Ist der Ultimate Cut von Terminator 2 wirklich die ultimative Fassung?

Ein Ultimate Cut ohne Mitwirken des Regisseurs

Mit Terminator 2 war James Cameron ein Meisterwerk der Kinogeschichte gelungen. Es war ein genialer und spannender Film, von Anfang bis Ende, der gleichzeitig mit einem großartigen Cast gesegnet war.

Auch die Special Edition, die einige Jahre später herauskam, war super. In ihr erweiterte James Cameron seinen Film um einige wichtige Szenen und verlängerte das Sehvergnügen um satte 15 Minuten. Als Zuschauer hatte man so die Qual der Wahl, welche Version man anschauen will. Oder sollte man doch eher auf den Ultimate Cut zurückgreifen?

Bei diesem gilt es allerdings zu bedenken, dass James Cameron an dieser Fassung nicht mitgewirkt hat. Angeblich meinte er, dass die Kinofassung sein Director’s Cut gewesen sei, und die Special Edition nur ein Dankeschön an die Fans sein sollte, weshalb man auch davon ausgehen kann, dass eine weitere Schnittfassung für ihn sicherlich keinen Sinn gemacht hätte.

Zwei Szenen Unterschied

Der Release dieser Fassung wurde also entsprechend nicht von Regisseur James Cameron angeleiert. Er war in keiner Funktion beteiligt. Stattdessen hat der Special-Effect-Koordinator Van Ling die Veröffentlichung überwacht.

Vergleicht man den Ultimate Cut mit der Special Edition, dann ist der Unterschied zwischen den beiden Fassungen nicht so umfangreich. Genauer gesagt beläuft er sich auf zwei Szenen, mit einer Gesamtlänge von 2 Minuten 55 Sekunden. Also nicht sonderlich viel Differenz.

Inhaltlich teilt sich diese Zeit auf zwei Szenen auf, die dem Film hinzugefügt wurden. Die allererste, mit einer Länge von 83 Sekunden zeigt, wie der T-1000 das Haus von Johns Pflegefamilie untersucht und dabei herausfindet, wo sich Sarah Connor aufhält. Das geschieht in der ersten Stunde des Films.

Eine vernünftige Hinzufügung

Dies ist eine vernünftige Hinzufügung des Ultimate Cut zum Kinofilm. Es füllt auch eine kleine narrative Lücke, da man in den anderen Fassungen nie sah, woher der T-1000 wusste, wo sich die Mutter des künftigen Rebellenanführers aufhielt. Man ging einfach davon aus, dass er das Wissen aus seiner Zeit mitbrachte, obwohl im ersten Film deutlich erklärt wurde, dass die meisten Daten in dem Krieg zwischen Menschen und Maschinen verloren gingen.

Anders sieht es bei der zweiten Szene aus. Die dauert nur 20 Sekunden und ist ein alternatives Filmende. Es wird gezeigt, wie eine alte Sarah Connor ihrer Enkelin beim Spielen zusieht, derweil sie mit Hoffnung auf die Zukunft schaut.

Und hier begeht der Ultimate Cut einen Kardinalfehler. Denn wo die Originalversionen zwar hoffnungsvoll endeten, gleichzeitig aber offen ließen, ob sich die Zukunft jetzt wirklich zum Besseren geändert hatte oder nicht, ist der Cut eindeutig. Alles ist gut, die Herrschaft der Maschinen ist nicht angebrochen, und Sarah Connor ist inzwischen eine alte Frau geworden.

Ein Klischeeende

Es ist ein Wohlfühlende, ein Happy End, damit man glücklich und zufrieden heimgeht. Es ist pures Klischee. Und wenn die Terminator-Reihe in all ihren bisherigen Fassungen eins nicht war, dann das. Im Gegenteil: In Teil 1 wurde ja auch ein wenig mit den Rollenerwartungen gespielt.

Letzten Endes braucht man als Fan der Terminator-Reihe den Ultimate Cut nicht. Zwei mickrige Unterschiede zur Special Edition rechtfertigen einen Kauf nicht und das klischeehafte Ende erst recht nicht. Und eben letzteres sorgt für die Wertung, die der Cut erhält.

 

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Götz Piesbergen
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