Ein verfluchter Spielzeugaffe ist Mittelpunkt der Horrorkomödie The Monkey. Oz Perkins nimmt uns auf einen wahren Höllenritt mit.
Hintergrund
Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Stephen King namens Der Affe, die 1985 in der Sammlung Skeleton Crew veröffentlicht wurde. Die Handlung wurde natürlich etwas angepasst und es gab mehr als einen Drehbuchentwurf. Die erste Fassung war bedeutend ernster und schwerer als die verfilmte Version. Oz Perkins, der Sohn der Schauspieler Anthony Perkins und Berry Berenson, wollte eine andere Herangehensweise. Ja, der Tod ist schrecklich und grausam, aber um mit schweren Schicksalsschlägen und Katastrophen fertig zu werden, tut es den Betroffenen gut, diese abstrakt zu betrachten und auch einmal lachen zu können. Das ist etwas, dass Oz Perkins aus seinen eigenen Lebenserfahrungen mitgebracht hat. So starb sein Vater 1982 an einer Lungenentzündung, die in Verbindung mit einer AIDS-Erkrankung stand. Seine Mutter kam bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 ums Leben – sie saß im American Airlines Flug 11, das erste Flugzeug, das ins World Trade Center gesteuert wurde.
Die Zwillingsbrüder Hal und Bill werden als Kinder und Erwachsene jeweils von einem Schauspieler verkörpert. Die Kinder von Christian Convery und 25 Jahre später von Theo James. Die großartige Tatiana Maslany übernimmt den Part der Mutter, Oz Perkins selbst spielt den Onkel und in einer kleinen Nebenrolle ist Elijah Wood zu sehen.
Handlung
Die Zwillinge Hal und Bill werden alleine von ihrer Mutter großgezogen, nachdem der Vater, ein Pilot, einfach nicht mehr nach Hause gekommen ist. In den alten Sachen ihres Vaters finden die beiden eine Affenfigur mit einer Trommel und einem Aufziehschlüssel. Wird die Figur aktiviert und beginnt zu trommeln, stirbt jemand im Umfeld einen schrecklichen Tod. Zuerst fällt die Babysitterin dem Affen zum Opfer. Hal wird von Bill schikaniert und auch in der Schule wird er von allen gemobbt. Eines Tages zieht er den Affen mit der Absicht auf, seinen Bruder zu töten. Doch der Affe nimmt keine Wünsche an und so erwischt es ihre geliebte Mutter. Hal zerstört den Affen und wirft ihn weg. Die beiden müssen nun zu ihrer Tante Ida und Onkel Chip ziehen. Doch plötzlich taucht der Affe hier in Maine wieder auf. Nach einem grausamen Jagdunfall des Onkels entledigen sich die Zwillinge des Affen und werfen ihn in einen alten Brunnenschacht.
25 Jahre später haben sich die Zwillinge vollkommen auseinander gelebt und keinen Kontakt mehr zueinander. Hal hat selbst einen Sohn, lebt allerdings getrennt von der Mutter und sieht Petey nur einmal im Jahr. Das Familienvemächtnis lastet schwer auf ihm. Der neue Partner von Peteys Mutter möchte ihn nun adoptieren, woraufhin Hal mit dem 13jährigen noch einmal einen Roadtrip unternimmt. Plötzlich wird er von Bill kontaktiert, da Tante Ida grausam ums Leben gekommen ist. Er soll hinfahren und sicherstellen, dass der Affe nicht seine Trommelstöcke im Spiel hat.
In der Kleinstadt kommt es zu einer Reihe grausamer Tode, die einfach nicht aufhören will. Der Affe befindet sich allerdings nicht mehr im Haus, sondern in Bills Besitz, wie Hal später herausfindet. Bill macht Hal immer noch für den Tod der Mutter verantwortlich und möchte nun, dass er stirbt. Dazu entführt er Petey, damit dieser den Affen aufzieht, denn er selbst kann sich ja keinen Tod wünschen. Der Affe trommelt und weitere Unschuldige sterben. Bill ist zunächst egal, wieviele Opfer dieser Wahnsinn kostet. Hal schafft es auf Bill einzureden und sich mit ihm zu versöhnen, doch der Affe kennt keine Gnade und so findet auch Bill den Tod durch eine Bowlingkugel. Hal und Petey nehmen den Affen nun mit, die Serie grausamer Unfälle mit Todesfolge ist gestoppt. An einer Ampel reitet der Tod auf einem fahlen Pferd an ihnen vorbei.
Fazit
Der Film hat Spaß gemacht. Ein wahrer Splatter-Alptraum wurde von Oz Perkins auf die Leinwand gebannt. Die erste Hälfte des Films, als die Zwillinge noch Kinder waren, unterhält besonders. Danach flaut die Handlung zunächst etwas ab, nimmt aber erneut Fahrt auf, als sich Vater und Sohn der Kleinstadt nähern, wo die Brüder aufgewachsen sind.
Die Vaterfigur ist überhaupt Kernthema der Geschichte. Die Zwillinge wachsen ohne Vater auf, Hal hält sich von seinem Sohn fern, der praktisch auch ohne Vater aufwächst bis der neue Partner der Mutter diese Rolle übernimmt. Bills Handlanger in der Kleinstadt, Ricky, wurde auch von seinem Vater verlassen. The Monkey ist einer der persönlichsten Filme von Oz Perkins, der ja auch seinen Vater relativ früh verloren hat und den Tod seiner Mutter lange nicht verarbeiten konnte.
Man wird gut unterhalten, der Film hat jedoch seine Schwächen. Theo James nimmt man die Doppelrolle in einigen Szenen des Films nicht so ganz ab, der junge Schauspieler Christian Convery gibt aber eine herausragende Leistung ab. Tatiana Maslany ist einfach wunderbar in ihrem kurzen Auftritt. Die Todesarten erinnern teilweise stark an Final Destination, werden aber gerade am Ende schneller getaktet und überzeichnet.
Info
Regie Oz Perkins
Drehbuch Oz Perkins
Produktion James Wan, Michael Clear, Dave Caplan, Jason Cloth
Hauptdarsteller Theo James, Christian Convery, Tatiana Maslany
Kamera Nico Aguilar
Schnitt Graham Fortan, Greg Ng
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- einfallsreiche groteske Unfälle
- überzeichneter Humor, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken
Negativ
- In der zweiten Hälfte gibt es einige Längen.
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