Die ferne Zukunft – Dein Raumschiff ist schwer beschädigt. Rettung verspricht eine abgelegene Raumstation im Veraxia-System.

VERAX - Das Experiment
© Mantikore-Verlag

Titel: VERAX – Das Experiment
Autor: Jörg Benne
Erschienen im Mantikore-Verlag 2018

VERAX – Das Experiment

„VERAX – Das Experiment“ ist ein Spielebuch. Das heißt, man schlüpft quasi in die Rolle eines vorgegebenen Helden und entscheidet an vorgegebenen Stellen der Geschichte, wie es weitergeht. Ja, sowas gibt es auch ohne den PC – klassisch als Buch!

Ich möchte zur Story in „VERAX – Das Experiment“ an dieser Stelle nichts verraten. Der größte Spielspaß besteht nämlich darin, sich die Handlung entfalten zu lassen. Dazu brauchen wir nur das Buch, einen Charakterzettel (zum Downloaden auf der Verlagspage oder im Buch zu kopieren), einen Bleistift nebst Razzefummel aka Radiergummi – und zwei 6-seitige Würfel.

Ein Experiment in doppelter Hinsicht

An dieser Stelle möchte ich eine gute Bekannte mit zu Wort kommen lassen. Renate, 54, hat noch nie ein Spielebuch gelesen/gespielt und ist auch keine PC-Spielerin. Sie ist also völlig unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Ein Experiment meinerseits sozusagen.

„Die Geschichte ist gut erzählt und auch spannend. Aber dann: dröges Regeln lernen. *seufz*

Gerade für einen totalen Neuling wäre die Fortsetzung der Geschichte wie in einem Tutorial wahrscheinlich eher geeignet, den Spielspaß aufrecht zu erhalten. So fühlt es sich eher an, als soll im Spiel das Gelernte abgeprüft werden. Das ist die totale Spaßbremse.“

Nun, ich muss sagen, sie hat teilweise tatsächlich Recht. Spielebuch-Experten und PC-Zocker dürften sich daran wohl weniger reiben, Neulingen und Genre-Fremden mag es wie ihr gehen.

Renate: „Ich mag schon keine Bücher, die in der Ich-Form geschrieben sind. Dort kann ich mir zwar immer noch vorstellen, dass jemand von sich erzählt, das fühlt sich aber irgendwie aufgedrängt an.
Ebenso wenig mag ich Shooter-Games. Dort hat man noch den PC-Screen als Trennwand, auch wenn die Perspektive ein eigenes Handeln simuliert. Wie das mit Virtual Reality wäre? Wohl fast wie echt. Aber dank Gestell auf dem Kopf noch immer fiktiv.
In dieser Geschichte findet die Aktion in meinem Kopf statt – ohne jede Barriere. Ich habe festgestellt, dass es mir zu brutal ist.“

Mein Eindruck

Harte Worte. Als geübter Zocker und auch Kenner der „Einsamer Wolf“- Spielebücher kann ich diese so nicht nachvollziehen. Aber sie spricht hier einen sehr schönen Punkt an. Im Gegensatz zu PC-Spielen taucht man hier – eine entsprechende Imagination vorausgesetzt – tiefer in das Geschehen ein als bei anderen Medien. Die Handlung kann sich entfalten, Bilder entstehen im Kopf. Und hier hat „VERAX – Das Experiment“ tatsächlich eine gewisse Härte an sich. Was auch an der Story liegt und wohl auch durchaus beabsichtigt ist.

Das Buch an sich ist eingängig, Wahlmöglichkeiten sind klar formuliert und die Kämpfe gestalten sich weitestgehend fair. Ich persönlich hatte wohl auch beim Würfeln etwas Glück, musste kein einziges Mal sterben. Wenn Euch das passiert, so sei gesagt: Dies ist kein Beinbruch. Es gibt gewisse „Speicherpunkte“ im Spiel, die Euch retten.

Man merkt die Erfahrung, aber auch die Arbeit, die Jörg Benne in das Buch gesteckt hat. Sicher, die Story ist weder neu noch besonders originell. Aber sie ist wohlgefällig präsentiert. Weitestgehend „bugfrei“, heißt, alle Kapitel sind mehrfach auf Herz und Nieren geprüft, damit sich der Spieler nicht verirrt.

Mein Fazit zu „VERAX – Das Experiment“

Ich kann Euch Science-Fiction-Fans also sehr zu diesem Buch raten. Komplette Neulinge sollten allerdings doch eher mit leichterer Spielekost anfangen.

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Mario Staas

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