Mit Diabolus Ex Machina beendet David Mack jetzt die Star Trek – The Next Generation: Kalte Berechnung-Trilogie.

Hierzulande unbekannt

Als Wesley Crusher auf seiner Reise durch die Galaxie auf eine Maschine stößt, die ganze Sonnensysteme, darunter auch bewohnte, zerstört, wendet er sich zunächst an die Rasse der Reisenden. Doch die haben bereits ihre Erfahrungen mit dem Gerät gemacht und ergreifen lieber die Flucht, anstatt zu helfen. Also bittet er schließlich die Enterprise um Hilfe. Natürlich willigt die Mannschaft von Jean-Luc Picard ein, ihn zu unterstützen. Denn es steht nichts Geringeres als das Schicksal des gesamten Universums auf dem Spiel.

Derweil gerät Data in die Gefangenschaft einer Gemeinschaft von künstlichen Intelligenzen. Deren Anführer kommt dann unter die Kontrolle der Großen Maschine und übernimmt deren Missionsinterpretation– nämlich alles biologische Leben auszulöschen.

Mit Diabolus Ex Machina greift David Mack auf Personen und Ereignisse zurück, die zuvor in dem TNG-Roman Immortal Coil von Jeffrey Lang beschrieben worden sind. Leider ist dieses Buch hierzulande nicht herausgekommen, sondern nur in den USA erschienen. Zwar versucht der Autor, seine Story so zu schreiben, dass man auch als Nicht-Kenner des anderen Romans die jeweiligen Figuren und ihre Motivation versteht. Aber das gelingt nicht komplett.

Es wird zwischenmenschlich

David Mack versucht hier eine epische Geschichte zu schildern, die von den Dimensionen her seine Destiny-Trilogie nochmal übertrumpfen soll. Dieses Mal steht eben nicht nur das Schicksal zweier Milchstraßenquadranten auf dem Spiel. Nein, dieses Mal geht es um das biologische Leben des gesamten Universums an sich, welches in Gefahr ist.

Und eins muss man dem Autor lassen: Er schafft es, die Bedrohung hervorragend zu charakterisieren. Man erfährt einiges über sie, über ihr Ziel und über ihre Herkunft. Dabei stellt er eine Verknüpfung mit Star Trek – The Motion Picture her, als er enthüllt, wer hinter der Maschine und ihrem Plan steckt.

Die Charakterisierungen sind es auch, die Diabolus Ex Machina lesenswert machen. Sei es, wie Wesley damit umgeht, dass er jetzt einen kleinen Bruder hat oder dass Jean-Luc Picard jetzt sein Stiefvater geworden ist. Oder wie sich die Beziehung zwischen T’Ryssa Chen und Taurik entwickelt.

Es plätschert vor sich hin

Vor allem letzterer Plot ist eines der Highlights dieses Buches. Die beiden harmonisieren perfekt, trotzt oder gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit. Sie lebt ihre Emotionen voll aus, derweil er der typische Vulkanier ist. Wobei er ab und an auch Momente hat, in denen er etwas mit leichter Ironie kommentiert, was natürlich an Spock erinnert. Was dann am Ende mit dem Paar geschieht, ist überraschend, wird allerdings gut erklärt.

Doch dieser Nebenplot verhindert nicht, dass Diabolus Ex Machina einfach nicht komplett überzeugen kann. So wunderbar diese persönlichen Momente sind, sie sind eben nicht der Hauptplot der Geschichte. Das ist der Kampf gegen diese Maschine, die alles biologische Leben bedroht. Und auch wenn wie gesagt David Mack diese gut charakterisiert, es verhindert leider nicht, dass man zu keinem Moment das Gefühl hat, von der epischen Erzählung gepackt zu werden.

Stattdessen plätschert die Handlung gefühlt vor sich hin. Was auch mit daran liegen mag, dass Diabolus Ex Machina ja ebenfalls noch Teil der Kalte Berechnung-Trilogie ist, in der Data zurückkehrt und versucht, seine Familie wieder aufzubauen. Denn diesen Plot muss Autor David Mack natürlich in der Erzählung ebenso berücksichtigen.

Leider schwach

Und das ist mit die schwächste Handlungsebene in diesem Roman. Wer bereits in den letzten beiden Teilen der Trilogie mit der Rückkehr von Data nicht einverstanden war, der wird es mit diesem Buch erst recht nicht sein. Hier wirkt die Handlung mit dem bekannten Androiden wie aufgezwungen, so als ob der Autor ursprünglich eine komplett andere Geschichte geschrieben hätte, die er dann quasi in letzter Minute zu einem Teil der Kalte Berechnung-Trilogie machte.

David Mack kann bessere und spannendere Romane schreiben. Diabolus Ex Machina ist leider eine für seine Verhältnisse sehr schwache Erzählung. Was auch für die gesamte Star Trek – The Next Generation: Kalte Berechnung-Trilogie gilt.

Kalte Berechnung Buch 3 – Diabolus Ex Machina
Cover © Cross Cult

Bewertung 06/15

Autor: David Mack
Titel: Star Trek – The Next Generation 10: Kalte Berechnung Buch 3 – Diabolus Ex Machina
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Cold Equations – The Body Electric
Übersetzer:  Wibke Sawatzki
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 08/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 381
ISBN: 978-3-86425-787-2
Sonstige Informationen:
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