Perry Rhodan NEO – der Name verspricht einen neuen, frischen Rhodan. Und genau dies bekommen wir im ersten Heft Sternenstaub auch vorgesetzt.
Titel: Sternenstaub
Autor: Frank Borsch
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 30.11.2011
Keine Handlungszusammenfassung
Der Verlag war Gott sei Dank so schlau, von Beginn an ein Cross-over von altem und neuem Perry Rhodan komplett auszuschließen. Somit war auch klar: NEO wird nicht einfach ein „Alles wie in der Erstauflage, nur moderner“ werden.
Dennoch beginnt und endet der erste NEO noch, wie es damals Scheers Unternehmen Stardust tat. Perry fliegt zum Mond, entdeckt die havarierten Arkoniden und fliegt mit der Crest an Bord zurück zur Erde.
Alles altbekannt in Sternenstaub?
Doch hier enden dann auch bereits die Gemeinsamkeiten. NEO spielt im Jahre 2036. Die Erde ist umwelttechnisch am Ende und steht vor dem letzten großen Krieg. John Marshall hat hier bereits im ersten Heft seinen Auftritt; er leitet eine Art Waisenhaus. Auch Homer G. Adams darf bereits jetzt auftreten – diesmal kein Strafgefangener, sondern ein geradezu obszön reicher alter Mann. Neu hingegen sind Sid, ein Teleporter und Teenager, sowie die kleine Sue Mirafiore.
Der Roman folgt auf der Stardust-Handlungsebene noch seinem Vorbild, auf der von John Marshall wird aber bereits sehr deutlich, dass NEO eben nicht die alten Storys in neuem Kleid präsentieren wird. So weiß auch insbesondere diese Handlungsebene besonders zu fesseln und Spannung in ein an sich altbekanntes Szenario zu bringen.
Verwirrungen und eine Empfehlung
Man könnte jetzt sicherlich hunderte Seiten Beitrag zusammenschreiben und die ganzen Gemeinsamkeiten und die Unterschiede minutiös auflisten. Doch wozu? Selber lesen ist in diesem Falle die empfohlene Devise. Sicher, es gibt Altleser und neuere Fans der Erstauflage, die an NEO kein einziges gutes Haar lassen. Logische Argumente dafür habe ich zu keiner Zeit vernehmen können. Vermutlich überwiegt ein wenig die innere Enttäuschung, dass NEO eben komplett neu an die Geschichten herangeht und sich in Teilen an der Erstauflage orientiert, aber eben etwas Neues, Eigenständiges daraus macht.
Diese Eigenständigkeit wird im späteren Serienverlauf noch weit deutlicher, was zeitweise jedoch auch zur Verwirrung des Lesers führen kann. Da hat man dann Erinnerungsfragmente aus beiden Serien im Kopf und wirft gelegentlich Dinge durcheinander. Etwas, das den Autoren der NEO-Serie und der Erstauflage manchmal auch zu passieren scheint. Wenn auch meistens nur sehr sehr subtil.
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Mir kam er damals, als ich ihn gelesen habe, einfach nicht gut gemacht vor,und insbesondere der Epilog ist wirklich eine vergebene Chance. Habe ihn jetzt extra noch mal angeschaut. Frank Borsch hat in Interviews betont, wie wichtig ihm die Schulterklappen-Szene ist, aber diese Hommage geht leider vorbei. Und ein Roman ist es eigentlich auch nicht. Es sind zwei, denn die Handlungsstränge werden nicht zusammengeführt, sondern bleiben hier noch getrennt. Mir kam es dabei so vor, als wäre die Rhodan Handlungsebene mit gewissem Widerwillen geschrieben worden, während das, was Borsch eigentlich bewegt hat, in der Handlung um Marshall und Sid passiert.
Kurz gesagt: dieser Roman ist vor allem Frank Borsch, mit dessen Stil ich mich nicht so gut anfreunden kann.