Immer wieder ist davon zu hören, dass sie die schärfsten aller Konkurrenten im Phantastik-Fandom seien: Die Fans von Star Trek und die des anderen Erfolgs-Franchises, dessen Titel in den Fluren von Raumschiffen der Sternenflotte niemals genannt werden darf… Star Wars natürlich.

Die Realität freilich sieht anders aus: In meinen langjährigen Aktivitäten im Fandom ist mir selbst diese Pseudo-Feindschaft niemals untergekommen, und oftmals sah ich auf Conventions Starfleet-Offiziere friedlich neben imperialen Sturmtrupplern stehen und Klingonen sich mit galaktischen Kopfgeldjägern unterhalten. Und auch der klingonische Weihnachtsmann Klingolaus trat schon gern und oft auf eigentlich voll und ganz Star-Wars-orientierten Veranstaltungen auf.

In der Allgemeinheits-Welt der nicht-nerdigen Normalos werden Star Trek und Star Wars gar allzu gerne miteinander verwechselt, wenn von „Mister Spock mit dem Lichtschwert“ oder „Yoda auf seiner Enterprise“ die Rede ist. Das freilich heißt und hieße, sprichwörtliche Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Star Wars
Chewbacca und Han Solo ©Lucasfilm Ltd

Star Wars: Alte Mythen und Märchen in modernem Gewand

Während man das (gegenwärtig noch) 6 verschiedene TV-Serien umfassende Star Trek-Universum trotz der 13 Kinofilme in erster Linie als Fernseh-Phänomen kennt, gilt die ab Dezember 11-teilige Star Wars-Kinofilm-Saga als Inbegriff eines cineastischen Franchises, auch wenn es 2 themenorientierte Fernseh-Filme, 6 Animations-Serien sowie ab Ende des Jahres eine Real Life-TV-Serie davon gibt.

Die Star-Wars-Saga ist in erster Linie eng verbunden mit dem Namen ihres Schöpfers George Lucas, und um ihre Entstehungsgeschichte ranken sich fast ebenso viele Mythen wie in ihrer Handlung enthalten sind. Auf das Wesentliche heruntergebrochen träumte der in den 50er Jahren in Kalifornien aufgewachsene George Lucas schon seit seiner Jugend von einer modernen Verfilmung der Abenteuer des Filmserial- (die Vorläufer der heutigen Fernsehserien, die damals im Vorprogramm von Kinofilmen gezeigt wurden) und Comic-Helden Flash Gordon. Dieser Traum spielte eine wesentliche Rolle bei Lucas‘ Entschluss, hauptberuflich Filme zu machen.

Nach einem filmischen Flop, dem dystopischen Science Fiction-Film THX 1138, und dem Erfolgsstreifen American Graffiti hatte er sich schließlich seinen Kindheitstraum eines großen Flash Gordon-Films erfüllen wollen, musste jedoch enttäuscht feststellen, dass der italienische Filmregisseur Federico Fellini bereits die Rechte an dem Stoff gekauft hatte. Also erdachte sich George Lucas seine eigene Sternensaga, an der er jahrelang schrieb und die er etliche Male wieder veränderte. So etwa war Han Solo ursprünglich ein grünhäutiges Alien, während Luke Skywalker als alternder Kriegsveteran dargestellt wurde, während der eigentliche Held der junge Annikin Starkiller werden sollte.

Seine endgültige Version fasste einfach ausgedrückt alle Elemente zusammen, die er in der Pop-Kultur seiner Kindheit und Jugend geliebt und bewundert hatte: Einen Helden a’la Flash Gordon, eine wunderschöne Prinzessin und einen finsteren schwarzen Ritter, wie man sie aus vielerlei Märchen kannte; ferner Roboter und Weltraum-Monster, mystische Elemente aus dem japanischen Kino der 50er Jahre sowie einen „Zweit-Helden“, der wie eine Mischung aus Cowboy und Musketier daherkam.

