Das Gipfeltreffen, auf das Oswald Cobblepot hinarbeitet, zeigt einmal mehr die Fähigkeit des Pinguins, Rückschläge in Vorteile umzuwandeln.
Nicht unterzukriegen
Die Falcones und die Maronis sind erheblich geschwächt. Eine Lücke, die Oswald Cobblepot (Collin Farrell) ausnutzen will, um mit seinen Drogen den Markt zu erobern. Und auch wenn die alten Mafiafamilien versuchen, dem Pinguin eine deutliche Warnung zu senden, sich nicht mit ihnen anzulegen, treibt er seine Pläne weiter voran. Er nutzt sogar die Hinrichtungen seiner Kuriere durch die alten Familien, um ein Gipfeltreffen zwischen den verschiedenen Gangs zu organisieren, die in den jeweiligen Vierteln von Gotham herrschen.
Doch seine Gegner bleiben nicht untätig. Sofia Falcone (Cristin Milioti) und Sal Maroni (Clancy Brown) brechen in seine Wohnung ein, um belastendes Material über ihn zu finden. Und sie scheinen tatsächlich fündig zu werden.
Ist das Eifersucht?
Das Gipfeltreffen entpuppt sich als eine gewaltige Folge. Eine, in der viele Figuren entscheidende Entwicklungen durchmachen. Und wo es am Ende auf eine Konfrontation zwischen Oz und Sofia hinausläuft, weil sie nämlich seinen Schwachpunkt entdeckt hat.
Dieser ist natürlich seine Mutter. Sie ist die einzige Person, für die er wirklich etwas empfindet und die für ihn nicht nur eine Spielfigur ist, die er für seine großen Pläne nutzen kann. Für sie tut er alles, inklusive des Bedrohens eines korrupten Politikers, nur damit ihr Versteck endlich wieder Strom hat und sie ihre geliebte Musik hören kann. Denn ihr gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich immer mehr, und er will für sie alles tun.
Dabei zeigt sich auch, dass er auf Vic, seinen Gehilfen, eifersüchtig ist. Denn Francis behandelt ihn in ihrer immer stärker werdenden Demenz wie einen Lieblingssohn, derweil er von ihr wiederholt nur Klagen zu hören kriegt, wie scheiße ihre Unterkunft ist und wie schlimm es ihr geht.
Da ist es kein Wunder, dass der Pinguin sich mit Verve daran macht, sein Imperium auszubauen. Dabei zeigt sich, dass bereits einiges an Zeit seit Heimkehr vergangen ist, weil er inzwischen im Untergrund eine regelrechte Blissproduktionsstätte gebaut hat, die blüht und gedeiht. Wobei er allerdings auch auf einige Probleme stößt, wie beispielsweise, dass ihm die Zugangsmöglichkeiten zu Märkten außerhalb Gothams fehlen. Was ja mit Grund dafür ist, wieso er dieses titelgebende Gipfeltreffen organisiert, damit er die anderen Clanführer überzeugen kann, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Da färbt etwas ab
Hier zeigt sich übrigens auch die Fähigkeit von Oz, aus Rückschlägen Siege zu machen. Denn die alten Familie richten öffentlichkeitswirksam einige seiner Kuriere hin, weshalb er daraufhin beschließt, das Bliss frei herauszugeben. Wodurch er die Nachfrage in den anderen Territorien Gothams in die Höhe treibt und so das Gipfeltreffen erreicht, auf das er hingearbeitet hat und wo er mit seinem Charme die anderen Clanführer um den Finger wickelt.
Interessant ist die Entwicklung von Vic. Denn als er einen Drogendealer aus seiner alten Nachbarschaft bezahlen will, setzt dieser ihn unter Druck, dass er Teil des Geschäfts von Oz werden möchte. Diese Situation entwickelt sich so dramatisch, dass Vic den Dealer am Ende erschießt und erstarrt mit ansieht, wie dieser verblutet, woraufhin er flieht.
Interessant ist das deshalb, weil er deswegen jetzt keinen dramatischen Zusammenbruch erleidet. Er leidet zwar etwas unter dem Mord. Doch gleichzeitig scheint er das überraschend gut wegzustecken. Vielleicht zeigt sich hier der Einfluss von Oswald Cobblepot, dass dessen Kaltblütigkeit auf ihn ein wenig abfärbt.
Enttäuschung nicht vorhanden
Kaltblütig ist auch Sofia Falcone. Dabei sieht man, wie sehr sie sich in den letzten beiden Folgen gewandelt hat. Sie tritt nicht mehr mit großen Rehaugen auf. Stattdessen wirkt alles, was sie macht und tut, sehr zielorientiert. In diesem Fall hat sie vor allem ein Ziel: Oswald Cobblepot zu finden und zu töten.
Dabei zeigt sich, dass sie und Sal Maroni sich wunderbar ergänzen, was ja auch klar wird, als sie gemeinsam Mittagessen machen. Sie geht zielstrebig und intelligent vor, er emotional und als Rückhalt. So findet sie heraus, wie die Freundin von Oz heißt, und schafft es, von dieser auch herauszukriegen, wo dessen Versteck ist. Und das ohne Gewalt anzuwenden.
Die Episode endet damit, dass sie in eben jenes Geheimversteck eindringt, bewaffnet, derweil Vic und Francis zusammen tanzen. Dass das nicht gut enden wird, dürfte dabei jedem klar sein.
The Penguin schafft es einfach, nicht zu enttäuschen. Auch diese Episode ist wieder großartig und ein Must-See.
Info
Drehbuch: Nick Towne
Showrunner: Lauren LeFranc
Regie: Kevin Bray
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