Außerirdische besuchen die Erde im Abstand von 25 Jahren.

Rückkehr in ein entlegenes Kaff

Eines Nachts wird die Ortschaft Little Creek von einem UFO überflogen. Das außerirdische Raumschiff scannt einen einheimischen Jungen und ein Mädchen, welches gerade mit ihrem Vater auf der Durchreise ist. Bevor jemand anderes das Spektakel mitbekommen kann, saust das UFO weiter und sucht in den nahen Bergen noch einen Einsiedler (Vincent Schiavelli) und dessen Hund heim. Ehe die Außerirdischen die Heimreise antreten, hinterlassen sie auf einem Felsen eine Sternenkarte.

25 Jahre später entdeckt ein Satellit des SSR Instituts etwas Ungewöhnliches nahe Little Creek. Der Leiter Joseph Kramer (Raymond Burr) schickt seine Tochter Jennifer (Cybill Shepherd), um die seltsame Anomalie zu untersuchen. Bei ihrer nächtlichen Ankunft springt ein Hund auf ihr Auto, sodass sie von der Straße abkommt. Dadurch wird der örtliche Deputy Marshal Wayne (Jan-Michael Vincent) auf sie aufmerksam. Zunächst führt er sich wie ein Macho auf, doch schlussendlich hilft er Jennifer, als diese von den Einheimischen angefeindet wird.

Der Grund für das aggressive Verhalten ist eine Reihe von Viehverstümmelungen, die mit Kramers Ankunft zusammenfällt. Die Farmer machen ihre Messgeräte verantwortlich, welche sie unerlaubt auf Privatbesitz aufgestellt hat. Der wahre Täter ist jedoch der Einsiedler, auf dessen Grundstück Jennifer erneut von seinem Hund angegriffen wird. Sie kann gerade noch fliehen, doch andere Menschen, die ihn auf frischer Tat erwischen, enden wie die Kühe.

Kurz darauf erfährt die Ortsfremde, die schon einmal vor 25 Jahren in Little Creek war, dass Deputy Marshal Wayne sich für UFOs interessiert, seit er als kleiner Junge selbst eins gesehen hat. In dem Moment dämmert beiden, dass sie sich damals schon einmal begegnet sind und das Schicksal bzw. die Außerirdischen sie erneut an diesem Ort zusammengeführt haben.

Der verrückte Einsiedler, der den Aliens frisches Rind- und Menschenfleisch durch einen Vortex wirft, neidet den beiden, dass sie auserwählt worden sind, da er sich als einzigen Auserwählten betrachtet. Als sie ihn in seiner Höhle stellen, greift er Jennifer an. Es gelingt schließlich, ihn in das außerirdische Portal zu werfen. Jennifer und Wayne gehen ebenfalls hindurch, werden jedoch später wieder von einem Raumschiff auf der Erde abgesetzt.

Was wollen die Außerirdischen?

The Return ist ein Low-Budget-Film, der versucht, an den Erfolg von Steven Spielbergs Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977) anzuknüpfen. Für einen Trashfilm aus den 1980ern mit einem lächerlichen Budget von nur 750.000 Dollar sehen die Spezialeffekte dabei gar nicht mal so schlecht aus. Allerdings ist nach der Einstiegsszene von rund 10 Minuten schon Schluss damit. Abgesehen vom Lichtmesser des Einsiedlers, der im Auftrag der Aliens Kühe schlachtet, gibt es erst gegen Ende noch einmal einen Energievortex und die Rückkehr des UFOs.

Der Rest des Films ist absolut billig und krankt an einem dürftigen Drehbuch. Vor allem die Landbevölkerung wird als komplett unterbelichtet dargestellt, wobei nicht einmal der UFO-begeisterte Deputy Marshal eine Ausnahme bildet. Er säuft im Dienst und entsorgt seine leeren Bierflaschen in die Natur. Es ist schon ein Treppenwitz, dass er kurz darauf die psychisch total entgleiste Dorfjugend wegen Trunkenheit am Steuer verfolgt und dem Oberrowdy Eddi (Brad Rearden) das Autoradio zerballert.

