In Model 101 wird die Zukunft wieder zu Bedrohung für die Vergangenheit.
Es geht weiter
Im Jahr 2022 haben die Maschinen die Kontrolle über die Erde übernommen. Doch die Menschheit kämpft unter hohen Verlusten gegen sie. Bei einer Auseinandersetzung gelingt es der Rebellin Eiko (Sonoya Mizuno), einen Terminator zu hacken und seine Daten zu kopieren. So kann der Widerstand erfahren, was Skynet vorhat.
Im Jahr 1997 arbeitet der Wissenschaftler Malcolm Lee (André Holland) an einer KI. Er stellt die Arbeit an dieser über alles, inklusive seiner drei Kinder. Denn ein wichtiges Datum nähert sich.
Terminator geht weiter. Allerdings nicht in Form von Filmen – auch wenn James Cameron angeblich an einer weiteren Verfilmung arbeitet – sondern in Form einer Animeserie. Diese ist eine Zusammenarbeit des japanischen Animationsstudios Project I.G. (Ghost in the Shell) und Skydance Television. Showrunner wurde Mattson Tomlin (Mother/Android), derweil Masashi Kudō (Bleach) zum Regisseur wurde. Die Serie wurde schließlich am 29.08.2024 veröffentlicht, wobei Model 101 den Auftakt bilden sollte.
Kein klares Bekenntnis
Vorab stellt sich natürlich die Frage, ob und welche Filme die Serie berücksichtigen würde. Mattson Tomlin meinte daraufhin, dass die Reihe alle Kinofilme als Canon berücksichtigen würde. Ebenso wurde auf die Bitte von Project I.G. hin die Geschichte der Streamingserie in Japan platziert, was nicht nur einen kulturellen Unterschied bedingt, sondern auch die Tatsache, dass Feuerwaffen nicht überall verbreitet sind.
Wenn man sich Model 101 anguckt, dann wird einem klar, wie geschickt die Reihe vermeidet, sich klar zu einem der Vorgängerfilme zu bekennen. Die einzige Gemeinsamkeit, die es mit den Kinofilmen hat, ist der Grundkonflikt, die Existenz der Terminatoren sowie das Design der Zeitmaschine, dass man ja aus Terminator – Genisys her kennt. Alles andere steht auf eigenen Füßen.
Dabei ist die Auftaktfolge mehr Setup, was man vor allem am Zukunftsplot merkt. Hier sind die Charakterisierungen noch sehr rudimentär, da ein Großteil der Laufzeit dieser Handlung für den Kampf von Eiko gegen einen Terminator draufgeht. Inklusive dem Moment, wo es ihr gelingt, die Maschine zu hacken.
Zukunft Pfui, Vergangenheit Hui
Dementsprechend bleibt ihr Charakter in Model 101 noch nicht sonderlich greifbar. Sie ist eine Soldatin, scheint eine gleichgeschlechtliche Beziehung zu führen und das war es auch. Alles andere bleibt unbekannt oder wird nicht näher definiert. Was schon etwas frustrierend ist.
Besser läuft es im Vergangenheitsplot. Man begibt sich in Japan aus dem Jahr 1997, kurz vor dem Judgement Day (Aus Terminator 2), wo man Dr. Malcolm Lee kennenlernt, der in Japan wohnt und dort an einem wichtigen Experiment arbeitet. Man lernt einen Mann kennen, der für seinen Job alles opfert, inklusive seine Familie, seine drei Kinder.
Es gibt in Model 101 Momente, wo er stolz auf seinen ältesten Sohn ist, weil der selber eine Lampe gebastelt hat. Doch ansonsten geht ihm der Nachwusch auf die Nerven, da sie laut und unbändig agieren. Die Stimmung in der Familie ist schlecht, da der Vater wiederholt seinen Nachwuchs versetzt hat. Es ist unklar, was mit der Mutter der Kinder geschehen ist. Aber etwas muss passiert sein, weil die jüngste der Familie Narben hat.
Es bleiben Fragen offen
Es ist ein interessantes Japan, welches man in Terminator Zero sieht. Eines, in dem Roboter weit verbreitet sind, auch wenn ihre Intelligenz noch zu wünschen übrig lässt. Das wird in der Folge wiederholt präsentiert. Doch hinblicklich der Zukunft ahnt man schon die Saat, die hier gelegt wurde.
Gleichzeitig baut Model 101 ein großes Mysterium auf. Dr. Malcolm Lee scheint von dem Tag der Abrechnung zu wissen, wobei unklar ist, wieso dem so ist. Er träumt von den Ereignissen, gibt jedoch an, dass es sich um Visionen handelt. Und dass die KI Kokoro eine große Rolle in seinen Plänen spielt.
Noch ist unklar, ob dies ebenfalls eine Künstliche Intelligenz wird, die, ähnlich wie Skynet, durchdrehen wird. Man sieht aber in einer visuell beeindruckenden Sequenz, wie sie quasi ihre letzte Entwicklungsstufe durchläuft. Dem gegenüber sieht man, wie ein Terminator entsteht und in die Vergangenheit geschickt wird. Was schon ein interessanter Kontrast ist.
Model 101 ist ein guter Auftakt, wenn auch einer, bei dem viele Fragen offenbleiben. Der Fokus auf Dr. Malcolm Lee und seine Familie hat zur Folge, dass Eiko noch relativ ein unbeschriebenes Blatt bleibt, auch wenn sie beeindruckend in Szene gesetzt wird. Mal sehen, wie die Reihe sich fortentwickeln wird.
Info
Drehbuch: Mattson Tomlin
Showrunner: Mattson Tomlin
Regie: Masashi Kudō
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