Inspiriert von der Arbeit des berühmten amerikanischen Mythenforschers Prof. Joseph Campbell versetzte er alle diese Helden und Bösewichter in einen galaktischen Kampf des Guten gegen das Böse, in dem sich Elemente der Science Fiction und solche des Fantasy-Genres die Waage halten sollten. Epochale 9 Teile lang sollte „The Star Wars“ werden. Es gab bei der ganzen Sache nur ein großes Problem: Niemand wollte dem Jung-Filmer das nötige Geld für das ambitionierte Projekt geben.

Ein schwieriger Weg

Science-Fiction- und Fantasy-Filme galten in den 70er Jahren als schwer an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Zwar waren seit Ende der 60er Jahre einige Meisterwerke wie 2001 – Odyssee im Weltraum (1968), Lautlos im Weltraum (1972) oder Flucht ins 23. Jahrhundert (1976) erschienen und hatten vorwiegend wegen ihrer Trickeffekte einige Beachtung erregt, doch der ganz große Erfolg an den Kinokassen war bei allen ausgeblieben, da sich nur ein sehr spezielles Publikum – die heutigen Nerds und Geeks – für dergleichen interessierte. Das allgemeine Publikum schaute sich lieber Horrorstreifen wie Der Exorzist (1973) oder harte Cop-Thriller wie Dirty Harry (1971) an.

George Lucas lief sich bei den großen Filmstudios sprichwörtlich die Hacken ab, und selbst Universal, wo man einige Jahre zuvor seinen Filmhit American Graffiti produziert hatte, lehnte dankend ab. Glück hatte Lucas schließlich beim Film-Riesen 20th Century Fox. Hier hatte man ein paar Jahre zuvor schon einmal ein gutes Händchen bei einer Science-Fiction-Filmserie bewiesen, als man die insgesamt fünfteilige Planet-der-Affen-Filmreihe (1968 bis 1973) und eine kurzlebige darauf basierende TV-Serie herausgebracht hatte.

Fox-Chef Alan Ladd jr. gab grünes Licht und bewilligte Multitalent Lucas, der neben der Regie auch die Produktion nebst Casting sowie einen Teil der Erstellung der aufwändigen Trickeffekte übernehmen wollte, ein Budget in Höhe von 8 Millionen US-Dollar, das sich während der Dreharbeiten auf 10 Millionen erhöhte. Für heutige Verhältnisse Peanuts, damals jedoch durchaus eine ansehnliche Summe für einen Film. Das „The“ aus „The Star Wars“ verschwand übrigens noch vor Produktionsbeginn aus George Lucas‘ Entwürfen.

Die Besetzung

Als Darsteller entschied sich Lucas schließlich für junge, nur wenig filmerfahrene Talente: Mark Hamill (zuvor unter anderem in der TV-Serie General Hospital zu sehen) spielte den Helden Luke Skywalker, die junge Carrie Fisher (bekannt aus dem Film Shampoo mit dem damaligen Leinwandstar Warren Beatty) wurde als Prinzessin Leia Organa gecastet.

Carrie Fisher war das Kind berühmter Eltern: Ihre Mutter Debbie Reynolds war seit den 50er Jahren ein Leinwandstar in Filmen wie Singing In The Rain (1952) oder Das war der Wilde Westen (1962), ihr Vater Eddie Fisher war ein bekannter Schnulzensänger und hatte unter anderem Erfolg mit dem Titel Cindy, Oh Cindy. Als dritten im Bunde der Hauptdarsteller castete George Lucas Harrison Ford, der nach einer kleinen Rolle in American Graffiti die Schauspielerei aufgegeben hatte und wieder in seinem erlernten Beruf als Schreiner arbeitete. Alle drei der Hauptdarsteller waren nicht Lucas‘ erste Wahl gewe

Star Wars
Ein Sternenzerstörer ©Lucasfilm Ltd

sen: Für die Rolle des Luke Skywalker hatte unter anderem der junge Bruce Boxleitner vorgesprochen, den Science-Fiction-Fans später als Captain John Sheridan in der Serie Babylon 5 (1993 bis 1999) wiedersehen sollten. Als Prinzessin Leia hatte sich George Lucas eigentlich Jodie Foster gewünscht, die 1991 für Das Schweigen der Lämmer den Oscar bekam, und als Han Solo sollte zunächst ein damaliger Leinwandstar wie Jack Nicholson (Einer flog über das Kuckucksnest) oder Al Pacino (Der Pate) fungieren, die dankend ablehnten.

