In Band 203 werden Jessica und Ronald Tekener nach Plophos verfolgt. Dort zettelt Hondro einen Putsch an.

Tekener
© Pabel-Moewig Verlag KG

Erschienen: 28. Juni 2019
Autor: Oliver Plaschka
Zeichner: Dirk Schulz und Horst Gotta

Allgemeine Betrachtungen

Es ist soweit. Der berüchtigte Ronald Tekener bekommt seine NEO-Version. An und für sich begrüße ich dies. Einleitend jedoch eine kleine Kritik dazu. Seit NEO 200 haben wir jetzt Agentenabenteuer mit den Rhodan-Söhnen, Miss Tekener und Iratio Hondro. Ja, wir lernen dabei Schritt für Schritt die neuen Kolonien der Menschheit kennen. An und für sich gut. Auf der anderen Seite beginnt sich zumindest bei mir eine leichte Ermüdung einzustellen.

NEO ist immerhin anderthalb Perrys lang. Eine Umrechnung, die ich leider nicht aus dem Kopf bekomme. Und wann immer eine Handlungsebene mehr als vier Hefte lang die gleichen Inhalte, minimal anders verpackt, bietet, wird sie leicht ermüdend. Vielleicht wäre es angebracht gewesen, nach drei Heften Hondro, einen Schwenk zu einem anderen Schauplatz mit anderen Akteuren zu bieten. Sagt zumindest mein Bauch. Andererseits bin ich dank dieser relativen Fokussierung schnell in der Serie drin und das „Was geht denn hier ab“-Gefühl von Band 200 schwindet rasend schnell.

Zum Inhalt

Inhaltlich wird langsam und dennoch spannend über Ronald Tekener berichtet. Mal durch seine Schwester, mal aus seiner Sicht. Und es gibt endlich in einigen Aspekten Klarheit. Fragen, die sich mir in den Vorwochen stellten, werden hier unverschnörkelt beantwortet. Hondro ist nicht Chef des Geminga-Kartells, übernimmt dort aber schrittweise die Macht. Die Drusen sind deswegen so wichtig, weil die Sonnentransmitter und Situationstransmitter langsam aber sicher ausfallen. Dadurch wird der Bedarf an Hyperkristallen immens steigen. Und da Terra kaum Vorkommen kannte, sind die Drusen ein ziemlicher Segen für die Menschheit. Das wurde in den Heften 200-202 für mich nicht wirklich deutlich.

Die Lashat-Narben Tekeners werden hier anders begründet als wir es vom klassischen Tekener kennen, und auch diesen Kniff mag ich.

Anders als befürchtet bietet das Heft keine Lebensgeschichte. Dennoch werden beide Tekeners als Charaktere schön etabliert.

Ronald und Jessica Tekener

Ronald wird zwar als tragische, extrem kaputte Person beschrieben. Auch als recht skrupellos. Aber dennoch als Opfer und Täter gleichermaßen, denn er könnte sich dem Zugriff Hondros ja durchaus entziehen. Als Leser fühle ich mich an die Hand genommen und abgeholt. Einerseits schildert uns Ronald seine Sorgen, seine Beweggründe innerhalb einer spannenden Handlung. Dazu bekommt Iratio Hondro noch mehr grausame Züge verpasst. Andererseits ist da Jessica Tekener, die beinahe über Leichen geht, nur um ihrem Bruder zu helfen. Ich habe diesen Wechsel der Erzählebenen richtig genossen. Insbesondere wenn sie zusammenliefen und sich dann wieder trennten.

Nächste Woche kommt dann wohl ein neuer Handlungsabschnitt. Das war auch dringend nötig. Iratio Hondro ist spannend, aber eine Pause tut hier in meinen Augen gut.

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Mario Staas

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