Zwei verschwundene Wissenschaftler stellen Kirk vor ein Rätsel.
Staffel 3, Folge 12 – Sternzeit 5121,5
Der Plan der Vianer – The Empath
Die Handlung
Auf Minara II sollten sich eigentlich die Herren Dr. Linke (Jason Wingreen) und Dr. Ozaba (Davis Roberts) aufhalten. Stattdessen finden Kirk (William Shatner), Spock (Leonard Nimoy) und McCoy (DeForest Kelley) die Wissenschaftsstation verlassen vor.
Eine heftige Eruption auf der Sonne des Systems zwingt die Enterprise unter Scottys (James Doohan) Kommando, den Planetenorbit zu verlassen. Kirk und seine Begleiter sollen später von Minara II wieder abgeholt werden.
Plötzlich verschwinden die drei Offiziere und finden sich in einem düsteren Raum tief unter der Oberfläche wieder. Dort treffen sie eine stimmbandlose, mit hoch entwickelten mentalen Fähigkeiten ausgestattete Frau (Kathryn Hays), welche sie Juwel taufen. Kurz darauf erscheinen zwei Vianer, um ihre Experimente weiterzuführen.
In einem weiteren Raum finden sich die Leichen der vermissten Wissenschaftler, zu Tode gefoltert von den Vianern. Diese beginnen nacheinander, die Enterprise-Offiziere zu foltern, wobei Juwel im Nachgang eine wichtige Rolle spielen soll, um dadurch ihr eigenes Volk zu retten.
Rezension
Für eine TOS-Folge beinhaltet Der Plan der Vianer recht viel Gewalt und sichtbare Verletzungen.
Die Vianer
Der erste Gedanke war: „Hab ich die nicht schon einmal gesehen?“ Nicht ganz, wie sich beim zweiten Hinsehen offenbart. Zwar ist das Aussehen im Groben dem der Talosianer aus Der Käfig bzw. Talos IV Tabu Teil 1 und Teil 2 angelehnt, ebenso die Kleidung, aber es sind eindeutige Unterschiede erkennbar.
Die Sonne in der Nähe von Minara II entwickelt sich zur Supernova und die Vianer wollen einige Völker vor dem Untergang bewahren. Ein nobles Vorhaben. Ihr Vorgehen erscheint jedoch seltsam, teilweise brutal. Zwei Angehörige der Vianer, Lal (Alan Berman) und Thann (Willard Sage), stellen Angehörige der verschiedenen Völker auf die Probe. Zu sehen bekommen wir nur ein Beispiel: Die Empathin Juwel soll durch ihre Opferbereitschaft beweisen, dass ihr Volk es wert ist, gerettet zu werden. Wie nett. Da erwarten die Vianer Aufopferung, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft von Juwel und selbst agieren sie völlig gefühllos. Sie foltern gnadenlos und zwingen Juwel, sich in Lebensgefahr zu bringen. Gut, sie können nicht alle Völker retten, aber ihr Weg herauszufinden, welches Volk es am meisten verdient hätte, ist moralisch fragwürdig. Ebenso wie die Frage nach der Würdigkeit gerettet zu werden selbst.
Moral?
Andererseits: Wie will man da möglichst moralisch vorgehen? Geht das überhaupt? Davon abgesehen: Kennen die Vianer überhaupt einen Moralbegriff und falls ja, inwieweit unterscheidet dieser sich von unserem terranischen Begriff von Moral? Selbst hier auf der Erde ist die Moral nicht eindeutig. Der Plan der Vianer regt diesbezüglich zum Nachdenken an. Auf den ersten Blick könnte man die Vianer für ihr Vorgehen hart verurteilen. Auf den zweiten Blick jedoch tauchen viele Fragen auf. Nach welcher Moral handeln sie? Warum wollen sie überhaupt jemanden retten? Welche Möglichkeiten hätten sie daneben gehabt?
Juwel / Gem
Juwel ist ein interessanter Charakter. Ausgestattet mit phänomenalen mentalen Kräften ist dieses Alien, im Gegensatz zu vielen anderen Spezies, sehr friedlich. Zwar verfügt Juwel über keine Möglichkeit, hörbare Sprache zu erzeugen, ist dafür jedoch telepathisch begabt. Sie liest die Gedanken der Offiziere durch Berührung. Fraglich ist, ob diese sie auch verstehen können oder die Telepathie nur einseitig funktioniert.
Kathryn Hays‘ Darstellung der Juwel erscheint zuweilen übertrieben. Allerdings passt es zum Charakter. Die Fremdartigkeit wird durch die Mimik und die sanften Bewegungen und Berührungen unterstrichen: Das ist keine menschliche Frau – das ist ein Alien.
Opferbereitschaft
Ein großes Thema in Der Plan der Vianer. Zum einen verlangen die Vianer von Juwel Opferbereitschaft, zum anderen kommt es zwischen McCoy und Spock zu einem heftigen Streit, als es darum geht, wer von beiden das nächste Opfer sein soll. Eigentlich soll Kirk entscheiden. Seine Freunde jedoch bieten sich beide bereitwillig an, obwohl ihre Aussichten alles andere als rosig sind: Spock würde irreparable Hirnschäden davon tragen und McCoy den sicheren Tod finden. Daraus resultiert eine von McCoys großen und berührenden Szenen: Er schaltet Kirk und Spock aus und geht freiwillig mit den Vianern, um seine Freunde zu retten.
Der Plan der Vianer dreht sich zum großen Teil um das berühmteste Trio im Star Trek Universum und beleuchtet dabei ihre Freundschaft zueinander, welche tiefer geht als ihnen im Normalfall anzumerken ist. Jeder von ihnen würde sich ohne zu zögern opfern, um die anderen zu beschützen.
Fazit zu Der Plan der Vianer
Diese Episode ist eine aus verschiedenen Blickwinkeln bemerkenswerte Folge. Leider verliert sich der Spannungsbogen nach einiger Zeit und die Story zieht sich.
Der deutsche Titel
Meines Erachtens ist der Titel Der Plan der Vianer thematisch passend, auch wenn er nicht dem Original The Empath entspricht.
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