Die weiteren Darsteller waren der britische Bodybuilder David „Dave“ Prowse als hünenhafter Darth Vader, der gleichfalls aus England stammende, eigentlich als Krankenpfleger tätige Peter Mayhew als pelziger Chewbacca, der Londoner Theaterschauspieler Anthony Daniels als goldglänzender Roboter C-3PO und sein kleinwüchsiger, ebenfalls britischer Kollege Kenny Baker als dessen rollender Robot-Kumpan R2-D2.

Da diese Darsteller samt und sonders unbekannt waren, beschloss Lucas, wenigstens für die Nebenrolle bekannte Gesichter zu engagieren. Als Luke Skywalkers weisen Lehrmeister Obi-Wan Kenobi hatte ihm ursprünglich der auch international tätige japanische Filmstar Toshiro Mifune (Die sieben Samurai, 1954, Rivalen unter roter Sonne, 1971) vorgeschwebt, der jedoch ebenfalls ablehnte. Und somit ging die Rolle an Sir Alec Guinness (noch ein Brite!), der vorwiegend durch seine Mitwirkung in schwarzhumorigen Komödien wie Ladykillers (1955) und Dramen und Kriegsfilmen wie Die Brücke am Kwai (1957) und Lawrence von Arabien (1962) bekannt geworden war. Sir Alec wurde übrigens einer der wenigen Star-Wars-Darsteller, die einmal neben einem Star aus Star Trek in einem Film auftraten: 1980 spielte er den strengen Earl Of Dorincourt im Weihnachtsfilm Der kleine Lord, in dem auch der spätere „Captain Picard“-Darsteller Sir Patrick Stewart als gütiger Stallmeister Wilkins zu sehen war.

Der zweite Star in Star Wars wurde Peter Cushing als Grand Moff Wilhuff Tarkin, seines Zeichens der noch über Darth Vader stehende Ober-Bösewicht. Während sein Kollege Sir Alec Guinness größtenteils in eher anspruchsvollen Filmen mitgewirkt hatte, war Cushing ein Star der ab den 50er Jahren ungemein beliebten britischen Horrorfilme aus den Produktionsschmieden Hammer und Amicus. Besonders bekannt wurde seine Rolle als Graf Draculas Todfeind Dr. Van Helsing, die er zwischen 1958 und 1974 fünf mal spielte. Doch auch als Dr. Frankenstein konnte man ihn in mehreren Filmen sehen (in einem davon, Frankensteins Höllenmonster von 1974 wirkte gar „Darth Vader“ David Prowse als das Monster mit!), ferner war er in Genre-Klassikern wie Die Todeskarten des Dr. Schreck (1965) und Geschichten aus der Gruft – Die Gruft des Schreckens (1972) mit dabei.

Überwältigende Überraschungen

Die mehrjährigen Dreharbeiten fanden unter anderem in den nahe London gelegenen Elstree Studios, in der tunesischen Wüste sowie in Kalifornien statt, wo sich mit ILM (= Industrial Light And Magic) eine eigene Trickeffektschmiede gegründet hatte. Bei Fox glaubte man insgesamt an einen hauptsächlich in Nachmittagsvorstellungen erfolgreichen Film für ein junges Publikum.

Mit dem, was dann geschah, hatte niemand gerechnet: Ab dem 25. Mai 1977 war Star Wars in einer verschwindend geringen Anzahl amerikanischer Kinos gestartet. Die Geschichte erzählte vom mächtigen galaktischen Imperium, das mit einer mondgroßen waffenstarrenden Raumstation eine diktatorische Vorherrschaft begründet hat, der sich einzig und allein eine kleine Rebellen-Allianz entgegenstellt.

Als Prinzessin Leia die Konstruktionspläne des Todessterns erbeuten und in den kleinen Roboter R2-D2 eingespeichert auf den Wüstenplaneten Tatooine entsenden kann, werden sie dort von dem Farmerjungen Luke Skywalker gefunden und schicksalhafte Ereignisse kommen in Gang: Luke macht die Bekanntschaft des Eremiten Obi-Wan Kenobi, der einst ein Jedi-Rittern war, welche durch die geheimnisvolle mystische „Macht“ die Friedenshüter der Galaxis waren und von ihren ebenfalls Macht-begabten Feinden, den Sith-Lords, ausgelöscht wurden.

