird versagen“, prognostiziert Bortus bereits am Anfang – und das wie immer sehr trocken. Malloy vergeigt daraufhin nicht nur die psychologische Begutachtung bei Dr. Finn. Auch im Simulator scheitert er kläglich. Der Test dort erinnert übrigens fast schon unverschämt an den Kobayashi-Maru-Test aus Star Trek.
Bemerkenswert
- Der englische Titel der Folge lautet: „Nothing Left on Earth Excepting Fishes“. Das ist ein Zitat aus dem Song „A Puzzlement“ aus dem Musical „The King and I“. Dort heißt es: „Is a danger to be trusting one another, One will seldom want to do what other wishes, But unless someday somebody trust somebody, There’ll be nothing left on earth excepting fishes.“
- Der Plot um Janel Tyler ist vergleichbar mit dem von Lieutenant Ash Tyler in „Star Trek: Discovery“. Auch dieser Offizier diente als Mensch in der Sternenflotte, war aber in Wirklichkeit ein klingonischer Undercover-Spion.
Fazit
Nach dem recht gemächlichen Auftakt entwickelt sich Vertraue dem Feind zum interessanten Vergleich zweier recht unterschiedlicher Spezies.
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