Der Filmabend ist die erste Episode von The Penguin, die nicht so überragend ist.
Auf einmal Schwäche
Als kleiner Junge lebte Oswald mit seiner Mutter und seinen zwei Brüdern zusammen. Er war auf die Aufmerksamkeit, die seine Geschwister kriegten, neidisch. Schließlich spielen sie Verstecken, und er lässt sie, frustriert über ihre Aktionen, in einem abgesperrten Tunnel zurück. Wo sie ertrinken, als ein Unwetter diesen überflutet.
In der Gegenwart findet Oz (Collin Farrell) heraus, dass Sofia Falcone seine Mutter entführt hat. Doch ehe er sich darum kümmern kann, sie wieder freizukriegen, wird er von Sal Maroni (Clancy Brown) und seinen Männern überfallen. Sie zwingen ihn, sie zum Versteck zu bringen, wo er Bliss produziert. Womit sie allerdings nicht gerechnet haben, ist, dass er für alle Eventualitäten geplant hat.
Bislang war es so, dass die The Penguin-Reihe nie enttäuschte. Sie war immer großartig. Doch ausgerechnet jetzt, bei der vorletzten Episode der Staffel, schwächelt sie. Woran liegt es?
Eine krasse Enthüllung
Sicherlich nicht an der Enthüllung, die es direkt zu Beginn der Folge gibt. Es wurde ja schon die ganze Zeit angedeutet, dass Oswald Cobblepot früher Geschwister hatte, die dann anscheinend auf tragische Weise ums Leben kamen. Jetzt wurde dieses Wissen ausgebaut. Auf eine Art und Weise, die einen kalt erwischt.
Im Prinzip wird hier gezeigt, dass bereits der junge Oz ein berechnender Mensch war, der allerdings auch äußerst impulsiv handeln konnte. Also im Grunde das, was sich schon in der allerersten Episode Nach der Flut zeigte. Hier ist es so, dass der Junge, verärgert über seine Geschwister, sie zurückließ. Die Tatsache, dass sie das Unwetter vermutlich nicht überleben würden, lässt ihn anscheinend kalt. Stattdessen hält er sogar seine Mutter ab, nach ihnen zu suchen, und genießt lieber die gemeinsamen Stunden mit ihr.
Dass seine Mutter ihm alles bedeutet, das wurde ja ebenfalls im Laufe der Season wiederholt gezeigt. Und auch in der Gegenwart merkt man, wie sehr ihm an ihr liegt. Wie sehr ihre Entführung ihn trifft und sogar etwas in Panik versetzt.
Ein tödlicher Anfall von Krankheit
In diese Situation greift dann Sal Maroni ein. Und hier spielt die Serie mit den Erwartungen des Zuschauers. Man erwartet einerseits, dass Sal Marone es dem Pinguin heimzahlt. Dass dies endlich die Situation ist, aus der Oz nicht einfach so rauskommt. Nur um dann vom Verlauf der Ereignisse völlig überrascht zu werden.
Denn es zeigt sich, dass der Pinguin für diese Situation geplant hat. Es folgt eine wilde Schießerei, bei der Oz und Sal abseits des Geschehens nochmal aneinander geraten. Und wo der Alliierte von Sofia Falcone auf einmal einen Herzinfarkt kriegt und daran stirbt. Dass dies eine Entwicklung ist, mit der man so nicht gerechnet hat, versteht sich natürlich von selbst. Es gab schließlich keinerlei Anzeichen dafür, dass er eine entsprechende Vorerkrankung hatte.
Im Prinzip ist dies der Moment des größten Triumphes des Pinguins. Mit dem Tod von Sal steht ihm nur noch Sofia im Weg. Die es dann allerdings am Ende schafft, seinen Triumph in eine umfassende Niederlage zu verwandeln, womit sie einmal mehr beweist, dass sie ihm ebenbürtig ist, wenn nicht sogar überlegen.
Das kommt etwas plötzlich daher
Doch ehe dies geschieht, schleicht sich ein kleiner Misston in die Folge ein. Denn Sofia besucht ihre Nichte und Mitüberlebende Gia, die sich selber geritzt hat. Angesichts der Schmerzen, die sie ihr zugefügt hat, überlegt Sofia, das Angebot des Pinguins, aufzugeben, anzunehmen. Doch der ihr loyale Rush überzeugt sie davon, das eben nicht zu machen.
Hier irritieren gleich mehrere Aspekte. Zum einen ist es zwar schön, dass Gia wieder auftaucht, nachdem man sie zuletzt in Heimkehr kurz gesehen hat. Aber die Entwicklung, dass sie in ihrer „Gefangenschaft“ leidet, sich selber verletzt und Sofias Reaktion darauf … das wirkt alles zu plötzlich. Es wäre besser gewesen, diesen Plot nicht jetzt einzubauen, sondern über mehrere Episoden hinweg zu entwickeln.
Das gilt auch für die Gewissensbisse von Sofia. Das wirkt alles zu zufällig und an den Haaren herbeigezogen. Ist das noch dieselbe kaltblütige Sofia, die all ihre Rivalen aus dem Weg geräumt hat und das unumstrittene Familienoberhaupt geworden ist? Auch, dass sie auf Rush hört, der ihr absolut hörig ist, wirkt übers Knie gebrochen.
Das ist Sofia?
Dieser Abschnitt irritiert vor allem deshalb, weil sie danach wieder die alte, intelligente und kaltblütig agierende Frau ist. Die dem Pinguin eine Falle stellt und ihm auf einen Schlag nahezu seine komplette Machtbasis zerstört. Was dann wiederum ein geiles Episodenende ist, das neugierig aufs Staffelfinale macht.
Es ist schade, dass in dieser ansonsten so exzellenten Serie jetzt mit Kinoabend ein solcher „Einbruch“ vorkommt. Das hat die Reihe eigentlich nicht verdient.
Info
Drehbuch: Vladimir Cvetko
Showrunner: Lauren LeFranc
Regie: Kevin Bray
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