Nachdem Lukes Onkel und Tante von den imperialen Sturmtruppen getötet wurden, macht sich Luke zusammen mit Obi-Wan, dem Robotergespann C-3PO und R2-D2 und dem Schmuggler und Raumpiraten Han Solo und seinem Co-Piloten Chewbacca auf den Weg, die Prinzessin auf dem Todesstern zu befreien und den Angriff auf das Hauptquartier des Imperiums vorzubereiten. Dort jedoch kommt es zu einer Konfrontation zwischen Obi-Wan und dem unheimlichen Sith-Lord Darth Vader, der die militärische Führung des Imperiums innehat. Vader tötet Obi-Wan, doch die Helden können fliehen und von der geheimen Rebellenbasis auf dem Planeten Yavin IV aus den Angriff und die Vernichtung des Todessterns durchführen.

Um es kurz zu machen: Star Wars wurde der international bis dahin erfolgreichste Kinofilm aller Zeiten. George Lucas, der sich nach den für ihn immens strapaziösen Dreharbeiten auf Hawaii ausruhte, erfuhr aus dem Fernsehen von den Besucherschlangen vor den Kinos und der sich ständig erhöhenden Verleihquote der Filmkopien.

Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford wurden über Nacht zu Weltstars, der Film löste eine ungeheure Merchandising-Welle aus: Plötzlich gab es überall T-Shirts, Comics, Bettwäsche, Actionfiguren und vieles weitere mehr über den Film zu kaufen, der hierzulande ab seinem Kinostart am 9. Februar 1978 ebenso erfolgreich wurde wie in den USA.

Natürlich stand spätestens ab da fest, dass es eine Fortsetzung geben würde. George Lucas hatte in Interviews im Vorfeld bereits davon gesprochen, dass er 9 Teile seiner Saga plane, mitunter war sogar von 12 die Rede. Star Wars hatte den mysteriösen Untertitel Episode IV erhalten, und George Lucas erklärte, dass es irgendwann drei einführende Filme in sein Universum geben sollte.

Der Todesstern
Der Todesstern ©Lucasfilm Ltd

Die Mittlere Trilogie

Die Dreharbeiten für den zweiten Star-Wars-Film, dessen Titel Das Imperium schlägt zurück lauten sollte, begannen Anfang 1979. Alle Darsteller aus dem 1. (beziehungsweise 4.) Film mit Ausnahme von Peter Cushing als Tarkin (der war unwiederbringlich [Film-] tot) waren wieder mit von der Partie, und mit Billy Dee Williams als verschlagenem Lando Calrissian und dem von Chef-Muppets-Puppenspieler Frank Oz gesteuerten spitzohrigen Zwerg Yoda kamen zwei neue Charaktere dazu.

Neben erneut den Elstree-Studios fanden diesmal Außendreharbeiten im hohen Norden Norwegens statt, da der Anfang des Films auf der Eiswelt Hoth spielte. George Lucas hatte sich nach den Strapazen des ersten Films dazu entschlossen, den zweiten nicht mehr selbst zu inszenieren und den Regie-Veteranen Irvin Kershner (Die Augen der Laura Mars, 1978) dafür engagiert. Trotzdem war er eigentlich während der gesamten Dreharbeiten an den Sets präsent und setzte sich damit erneut den Strapazen aus, die er eigentlich hatte vermeiden wollen.

Der Film kam im Mai 1980 pünktlich drei Jahre nach dem vorherigen in die Kinos. Die Rebellen-Allianz hat sich nach dem ersten Sieg gegen das Imperium auf den Eisplaneten Hoth zurückgezogen, wird jedoch vom Imperium aufgespürt und in einer furiosen Schlacht von dort vertrieben. Darth Vader hat bemerkt, dass der junge Luke Skywalker ein Träger der Macht ist und versucht auf Geheiß seines Herrn, des Imperators, ihn in seine Hände zu bekommen.

