Wer ist der Insider bei den Falcones und wieviel weiß er?

Die Realität ist stärker als der Plan

Oswald „Oz“ Cobblepot (Collin Farrell) versucht weiterhin, das Vertrauen der Maronis zu gewinnen. Er geht sogar soweit, dass er mithilft, einen Überfall von Leuten der Familie auf eine Lieferung Drops der Falcones zu organisieren. Nur, dass das nicht ganz so verläuft, wie gedacht. Am Ende muss der Pinguin Schadensbegrenzung ausüben, um zu vermeiden, dass man ihm auf die Schliche kommt.

Die einzige Person, die ihm vielleicht gefährlich werden könnte, ist Sofia Falcone (Cristin Milioti). Doch diese hat andere Probleme: Sie, die die Kontrolle über das Familiengeschäft haben möchte, kriegt einen innerfamiliären Konkurrenten in Form vom Bruder ihres Vaters, Luca (Scott Cohen). Außerdem leidet sie, seitdem die Leiche ihres Bruders gefunden worden ist, unter einen posttraumatischen Belastungsstörung, bei der sie sich im Wahn sogar selber verletzt. Doch lässt sie sich nicht davon unterkriegen, sondern schlägt am Ende Oz eine Partnerschaft vor.

Insider handelt davon, dass Pläne nur allzu oft an der Realität scheitern. Das sieht man bei beiden Protagonisten: Sowohl Oswald Cobblepot, wie auch Sofia Falcone haben bestimmtes vor. Er will unbedingt bei den Maronis Fuß fassen, sie hingegen will Rache für ihren Bruder. Doch egal, was sie versuchen, wiederholt werden ihre Pläne durchkreuzt und sie müssen sich neuen Situationen anpassen.

Eine enorme Anpassungsfähigkeit

Oz schafft es am besten, wiederholt mit neuen Begebenheiten klar zu kommen. Er begeht beispielsweise einen Mord auf dem Anwesen der Falcones, schiebt die Tat einer anderen Person in die Schuhe und lässt die Mafiafamilie dadurch glauben, dass dieser der titelgebende Insider sei. Als der Überfall auf die Dropslieferung schiefläuft, improvisiert er ebenfalls und schafft es, sich aus der Affäre zu reden.

Es ist wirklich interessant, wie der Kriminelle es wiederholt schafft, Dinge zu seinen Gunsten zu wenden. Wortgewaltig schafft er es, seinen Status bei den Maronis zu verbessern, auch wenn diese eher auf ihn herabsehen. Er verdreht und neu interpretiert Dinge so lange, bis zu seinen Gunsten liegen.

Und das ist vielleicht auch das Gefährliche an ihm: Er schafft es wiederholt, andere Leute glauben zu lassen, dass sie im Vorteil sind. Sie blicken auf ihn herab, in der Auffassung, dass er ein Wendehals ohne Rückgrat ist. Doch lockt er sie in Wahrheit so auf eine falsche Fährte.

Eine enorme, emotionale Schieflage

Allerdings hat er einen Schwachpunkt: Seine Mutter Francine. Das macht auch diese Folge klar. Er liebt sie abgöttisch und die psychischen Schmerzen, die er hat, als erfährt, dass ihre Demenz schlimmer geworden sind, sind die wenigen Momente, wo er eben nicht großspurig wirkt. Sondern verwundbar und schockiert. Was deutlich Seltenheitswert hat.

Doch Insider dreht sich nicht nur um Oz, auch wenn er die Titelfigur der Serie ist. Auf der anderen Seite hat man Sofia Falcone, die in der ersten Folge sein Gegenpart war. Das ist jetzt dieses Mal nicht so sehr Fall. Allerdings ist sie immer noch sehr von dem Wunsch getrieben, den Mörder an ihrem Bruder zu finden.

Was dabei diese Folge zeigt, ist, dass sie emotional in Schieflage geraten ist. Sie kann den Tod ihres Bruders nicht einfach so wegstecken, sondern leidet deswegen sogar unter einer PTBS. Sie hat Alpträume und verletzt sich sogar selbst.

Eine Maske, die nur selten verrutscht

Doch nach außen hin bleibt sie stoisch. Als sie entdeckt, dass sie sich am Hals wundgekratzt hat, wäscht sie einfach das Blut von ihren Fingern und versteckt später die Wundmerkmale. Ihre Emotionslosigkeit ist dabei eine Maske, ein Schild, die sie um sich aufgebaut hat.

Und die nur selten verrutscht. Auf der Beerdigung ihres Bruders frisst sie wieder wie ein Schwein, was allerdings Absicht zu sein scheint. Und als sie von ihrem Onkel erfährt, dass sie nicht Teil des Familiengeschäfts werden soll, verrutscht ihr ein kleines bisschen ihre Maske und man sieht, wie verwundet sie darunter ist.

Im Grunde genommen ist Sofia Falcone eine verzweifelte Frau. Sie will Rache, doch an allen Ecken und Enden werden ihr Steine in den Weg gelegt. Sie will im Familiengeschäft mitmachen, doch das wird ihr ebenfalls verwehrt. Und unter diesen Umständen muss man auch das Ende von Insider interpretieren: Als eine Verzweiflungstat.

Sie weiß vermutlich, was er getan hat

Denn sie wendet sich an den Pinguin und schlägt ihm ein Bündnis vor. Und das, obwohl dieser insgeheim seine eigenen Pläne verfolgt und den Tod ihres Bruders verschuldet hat. Zwar wird in dieser Folge nicht darauf eingegangen, aber in Nach der Flut wurde ja angedeutet, dass sie zumindest vermutet hat, dass er an dem Mord beteiligt ist. Sie wird dieses Wissen sicherlich nicht vergessen haben, sondern aller Voraussicht nach es dann wieder auspacken, wenn die Situation opportun ist.

Es ist ein spannendes Ende, bei dem man gespannt darauf sein kann, wie das weitergehen wird.

Info

Drehbuch: Erika L. Johnson
Showrunner: Lauren LeFranc
Regie: Craig Zobel

 


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Götz Piesbergen

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