Ein altes Sith-Artefakt sorgt über die Jahrtausende für Ärger.

Der Muur-TalismanHandlung

Mitten im Mandalorianischen Krieg wird die Unterwelt von Taris mit einer ganz anderen Gefahr konfrontiert. Mutierte Rakghouls breiten sich mit rasanter Geschwindigkeit aus und infizieren Einheimische wie auch mandalorianische Invasoren. Die ehemalige Sicherheitschefin des Planeten, Constable Noana Swors, wurde von einem Rakghoul gebissen, sodass die plötzlich auftauchende Jedi Celeste Morne sie nur noch von ihrem Leid erlösen kann. Morne ist der Ursache der Seuche auf der Spur, wobei ihr zufällig Zayne Carrick und Marn Hierogryph über den Weg laufen. Zusammen stolpern sie in eine unterirdische Kammer, in welcher die Mandalorianer gerade den sagenumwobenen Muur-Talisman bergen.

Sie folgen den Invasoren und schleichen sich an Bord ihres Raumschiffs, welches die Eiswelt Jebble aufsucht. Dort werden gerade gefangene Zivilisten von den Mandalorianern zwangsrekrutiert. Kurz nach der Ankunft bricht auch dort die Rakghoul-Seuche aus. Doch etwas ist an dem Verhalten der Mutanten seltsam. Zum einen verwandeln sich die Infizierten viel schneller als üblich und zum anderen handeln sie intelligent. Wie sich herausstellt, kann der Mandalorianer Pulsipher sie mit dem Muur-Talisman kontrollieren, welcher obendrein die Ursache für die Mutation ist.

Während sich Zayne und Celeste um das Problem kümmern, ist Marn auf der Suche nach mandalorianischen Wirtschaftsdaten. Stattdessen findet er Informationen über den Muur-Talisman, die ihm außerdem verraten, dass Celeste für Zaynes ehemaligen Meister Lucien Draay arbeitet. Sie gehört damit dem Jedi-Geheimbund an, dessen Mitglieder ihre eigenen Padawane ermordet haben und nun auf der Jagd nach Carrick sind, dem sie die Morde angehängt haben. Celeste kommt allmählich dahinter, dass Zayne unschuldig ist, weshalb sie den Tötungsbefehl, den sie von Lucien erhält, nicht ausführt.

Ohnehin hat sie inzwischen ganz andere Probleme, denn der Talisman ist von Pulsipher auf sie übergesprungen. Damit kann sie zwar die Rakghouls kontrollieren, aber gleichzeitig fällt sie unter den Bann des Sith-Lords Karness Muur. Zayne kann sie davon abbringen, weiteres Unheil über die Galaxis zu bringen, woraufhin sie ihn bittet, sie in einen Sarkophag zu sperren, welcher einst dem Sith-Lords Dreypas als Kerker diente. Diesen soll er zum Jedi-Geheimbund bringen, der Sith-Artefakte einsammelt, um sie unschädlich zu machen.

Mit der Ankunft des Mandalorianers Cassus Fett, den Carrick vor der Rakghoul-Seuche gewarnt hat, wird dieser Plan jedoch vereitelt. Fett lässt den Planeten bombardieren, wodurch Dreypas‘ Kerker unter Eis begraben wird. Zayne und Marn werden im letzten Moment von ihren Freunden abgeholt und können dem Inferno entkommen.

Rund 4000 Jahre später befindet sich Dreypas’ Kerker samt Celeste Morne und dem Muur-Talisman darin an Bord der Uhumele. Captain Schurk-Heren hat bereits versucht, ihn zu verkaufen, wobei er in eine Falle gelaufen ist. Dabei ist das Crewmitglied Sniffles gestorben. Bomo Greenbark ist skeptisch, dass sein neuer Käufer Fane Peturri seriöser ist. Als sie sich auf einem abgelegenen Mond mit ihm treffen, soll Greenbark mit seiner Vorahnung recht behalten, denn Peturri hat das Imperium informiert. Darth Vader höchstpersönlich lässt die Crew der Uhumele gefangen nehmen, doch ist sie für ihn nur netter Zugewinn.

Vader will den Muur-Talisman und erweckt Celeste Morne. Er bietet ihr an, mit ihm den Imperator zu stürzen und an seiner Seite über die Galaxis zu herrschen. Sie lehnt ab und erhebt ihr Lichtschwert gegen ihn, muss aber schnell feststellen, dass sie dem Sith unterlegen ist. Ihr bleibt keine andere Wahl, als sich dem Geist von Karness Muur zu öffnen, welcher ihr die Macht verleiht, Peturri und die anwesenden Klontruppen in Rakghouls zu verwandeln. Vader muss fliehen und auch die Crew der Uhumele nutzt die Ablenkung zur Flucht. Auf dem Weg zum Schiff verwandelt sich Crys ebenfalls in einen Rakghoul, sodass Captain Heren ihr den Gnadenschuss geben muss. Den anderen gelingt die Flucht und Celeste Morne bleibt allein mit einem Heer von Mutanten auf dem Mond zurück.