Luke befindet sich derweil nach einer Begegnung mit Obi-Wans Geist auf dem Sumpfplaneten Dagobah, wo er sich von dem 900-jährigen Jedi-Lehrmeister Yoda in der Macht unterweisen lassen will. Um Luke zu sich zu locken, nimmt Vader seine Freunde Leia und Han Solo auf dem unter dem Kommando von Hans altem Freund Lando Calrissian stehenden Gasplaneten Bespin gefangen. Als zusätzliches Druckmittel lässt er Solo, der von seinem früheren Schmuggler-Boss Jabba The Hut gesucht wird, in Karbonit einfrieren und übergibt ihn dem Kopfgeldjäger Boba Fett.

Die Rechnung geht auf: Luke verläßt Dagobah und stellt sich Vader auf Bespin. Nach einem mörderischen Kampf eröffnet der Schwarze Lord dem jungen Jedi-Anwärter Schreckliches: Er hat Lukes Vater nicht etwa ermordet, wie Obi-Wan ihn wissen ließ, sondern ist dieser selbst. Nur mit Mühe und Not und der Hilfe des mittlerweile reumütigen Lando können Leia, Luke, Chewbacca und die Roboter von Bespin fliehen.

Der zweite Film, deutlich düsterer als der farbenfrohe erste Teil, wurde ein noch größerer Erfolg als der erste, und Teil 3 war natürlich eine beschlossene Sache. Allerdings war George Lucas nun deutlich verhaltener geworden, wenn es um die weiteren Ausblicke ging. Nach dem dritten Film würde erst einmal eine mehrjährige Star-Wars-Pause eintreten, ehe es, wenn überhaupt, weiterging.

Die Rückkehr der Jedi-Ritter von 1983, diesmal unter anderem im Redwood Forest in Kalifornien unter der Regie von Richard Marquand (Das Haus des Satans, 1978) gedreht, markierte das vorläufige „Aus“ für Star Wars. Obwohl der Film nochmals alle Kassenrekorde schlug, blieb Lucas dabei, dass es in absehbarer Zeit keine weiteren Star-Wars-Filme geben würde.

Das Imperium hatte einen neuen, noch mächtigeren Todesstern gebaut, und nachdem Han Solo aus dem Karbonit befreit und sein schwabbeliger Gegner Jabba in einer Schlacht auf dem Planeten Tatooine besiegt wurde, muss Luke vom sterbenden Yoda erfahren, dass nicht nur Vader tatsächlich sein Vater ist, sondern seine geliebte Leia auch seine Zwillingsschwester. Während die Rebellen sich im Weltraum und auf dem Waldmond Endor mit Hilfe der teddybärenartig aussehenden Eingeborenen, den Ewoks daran machen, das Imperium endgültig zu besiegen, wird Luke von Darth Vader zum Imperator gebracht, der ihn auf die dunkle Seite der Macht ziehen will. Es kommt zum alles entscheidenden Kampf.

Die Darstellerriege zerschlug sich nach dem Film in alle Winde. Während Mark Hamill und Carrie Fisher zunächst in der Versenkung verschwanden, erlangte einzig Harrison Ford über die Saga hinaus Star-Ruhm in Filmen wie Jäger des verlorenen Schatzes und den zunächst zwei nachfolgenden Indiana-Jones-Filmen sowie dem Science-Fiction-Klassiker Blade Runner. So ganz machte George Lucas seine Drohung zunächst doch nicht wahr, kamen doch 1985 und 1986 die Filme Die Ewoks – Karawane der Tapferen und Die Ewoks – Kampf um Endor, eigentlich aufwändig für das US-Fernsehen gedreht, hierzulande aber in den Kinos gezeigt, heraus, ferner erlebten die pelzigen Gesellen weitere Abenteuer in einer Zeichentrickserie, während es eine ebensolche auch über das unsterblich gewordene Roboter-Duo C-3PO und R2-D2 gab.

Und auch insgesamt verschwand Star Wars niemals ganz in der Versenkung. Die Filme wurden auf Video veröffentlicht, danach auf dem damals modernen LaserDisc-System, es gab weiterhin Fortsetzungen als Comics und schließlich Computerspiele, und die Fans blieben treu.