Eddi und seine Kumpels sind es später auch, die eine Hexenjagd auf Jennifer veranstalten, denn wissenschaftliche Forschung ist bekanntlich Teufelswerk und harmlose Messgeräte weiden Kühe aus. Man fühlt sich intellektuell direkt ins finstere Mittelalter zurückversetzt, wobei die Einfältigkeit der Hillbillys schon grenzdebil ist. Eddi hat sich gar ein Brandzeichen auf die Hand verpasst, um den Schmerz der Rinder seines Vaters nachzuempfinden.

Übertroffen werden die dummen Bauernlümmel nur noch von dem Einsiedler, der in absoluter geistiger Umnachtung Rinder verstümmelt und ihr Fleisch in eine Art Wurmloch entsorgt. Als er bei seinen Untaten erwischt wird, tötet er erst zwei Touristen und später Eddis Clique. Das Brandzeichen auf Eddis Hand offenbart dabei noch einen dramaturgischen Effekt, um sie später im Fleischberg identifizieren zu können.

Wozu die Aliens das Material brauchen? Laut dem Einsiedler wollen sie uns erforschen. Allerdings sollte ihr irdischer Handlanger gar keine menschlichen Körperteile besorgen, womit diese Aussage wenig Sinn ergibt. Die Außerirdischen hatten nämlich nur Rindfleisch bestellt und daraus lassen sich weder Rückschlüsse auf die Menschheit noch auf die irdische Kultur ableiten. Wollten sie also nur was für den Grill? Das Drehbuch bleibt eine Antwort schuldig.

Der Film greift zwar das Phänomen der Viehverstümmelungen auf, liefert jedoch keine plausible Erklärung dafür. Es werden lediglich die üblichen Erklärungsmodelle von satanistischen Ritualen bis hin zur außerirdischen Hypothese angesprochen, wobei hier natürlich die Aliens am Werk sind. Allerdings nicht so, wie man es aus den realen Vorfällen kennt. Bei denen sind die Tiere zumeist blutleer und es fehlen Genitalien sowie andere Weichteile, vor allem im Gesicht. Der Einsiedler schneidet dagegen ohne Plan drauf los und die Außerirdischen müssen sich mit dem zufrieden geben, was er ihnen in seinem Wahn liefert.

Obwohl nicht ganz klar ist, was die ganze Aktion überhaupt bezwecken soll, hegen die Aliens laut Jennifers Empfinden keine feindlichen Absichten, weshalb sie am Ende mit Wayne durch das Portal reist. Auf der anderen Seite landen sie erst einmal in einem weißen Raum auf einem Bett, das zwar bizarr, aber keineswegs außerirdisch wirkt. Ohne Antworten auf ihre Fragen zu erhalten, werden sie anschließend wieder von einem Raumschiff auf der Erde abgesetzt und das war’s. Ein höchst unbefriedigendes Ende!

Zum Glück kein Karrierekiller

Greydon Clark ist ein Trashfilm-Regisseur, der seine Karriere einst als Vertreter für Haushaltswaren begann und als Quereinsteiger ins Filmgeschäft kam. Einer seiner bekanntesten Filme dürfte Das Geheimnis der fliegenden Teufel (1980) sein, welcher thematisch den ersten Predator-Film (1987) vorweg nimmt. Immerhin geht es in dem Low-Budget-Streifen ebenfalls um einen außerirdischen Jäger, der menschliche Trophäen sammelt. Dieser wird sogar von Kevin Hall (1955-1991), dem Darsteller des späteren Predators, verkörpert.