Rezension von Vector I: Der Muur-Talisman Akt 1

Das große Crossover, das sich über vier Zeitabschnitte erstreckt, beginnt in der alten Republik zu Zeiten des Mandalorianischen Krieges. Der erste Akt ist damit Teil der Comic-Reihe Knights of the Old Republic und dreht sich um den gescheiterten Padawan Zayne Carrick sowie dessen zwielichtigen Begleiter Marn Hierogryph, einen snivianischen Gauner. Um bei der Hauptreihe nicht durcheinander zu kommen, sollte die Vector-Reihe parallel gelesen werden, denn hier wird erklärt, wie Zayne und Marn von Taris entkommen.

Ihre Freunde, darunter Jarael und der Jedi Alek, tauchen erst kurz vor Ende auf, um die beiden von Jebble zu retten. Dafür wird mit Celeste Morne ein neuer Charakter eingeführt, wobei die junge Jedi der rote Faden ist, der durch die Vector-Serie führt. Sie beginnt als Mitglied von Lucien Draays Jedi-Geheimbund, der das Ziel verfolgt, eine Rückkehr der Sith zu verhindern, sich dabei aber selbst auf dunkle Pfade begibt. Angedeutet wird dies u. a. dadurch, dass Celeste während einer Holoübertragung vor Meister Lucien niederkniet, was sonst eher bei den Sith üblich ist. Jedi werfen sich nicht ihren Meistern vor die Füße, was eine Geste der Unterwerfung darstellt.

Doch was sich in Draays Geheimbund abspielt, ist noch viel schlimmer als das. So haben die führenden Mitglieder des Bundes ihre eigenen Padawane getötet, weil sie eine Vision hatten, dass aus deren Reihen ein Sith hervorgehen könnte. Die Morde haben sie Zayne Carrick angehängt, der wie ein Magnet das Chaos anzieht. Die Wege der Macht haben Carrick bereits mitten in die Invasion von Taris sowie in einen Ausbruch der Rakghoul-Seuche geführt. Nun sorgen sie dafür, dass er Celestes Weg kreuzt und sie durch Zufall genau dorthin führt, wo sie hin muss. Die Katakombe, in welcher der Muur-Talisman lagert, ist jedoch bereits von den Mandalorianern eingenommen worden, die das Artefakt an sich bringen.

Weiter geht die Reise auf den Eisplaneten Jebble, wo der Mandalorianer Pulsipher mit dem Talisman eine Rakghoul-Armee aufzustellen gedenkt. Bei ihm handelt es sich um einen relativ schwachen Gegner, den das Artefakt schnell als unwürdig einstuft. Der Muur-Talisman trachtet nämlich danach, sich mit einem Jedi zu verbinden und wieder einmal zieht Zayne das Unheil an. Celeste greift jedoch ein und wird so selbst zur neuen Trägerin des Talismans. Schnell muss sie erkennen, dass sie damit zu dem wird, was sie eigentlich zu bekämpfen geschworen hat. Nur wird sie den Talisman nicht mehr so leicht los und begibt sich daher freiwillig in eine Stasiskammer, bei der es sich um ein weiteres Sith-Artefakt handelt. Als Cassus Fett den Planeten bombardieren lässt, wird sie für 4000 Jahre unter Eis begraben.

Während die Geschichte spannend erzählt ist und die drei Hauptcharaktere gut miteinander harmonieren, ist der Zeichenstil eine absolute Katastrophe. Die Figuren sehen aus wie Karikaturen, wobei Zaynes Kinn dermaßen spitz ist, dass er damit jemanden aufspießen könnte. Celestes Kopfform ist ebenfalls sehr unnatürlich und bei Constable Swors ist anfangs nicht einmal das Geschlecht einzuordnen. Einzig auf den Covern von Dustin Weaver sind die Charaktere wiederzuerkennen. Wirklich schade, dass er nicht auch für den Inhalt verpflichtet worden ist.

Zumindest bei den mutierten Rakghouls spielt der Stil keine so große Rolle und der titelgebende Muur-Talisman sieht ganz interessant aus. Ansonsten wird die Optik lediglich durch die Koloration aufgewertet, die durch kräftige Farben, natürlichen Lichteinfall sowie gute Leucht- und Glanzeffekte überzeugen kann.