Ein neuer Anfang

Mitte der 90er Jahre gab George Lucas bekannt, dass die Saga zum 20-jährigen Jubiläum des ersten Films wieder in die Kinos kommen würde. Vorher sollten sie mittels neuester Digital-Tricktechnik auf den neuesten Stand gebracht werden, um sich in neuem Glanz präsentieren zu können. Das aber war noch längst nicht alles: Danach würde es tatsächlich eine Fortsetzung von Star Wars geben, in der Lucas die einst versprochene Vorgeschichte erzählen wollte. Episode IV bis VI schlug sich bei der Wiederaufführung erneut wacker an den Kinokassen, was nicht zuletzt an der Ankündigung der neuen Filme gelegen haben dürfte.

Darth Vader
Darth Vader ©Lucasfilm Ltd

Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung kam im Mai 1999 in die US-Kinos, hierzulande mussten sich die Fans bis August gedulden. Der ungeheuer aufwändig gestaltete Film stieß bei den Alt-Fans auf herbe Kritik: Nur wenig daran erinnerte an das Star Wars, das man bis dahin kannte.

Diesmal mit Liam Neeson (Schindlers Liste, 1994), Ewan McGregor (Trainspotting, 1996) und Natalie Portman (Leon – Der Profi, 1994) als Jedi-Meister Qui-Gon Jinn, dessen Schüler Obi-Wan Kenobi und Königin Amidala von Naboo, die kommende Mutter von Luke und Leia, zwar prominent besetzt (Kult-Star Samuel L. Jackson aus Pulp Fiction war in einer Nebenrolle als Jedi-Ratsmitglied Mace Windu ebenfalls zu sehen), konnte der Werdegang des kleinen Anakin Skywalker (Jake Lloyd) zum finsteren Darth Vader einfach nicht in der gleichen Weise begeistern wie die „alten Filme“.

Daran änderten auch die beiden nachfolgenden Teile Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (2002) und Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith (2005), in denen Hayden Christensen den älteren Anakin spielte, nicht sonderlich viel, obwohl auch sie geradezu bombastische Einspielergebnisse einfuhren – einzig Die Rache der Sith konnte den Respekt der Ur-Fangemeinde zumindest teilweise gewinnen. Bis heute haben die drei Prequels zwar durchaus ihre Fan-Gemeinde, doch können sie der „Mittleren Trilogie“ in punkto Kultfaktor nicht das Wasser reichen.

Obwohl das Kapitel Star Wars in Form von Kinofilmen damit laut George Lucas nun endgültig beendet war, blieb die Saga weiterhin präsent. Ab 2008 kam die computeranimierte TV-Serie Star Wars: The Clone Wars heraus (wobei der Pilotfilm gar in den Kinos gezeigt wurde!) und erzählte die Geschichte des titelgebenden Konfliktes zwischen Episode II und Episode III, und die Hoffnung auf eine Fortsetzung starb niemals ganz.

Star Wars for ever!

Der große abschließende Knall kam am Halloween-Tag des Jahres 2012: George Lucas verkaufte seine Firma Lucasfilms Ltd. und damit die Rechte an Star Wars für einen Milliarden-Betrag (!!!) an den Multimedia-Giganten Disney, wo man praktisch stehenden Fußes weitere Star-Wars-Filme und auch TV-Serien ankündigte.

2015 und 2017 kamen Star Wars: Das Erwachen der Macht sowie Star Wars: Die letzten Jedi heraus, in denen es neben den neuen Helden Rey (Daisy Ridley), Finn (John Boyega), Rose Tico (Kelly Marie Tran) und Poe Dameron (Oscar Isaac) mit dem finsteren Kylo Ren (Adam Driver), dem Sohn von Han Solo und Leia Organa, auch einen neuen Bösewicht gibt, und natürlich kam und kommt es auch zum Wiedersehen mit den Helden der „Mittleren Trilogie“.

2016 und 2018 gab es ferner mit Rogue One: A Star Wars Story und Solo: A Star Wars Story zwei Anthologien-Filme, die die Beschaffung der Pläne des Todessterns und die Jugendjahre des heißgeliebten Weltraumschmugglers, nunmehr allerdings gespielt von Alden Ehrenreich, zum Thema hatten.