Für den ebenfalls 1980 erschienenen The Return hat Clark gleich zwei Darsteller aus seinem Vorgängerwerk übernommen. Zum einen Neville Brand (1920-1992), einen altgedienten Nebendarsteller, sowie den wesentlich bekannteren Martin Landau (1928-2017), der vor allem für seine Hauptrollen in den Serien Kobra, übernehmen Sie (1966-1969) und Mondbasis Alpha 1 (1975-1978) bekannt sein dürfte. In The Return sind beide jedoch nur in Nebenrollen zu sehen. Während Brands Karriere bald darauf endete, spielte Landau noch in vielen bekannten Filmen wie Akte X (1998), Sleepy Hollow (1999) oder City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit (2008) mit.

Dem Hauptdarsteller Jan-Michael Vincent (1944-2019) hat The Return ebenfalls nicht das sprichwörtliche Genick gebrochen. Er machte kurz darauf als Hauptdarsteller der Serie Airwolf (1984-1986) Karriere, für die er pro Episode eine üppige Gage von 250.000 Dollar erhielt. Seinen späteren Absturz hatte er dann selbst durch seine Alkohol- und Drogensucht zu verschulden, die sich bereits bei den Dreharbeiten von The Return abzeichnete. Der wortwörtliche Genickbruch erfolgte dann 1996 infolge eines Autounfalls, bei dem er sich drei Nackenwirbel brach. Außerdem wurde eines seiner Stimmbänder durch einen Tubus irreparabel beschädigt.

Cybill Shepherd, die die weibliche Hauptrolle Jennifer verkörpert, hatte da schon mehr Glück. Sie ist bis heute als Film- und Seriendarstellerin aktiv, erhielt vier Emmy-Nominierungen, gewann drei Golden Globes und wurde für drei weitere nominiert. Als ihr Filmvater ist Raymond Burr (1917-1993) zu sehen, der vor allem als Gattinnen-Mörder aus Alfred Hitchcock’s Fenster zum Hof (1954) Bekanntheit erlangte und später durch die Hauptrolle in der Serie Perry Mason im Gedächtnis bleiben sollte.

Das einprägsamste Gesicht aus The Return dürfte schlussendlich Vincent Schiavelli (1948-2005) als Handlanger der Außerirdischen sein. Zu seinen bekanntesten Rollen zählen der U-Bahngeist aus Ghost – Nachricht von Sam (1990) und Dokor Kaufmann aus James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (1997). Er war außerdem in Serien wie Geschichten aus der Gruft und Akte X zu sehen. Trekkies kennen ihn vielleicht noch aus der TNG-Episode Der Waffenhändler als Hologramm des Selbigen.

Fazit zu The Return: Sie kamen nie wieder

Was soll man großartig von einem Rip-Off des Klassikers Unheimliche Begegnung der dritten Art erwarten? Nicht viel, aber wenigstens hätte der Film in sich schlüssig sein und eine zufriedenstellende Auflösung bieten können. Stattdessen ist die Handlung stark konstruiert und mit erzwungenen Zufällen gepflastert. Eine Sternenkarte wird genau an dem Tag entdeckt, auf dessen Datum sie hinweist, und zwei Personen, die als Kinder ein UFO gesehen haben, treffen genau zur richtigen Zeit an jenem Ort wieder aufeinander. Sie landen am Ende sogar zusammen im Bett, nur nicht so, wie man es erwarten würde. Das Thema der Viehverstümmelungen wird schlussendlich nur halbherzig gestreift.

Nichtsdestotrotz hat man The Return, der im Deutschen auch unter dem Titel Tödliche Bedrohung – Die Rückkehr der Außerirdischen bekannt ist, für die Blu-Ray-Veröffentlichung ein schickes Mediabook gegönnt, bei dem das Artwork ansehnlicher ist als der Inhalt. Fans von Trash werden hier dennoch auf ihre Kosten kommen, zumal die Spezialeffekte für das schmale Budget und die damalige Zeit gar nicht mal so schlecht sind.

Info

Alternativtitel: Die Rückkehr der Außerirdischen
Drehbuch:
Curtis Burch, Ken & Jim Wheat
Regie: Stuart Gordon
Musik: Dan Wyman
Kamera: Daniel Pearl
Schnitt: Richard Brummer

 


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