Model 107 wartet mit einer Enthüllung auf, die weitreichende Konsequenzen hat.

Die Bestätigung

Kokoro (Rosario Dawson) konfrontiert Malcom Lee (André Holland) mit der Wahrheit. Sie hat herausgefunden, dass er nicht in der Gegenwart geboren wurde. Sondern aus der Zukunft stammt.

Der mit der Wahrheit konfrontierte Wissenschaftler erzählt schließlich von seiner Herkunft. Auch er stammt aus einer Zeit, in der die Terminatoren und Skynet versucht haben, die Menschen zu vernichten. Doch anstatt Gewalt mit Gegengewalt zu bekämpfen, probierte er einen anderen Weg zu wählen. Er baute einen Roboter, der aus eigenen Stücken entschied, was gut war und was schlecht. Diese Maschine nannte sich Misaki (Sumalee Montano) und nach turbulenten Ereignissen reisten beide in die Vergangenheit.

Es gab bereits die ganze Zeit über viele kleine Hinweise, dass Malcolm Lee vermutlich nicht in der Gegenwart geboren wurde. Er wusste von der Existenz der Terminatoren, er wusste, wann Skynet entstehen und aktiv werden würde, ebenso, wie er auch von der Zukunft der Menschheit ahnte. Model 107 bestätigt dabei direkt zu Beginn, dass der Wissenschaftler in der Zukunft zur Welt kam.

Ein „missverstandenes“ Genie

Deshalb ist dies auch eher eine Episode, die den Charakter des Wissenschaftlers massiv ausbaut. Bislang ist er vor allem negativ aufgefallen. Die Tatsache, dass er mit seinen Kindern nichts anfangen kann, wie er Misaki in Model 102 abkanzelte oder wie er in Model 104 den Anruf seiner Tochter Reika bewusst nicht angenommen hat, weil er sich lieber mit seiner KI beschäftigen wollte.

Model 107 tut einiges, damit man als Zuschauer diese Momente neu deutet. Es zeigt, dass Malcolm Lee bereits als Kind ein Genie war. Der allerdings im Laufe der Zeit Dinge anders sah, als seine Vorgesetzten, weshalb er ihre Befehle ignorierte. Im Grunde genommen hat man es mit einem intelligenten Idioten zu tun, der der Auffassung ist, dass sein Weg der richtige ist und alle anderen falsch liegen.

Diese Episode ist jedoch nicht nur seine Hintergrundgeschichte. Sondern ebenso die von Misaki. Und vor allem die Enthüllungen über sie lassen einen erstaunt zurück. Denn es zeigt sich, dass sie eine Maschine war, die Malcolm Lee selber gebaut und programmiert hat. Die allerdings gleichzeitig ihre eigenen Entscheidungen trifft, wie beispielsweise, welches Geschlecht sie haben möchte und welchen Namen sie auswählt. Die Begründungen, die sie dafür angibt, sind allesamt einleuchtend. So hat sie das weibliche Geschlecht gewählt, weil sie etwas erschaffen und nicht zerstören möchte.

Jede Menge Überraschungen

Schließlich führt dies zu einer heftigen Szene, als die anderen Menschen, das Zimmer von Malcolm Lee stürmen und es zu einem Gewaltausbruch kommt, an dessen Ende nur noch er und Misaki am Leben sind. Womit er ja im Prinzip in Model 107 die Thesen seiner späteren KI und die Aussagen Misakis bestätigt.

Wobei die Überraschungen damit nicht aufhören. Es kommt zu der obligatorischen Zeitreise und man erfährt schließlich, wieso Misaki nicht weiß, dass sie eine Maschine ist. Ihr Chip, die Basis ihrer Persönlichkeit, hat Malcolm Lee als Grundlage für die Entstehung der späteren KI Kokoro gedient. Wodurch sie alle Erinnerungen an ihre Vergangenheit verloren hat.

Das sind natürlich einige Enthüllungen, die Model 107 fallen gelassen hat. Es erklärt vieles, was einem an Malcolm Lees Charakter merkwürdig vorkam. Er ist im Grunde genommen ein sehr zielgerichteter Mensch, der ein Vorhaben bis zum bitteren Ende verfolgt. Er ist jemand, der von seinem Genie sehr überzeugt ist und deshalb jegliche Kritik als Neid abtut. Und er ist jemand, der seine Familie vernachlässigt, um gleichzeitig ihnen eine Zukunft zu geben.

Rechtfertigt dies alles?

Am Ende ist er eine komplexe Figur, deren Rechtfertigung für all ihre Taten ist, dass sie damit Schlimmeres verhindert, weil sie einen neuen Weg geht. Wie wenig er dabei bei den Gesprächen mit Kokoro gelernt hat, zeigt sich am Ende, als der Terminator mit seinem Sohn Kenta vor der Tür steht und er sein ältestes Kind nicht reinlassen kann, weil dies die KI vernichten würde. Auch wenn er seinem Sohn unter Tränen gesteht, wie sehr er ihn liebt. Was die Situation nur bedingt besser macht.

Model 107 endet mit einem Cliffhanger. Man weiß, dass ja noch Eiko, die anderen Kinder und Misaki draußen sind. Kommt es jetzt zur finalen Konfrontation mit dem Terminator?

Info

Drehbuch: Mattson Tomlin
Showrunner: Mattson Tomlin
Regie: Haruka Tanaka

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Götz Piesbergen

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