Die Serie Star Wars Rebels löste 2014 The Clone Wars im Fernsehen ab und fand nach 4 Staffeln inzwischen mit Star Wars Resistance eine weitere animierte Nachfolge, und noch in diesem Jahr wird es mit The Mandalorian die erste Star Wars-Real Life-Fernsehserie geben, welche auf dem in Kürze verfügbaren Streaming-Dienst Disney+ zu sehen sein wird. Und natürlich Star Wars Episode IX ab dem 18. Dezember in den Kinos…und eine weitere Filmtrilogie, die nichts mehr mit der Geschichte der Skywalkers zu tun haben wird…und, und, und…

May The 4th Be With You!

Schon seit Jahren gilt der 4. Mai als „Welt-Star-Wars-Tag“. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum das so ist? Abschließend eine kleine Erklärungs-Lesart dafür (es gibt in der Tat mehrere):

„May The Force Be With You!“ – „Möge die Macht mit Dir sein!“ lautet die Begrüßungsformel vieler Star-Wars-Fans. „May The 4th“, was sehr ähnlich klingt, ist aber auch die englische Schreibweise für besagten 4. Mai. Vor einigen Jahren gab George Lucas ein Interview für einen deutschsprachigen Fernsehsender, welches von einem Simultan-Übersetzer eingedeutscht wurde. Leider schien dieser Herr nicht viel Ahnung von der Materie zu haben, denn George Lucas‘ abschließendes „May the force be with you!“ übersetzte er kurzerhand mit „Am 4. Mai sind wir bei euch!“. So werden – unter gewissen Umständen – Gedenktage geboren!

Star WarsEs lebe Star Wars!

Sie merken es selbst, liebe Leser: Die Geschichte der Star-Wars-Saga lässt sich quasi-unmöglich in einen einfachen Artikel packen. Zuviel ist ringsumher in der Vergangenheit geschehen, zu vieles ereignet sich aktuell an Planungen, und mehr als ein kleiner Abriss ist an dieser Stelle kaum möglich.

Und wenn Sie nun das Interesse an Star Wars gepackt hat und Sie mehr darüber erfahren möchten… oder aber wenn Sie vielleicht schon lange ein heimlicher oder auch ganz offener Fan der Saga sind und ihre Geschichte in kompakter Form von Anfang bis Ende noch einmal nach- oder vielleicht auch ganz neu erleben möchten, dann merken Sie sich bitte unbedingt den kommenden Juni vor: Yours Truly Thorsten Walch, der Verfasser dieses Artikels (in anderen Worten ich selbst…) hat ein komplettes Buch über Star Wars geschrieben, das seit Längerem erste aus der Feder eines deutschen Autoren.

Bestimmt haben Sie als Trekkie schon von dem großartigen Franchise-Sachbuch Es lebe Star Trek des Autoren Björn Sülter, erschienen im Mülheimer Verlag in Farbe und Bunt, kurz iFuB, gehört und es vielfach sicherlich auch gelesen. Es lebe Star Wars wird sich dieser neuen Reihe anschließen und Sie auf 500 Seiten in eine Welt „…vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…“ entführen.

Neben der Entstehungsgeschichte der Saga und Ausblicken auf ihre Zukunft werden Sie darin auch die Bekanntschaft des Jungen Bobby machen, der sich vom Album-Klebebildchen sammelnde Pennäler zum (zumindest in seinen Augen…) größten Star Wars-Fan der Galaxis entwickelt. Es lebe Star Wars kann bei amazon.de sowie allen anderen Buchhandlungen bereits zum Preis von 14,80 € vorbestellt werden, wird aber auch auf der diesjährigen FedCon (07.-10.06. 2019 in Bonn) am Stand des iFuB-Verlages erhältlich sein, wo Sie auch die Bekanntschaft des Autoren und mehrerer seiner geschätzten Kollegen machen und sich ihr Exemplar selbstverständlich auch signieren lassen können. Ich freue mich auf Sie!

 


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Thorsten Walch

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