Whanaungatanga präsentiert sich als ein Übergang in der Tomb Raider: The Legend of Lara Croft-Reihe.

Vorbereitungen treffen

Lara (Hayley Atwell) ist wieder auf der Spur von Charles Devereaux (Richard Armitage). Nach einem dramatischen Fallschirmabsprung erwischt sie ihn in einem Zug, dessen Passagiere unter seiner Kontrolle stehen, darunter auch Jonah (Earl Baylon). Es kommt zu einer Konfrontation, in deren Verlauf es ihr gelingt, mit ihrem Freund zu fliehen.

Zurück in England versucht sie gemeinsam mit Jonah und Zip (Allen Maldonado) herauszufinden, was ihr Gegenspieler als Nächstes vorhat. Der einzige Hinweis, den sie haben, ist die Erinnerung von Jonah, dass Charles über eine Schlacht von „Zulu“ geredet hat. Doch bald finden sie heraus, dass damit die chinesische Schlacht von Zhuolu gemeint ist. Lara und Jonah bereiten alles für die Reise nach China vor und müssen feststellen, dass die Zeit drängt. Denn der Einfluss der schon zusammengesetzten Steine macht sich mittlerweile auch in England bemerkbar.

Mit Whanaungatanga hat die Tomb Raider: The Legend of Lara Croft-Reihe die zweite Hälfte der ersten Season erreicht. Was für sie anscheinend der perfekte Zeitpunkt ist, zum einen einen Subplot der letzten vier Episoden abzuschließen. Ebenso, wie die Handlung für die nächsten Folgen vorzubereiten. Das Endergebnis fühlt sich jedoch alles andere als zufriedenstellend an.

Ganz nett

Im Prinzip ist die Folge zweigeteilt. In der einen Hälfte geht es darum, dass Lara Jonah befreit. Und in der Zweiten, dass eben in ihrem Alten zu Hause innegehalten wird und Plotvorbereitungen getroffen werden.

Die Handlung in der ersten Hälfte von Whanaungatanga ist durchaus interessant, sieht man mal von den veralteten CGI-Effekten bei den Animationen ab. Es ist ordentlich Action vorhanden, man lernt einen weiteren von Laras ehemaligen Freunden kennen und es kommt zu einer weiteren Begegnung mit Deveraux. Der mittlerweile soweit abgedriftet ist, dass er einen ganzen Zug voller Unschuldiger kontrolliert und immer wieder Momente hat, in denen er von enormer Wut überwältigt wird.

Die Auseinandersetzung zwischen den beiden ist ganz nett geworden, auch wenn es ihr am Ende etwas an Pepp fehlt. Man merkt einfach, dass die Versuche aus Große Lügen, kleine Geheimnisse ihn zu humanisieren, ihm eine tragische Vergangenheit anzugedeihen, nicht gefruchtet sind. Denn am Ende ist er einfach nur ein Antagonist, der für sein großes Ziel, die Organisation „Das Licht“ zu eliminieren, den Pfad der Tugend schon längst verlassen hat. Womit er vorhersehbar und langweilig geworden ist.

Es muss etwas geschehen

Dass es Lara dann am Ende dieser Handlung in „Whanaungatanga“ noch gelingt, Jonah zu befreien, ist recht nett. Aber es fühlt sich eher wie ein Nebeneffekt der Konfrontation an und längst nicht so bedeutsam, wie man es angesichts ihrer Freundschaft und wie sie mit seinem Verlust umgegangen war, eigentlich gehofft hätte. Immerhin dient er dann als ein kleiner Comedy Relief, wenn er von den Telefonaten mit seiner Verlobten berichtet.

Die Geschehnisse im croftschen Anwesen ziehen sich im Vergleich, auch wenn sie insgesamt nur wenig Episodenlaufzeit in Anspruch nehmen. Im Prinzip wird, wie schon vorher erwähnt, einfach nur die kommende Handlung vorbereitet. Man kriegt mit, welche Erinnerungen Lara mit dem Anwesen verbindet. Dass es eine riesige Bibliothek hat und dass sich dort der Hinweis für den nächsten Teil der Schatzjagd befindet.

Kombiniert wird dies in Whanaungatanga mit eindeutigen Hinweisen darauf, dass die Steine an Macht gewinnen. Vögel fallen vom Himmel, ein Unwetter zerstört das Dach von Crofts heimatlichen Anwesen… Alles deutet darauf hin, dass, wenn nicht bald was geschieht, es zu einer Katastrophe kommen wird.

Was dann auch hoffentlich in künftigen Folgen dafür sorgen wird, dass die Spannungskurve sich aufbaut. Denn angesichts dieser Episode, den Charakterisierungen und allgemein den Geschehnissen bislang, muss man ernüchtert feststellen, dass die Reihe ein gewisses Problem hat. Das, was hier geschieht, ist einem erschreckend egal.

Info

Drehbuch: Shakira Pressley
Showrunner: Tasha Huo
Regie: Cassie Urban

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Götz Piesbergen
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