Staffel 1, Folge 4
Verschollen im Weltraum – If The Stars Should Appear
Handlung
Die Besatzung der USS Orville ist gerade dabei, Sterne zu kartographieren, als sie ein riesiges und offensichtlich sehr altes Raumschiff entdeckt. Es scheint führungslos durch den Weltraum zu fliegen. Behält es den Kurs bei, kollidiert es in sechs Monaten mit einem Stern. Ed Mercer, Kelly Grayson, Alara Kitan, Dr. Claire Finn und Isaac machen sich per Shuttle auf den Weg, um herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Flugobjekt auf sich hat. Sie erkennen, dass das Schiff größtenteils hohl ist und ein gigantisches Ökosystem beherbergt.
Das Außenteam teilt sich in zwei Gruppen und kurz darauf wird Mercers Team attackiert. Isaac gelingt es, einen der Angreifer mit einer Waffe zu betäuben. Die anderen sind verängstigt und verwirrt. Offensichtlich haben die Insassen des Schiffs keine Ahnung, dass sie in einem Raumschiff leben. Sie folgen einem Jungen namens Tomlin zum Versteck der „Reformer“. Das ist eine Gruppe von Dissidenten, die glauben, dass die Welt größer sein muss, als das abgeschlossene Ökosystem um sie herum. Die Reformer erklären, dass sie von einer diktatorischen Theokratie regiert werden. Der Glaube an den Gott Dorahl wird von politischen Führern gewaltsam durchgesetzt.
Währenddessen wird das andere Team, bestehend aus Grayson und Kitan, von bewaffneten Männern in einem Fahrzeug angesprochen. Beide sollen sich ausweisen. Bevor die Offiziere die Situation erklären können, schießen die Männer Alara nieder, überwältigen Kelly und nehmen sie mit. Alara bleibt schwer verletzt liegen. Sie schafft es jedoch, Mercer eine Nachricht über ihren Standort zu übermitteln. Grayson wird zur Befragung in ein Regierungsgebäude gebracht. Draußen sieht sie, wie ein gefangener Reformer von einem wütenden Mob zu Tode geprügelt wird. Hamelac, der Anführer des Bioschiffs, glaubt, dass Kelly auch ein Reformer ist. Er foltert sie, um den Aufenthaltsort der Abtrünnigen herauszubekommen.
Mercers Gruppe findet inzwischen die verletzte Alara und kümmert sich um ihre Wunden. Die Reformer statten das Team mit einheimischer Kleidung aus, um das Regierungsgebäude zu infiltrieren und Grayson zu retten. Dort versucht Kelly Hamelac zu erklären, dass er Teil eines Schiffes ist, das auf Kollisionskurs mit einem Stern ist. Aber er drängt nur weiterhin auf die Preisgabe des Standorts anderer Dissidenten. Das Rettungsteam bricht in die Anlage ein und rettet Kelly. Hamelac gibt zu, dass es durchaus mehr als nur das ihnen bekannte Ökosystem geben könnte. Mercer reicht es: Er betäubt Hamelak. Ein weiterer Dissident bringt die Übrigen zu einer bei den Reformern bekannten Ausgangstür, um zur Schiffsbrücke zu gelangen.
Auf der Brücke fällt der Blick der kleinen Gruppe zum ersten Mal staunend auf den Weltraum. Isaac findet eine Aufnahme, die der letzte Schiffskapitän Jahavus Dorahl (Liam Neeson) vor 2.000 Jahren hinterlassen hat. In dieser erklärt Dorahl, dass das Schiff auf der Suche nach einem Planeten ist, um eine andere Welt zu kolonisieren. Leider durchkreuzte ein Ionensturm vor vielen Jahren das Vorhaben. Das Schiff treibt seitdem hilflos im Weltraum. Dorahl hatte damals keine andere Wahl, als die Crew in das Ökosystem zu bringen und zu hoffen, dass eine fremde Gesellschaft sie entdeckt. Mercer befiehlt Isaac, das „Schiebedach“ des Schiffes zu öffnen, um den Sternenhimmel allen Bewohnern des Systems zu zeigen und so die Wahrheit zu enthüllen.
Die Orville organisiert eine spezielle Ausbildungscrew von der planetarischen Union, um die Bewohner wieder in ihr eigenes Schiff einzuführen und die Schäden zu reparieren.
Rezension von Verschollen im Weltraum
Die Story von “Verschollen im Weltraum“ ist zugegebenermaßen nicht wirklich neu. Sie erinnert beispielsweise stark an die Star-Trek-TOS-Folge „Der verirrte Planet“, in der ebenfalls ein Raumschiff mit einem Planeten zu kollidieren droht. Dennoch macht das Zusehen Spaß. MacFarlane belässt zwar inhaltlich vieles an der Oberfläche und reißt das Thema Unterdrückung von neuen Ideen eher marginal an. Aber er versteht es gut, die kleinen Geschichten innerhalb der Serie weiterzuspinnen.
So bekommen sich beispielsweise Klyden und Bortus ganz am Anfang in die Haare: Bortus glänzt bei der Kindererziehung wegen seines Dienstes hauptsächlich mit Abwesenheit. Als Bortus wieder einmal zum Dienst antritt, tröstet sich sein Klyden mit Eiscreme und dem Film „The Sound of Music“. Das Lied am Ende der Szene spiegelt nicht nur Klydens Stimmung, sondern auch die nachfolgende Handlung wider. Dort heißt es: „… unprepared for the world outside.“
Generell punktet die Folge eher mit den privaten Angelegenheiten der Crew. Die herrlich offenen Dialoge, mit denen sich die Mannschaftsmitglieder über ihre Probleme und Sorgen austauschen, hätte man so in Star Trek nie gesehen. Vielleicht liegt gerade hier die große Stärke von The Orville.
Bemerkenswert
- Der Cameo-Auftritt des Schauspielers Liam Neeson als Jahavus Dorahl war bis zum Schluss ein streng gehütetes Geheimnis. Selbst der Hauptcast war nicht eingeweiht. Erst als die Schauspieler ihre letzte Szene auf der Brücke des Bioschiffes drehten, erschien das Video von Neeson als Jahavus auf dem Brückenmonitor. Die Schauspieler brachen in Jubel aus.
- Eigentlich war „Verschollen im Weltraum“ als 2. Episode der 1. Staffel geplant. Sie kam aber beim Testpublikum nicht so gut an und wurde deshalb etwas weiter nach hinten verlegt.
Fazit
Die Episode bedient sich fast schon schamlos aus alten Star-Trek-Serien. Durch die kleinen, unterschwelligen Geschichten wirkt sie dennoch frisch und unterhaltsam.
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