Der spirituelle Weg soll Lara zum Ziel bringen.

Humor wagen

Lara (Hayley Atwell) und Jonah (Earl Baylon) arbeiten sich durch den chinesischen Regenwald, um zu dem Ort zu kommen, wo die Schlacht stattfand. Doch es stellt sich heraus, dass daraus inzwischen ein Freizeitpark gemacht wurde, in dem Lara dennoch einen Hinweis darauf findet, wo der vierte Stein versteckt sein könnte.

Am Ziel angekommen werden sie und Jonah auf ein Mal in die Mongolei teleportiert. Dort finden sie einen verlassenen Tempel vor, der von Leuten bewacht wird, deren Verstand von Charles Devereaux (Richard Armitage) kontrolliert wird. Doch Lara wäre nicht Lara, wenn sie nicht eine riskante und wagemutige Idee hätte, wie sie zum Ziel kommt.

Die ersten Minuten von Der spirituelle Weg wagen in Tomb Raider: The Legend of Lara Croft etwas für die Serie Außergewöhnliches. Hier wird Mut zum Humor bewiesen. Hier wird mit den Erwartungen des Zuschauers und auch der Titelheldin gespielt. Mit dem Ergebnis, dass dieser Auftakt mit den zu besten Minuten der bisherigen Serie gehört.

Es herrscht Leichtigkeit

Es gehört auch einiges dazu, wenn man sich über sich selbst lustig macht. Doch hier ist das der Fall. Das fängt schon damit an, dass Lara und Jonah sich mühevoll durch den Dschungel arbeiten, ehe sie am Ziel beinahe von einem Auto überfahren werden und sehen, dass der Zielort ein Vergnügungspark ist. Das zieht sich dann weiter durch.

Es wird sich in Der spirituelle Weg ein wenig darüber lustig gemacht, wie zielstrebig Lara ist, dass sie sogar ohne Eintritt in den Park hineinstürmt, während Jonah peinlich berührt für sie den Eintritt bezahlt. Oder wie Lara zu dem sagenumwobenen Baum geht, der ein Hinweis auf den Stein sein soll. Nur um zu entdecken, dass das eine Attrappe ist.

Kurzum: Es wird alles dafür getan, dass hier Leichtigkeit herrscht und nicht diese sehr ernste Atmosphäre, die man sonst in der Serie mitgekriegt hat. Leider hält dies natürlich nicht lange an, denn die Serienhandlung muss ja weitergehen. Das Schicksal der Welt steht schließlich auf dem Spiel!

Zähe Dialoge

Der Rest von Der spirituelle Weg ist dann leider auch Malen nach Zahlen. Lara und Jonah stoßen auf ein neues Rätsel, lösen es mit Hilfe von Zip. Sie kommen an einen neuen Ort, wo erstmal jede Menge Gegner warten, die Lara ausschaltet, ehe es dann zu einer Konfrontation mit Charles kommt, der den vierten Stein mit den anderen vereint.

Das wäre vielleicht kein Problem, wenn es nicht zwischendurch Dialoge gäbe, die einen innerlich sich zusammenkrümmen lassen. Wie etwa, als Jonah Lara gut zu redet, ihr erzählt, dass sie von Dämonen verfolgt wird, und sie dabei Tränen vergießt. Dieses Gespräch wirkt so klischeehaft, dass es schon fast peinlich ist.

Das gilt auch für Laras Versuch, Charles Deveraux in Der spirituelle Weg davon abzuhalten, die Steine zu vereinen. Hier sind die Dialoge ebenfalls klischeehaft und nicht sonderlich überzeugend. Letzten Endes konnte dieses Gespräch ja auch nicht erfolgreich sein, weil ja noch zwei Episoden kommen.

Ein interessantes Ende

Immerhin gibt es hier durchaus Interessantes zu sehen. Es scheint so, als ob Devereaux sich immer mehr und mehr verändert. Schwarze Streifen ziehen sich seine Arme hinauf und nach der Vereinigung aller Steine sind seine Augen schwarz umrandet und glühen förmlich rot. Auch wirkt sein Charakter noch wütender, noch extremer, als es vorher der Fall war.

Und Der spirituelle Weg endet damit, das Lara und Jonah, beide von den Ereignissen, die die Vereinigung der vier Steine ausgelöst hat, nahezu bewusstlos, von Unbekannten gerettet werden. Es gibt keine Auflösung, wer diese Individuen sind, das wird dann erst nächste Woche geschehen. Und um ehrlich zu sein herrscht eine gewisse Neugierde vor, wer diese Leute sein könnten. Was für die Reihe sicherlich nicht verkehrt ist.

Animationstechnisch gibt es Licht und Schatten. Es gibt Momente, wo die Serie glänzen kann. Aber dann sind da ebenfalls Szenen, wo man sich fragt, ob da geschlafen wurde, weil es einfach nicht gut aussieht. Ich befürchte, dass sich dies bis zum Ende der Reihe nicht bessern wird.

 

Info

Drehbuch: Shakira Pressley
Showrunner: Tasha Huo
Regie: Giselle „Faragon“ R.

 


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Warpskala

Warpskala
5 10 0 1
5/10
Total Score
Götz Piesbergen

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