Rezension von Vector I: Der Muur-Talisman Akt 2

Der zweite Akt spielt in der Zeit nach der Ausrufung des Imperiums, in der die Crew der Uhumele versucht, Dreypas’ Kerker zu verscherbeln. Damit hat Captain Schurk-Heren bereits im Band Dark Times: Parallelen schlechte Erfahrungen gemacht und das Crewmitglied Sniffles verloren. Der Nosaurianer Bomo Greenbark hat daher von Anfang an ein mieses Gefühl bei dem neusten Deal. Er behält Recht, denn abermals läuft die Crew der Uhumele in eine Falle und verliert mit Crys ein weiteres Mitglied.

Übrig bleiben neben dem Captain und Bomo noch Metzgraf, Ratty und Ko Vakir, die in dieser Geschichte im Hintergrund bleiben. Der Jedi Dass Jennir erlebt zu dieser Zeit seine eigenen Abenteuer auf Telerath, weshalb er bei diesem Abenteuer gänzlich fehlt. Das ist irgendwie schade, denn es wäre interessant gewesen, ihn auf die 4000 Jahre alte Jedi-Meisterin Celeste Morne treffen zu sehen. Die muss stattdessen von dem zwielichtigen Historiker Fane Peturri erfahren, dass der Jedi-Orden nicht mehr existiert und die Sith über die Galaxis herrschen.

Wie Celeste an Ort und Stelle gelangt ist, erklärt derweil Captain Heren seiner Crew. Lord Dreypas’ Kerker wurde bereits vor 1400 Jahren von Bergleuten auf Jebble ausgegraben und hat seither oft den Besitzer gewechselt. Manchmal durch Verkäufe zu immer höheren Preisen, zuweilen aber auch durch Kriege. Nun ist das Artefakt durch Peturris Verrat in Darth Vaders Besitz gelangt, der es auf den Inhalt abgesehen hat. Und zwar nicht nur auf den Muur-Talisman, sondern ebenso auf dessen Trägerin, von der er sich erhofft, sie als Schülerin zu gewinnen, um Palpatines Platz einzunehmen. Da er zu diesem Zeitpunkt noch nichts von seinem Sohn weiß, macht das durchaus Sinn.

Celeste bleibt jedoch standhaft und erliegt nicht den Verlockungen der dunklen Seite. Dennoch bleibt ihr am Ende nur die Wahl zwischen Vader und Karness Muur. Die einzige andere Option wäre, zu sterben, womit der Talisman in Vaders Besitz übergehen würde. Da dieser damit großes Unheil über die Galaxis bringen würde, entscheidet sich Morne für den Geist von Muur, der erneut die Rakghoul-Seuche entfesselt. Dies geschieht ohne einen Erreger durch reine Sith-Magie, was ein wenig zu fantastisch ist. Vader ist als Sith immun gegenüber der Seuche, muss aber Hals über Kopf vor den Mutanten fliehen. Die Crew der Uhumele muss unter Verlusten ebenfalls flüchten, sodass Celeste Morne am Ende wieder allein im Exil zurückbleibt.

Grafisch ist der zweite Akt deutlich besser als der erste. Der Stil reiht sich in den der Dark-Times-Reihe ein, denn es wurde Douglas Wheatley als Zeichner verpflichtet, auf dessen Konto die meisten der Dark-Times-Comics gehen. Seine detaillierten Zeichnungen sind ein absoluter Hochgenuss, womit hier auch erstmals zutage tritt, dass Celeste Morn eigentlich ganz hübsch aussieht. Das antike Hologramm von Marn Hierogryph vermittelt ebenfalls einen weit besseren Eindruck von diesem Charakter als die Karikatur aus dem ersten Akt.

Die Farben können sich gleichermaßen sehen lassen und wirken sehr natürlich, wenn auch etwas gedeckt, was aber gut zu dem dunklen Mond passt, auf dem die Geschichte spielt. Die Glanzeffekte sind ebenso etwas gedämpft, die Leuchteffekte sind dafür sehr ausgeprägt. Vor allem von den Hologrammen und Karness Muurs Machtgeist geht ein natürliches Glühen aus.

Fazit

Der Auftakt des Crossovers ist inhaltlich gelungen, wobei der Ursprung des Muur-Talismans noch viel weiter in die Vergangenheit zurückreicht als nur bis zum Mandalorianischen Krieg. Das antike Sith-Artefakt hat dabei eher etwas von einer Indiana-Jones-Story. Das visuelle Vergnügen hält sich zu Beginn noch stark in Grenzen, verbessert sich mit dem zweiten Akt aber schlagartig. Erschienen ist Vector I: Der Muur-Talisman u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 51 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Info

Autoren: John Jackson Miller & Mick Harrison
Zeichner: Scott Hepburn, Doug Wheatley & Dave Ross
Farben: Michael Atiyeh & Dave McCaig
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
  • Story 1
    9/10
  • Zeichenstil 1
    3/10
  • Koloration 1
    9/10
  • Story 2
    9/10
  • Zeichenstil 2
    10/10
  • Koloration 2
    10/10
9/10
Total Score

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