Eine Spionagemission der Rebellen wird aus der Sicht von Nebencharakteren erzählt.
Handlungen
Han Solo soll auf seiner Heimatwelt Corellia einen neuen Rekruten für die Rebellen-Allianz abholen, doch schon bald sind ihnen die Imperialen auf den Fersen, und er setzt alles daran, dass sie gefasst werden. Jan kann es kaum glauben, dass Han sich schnappen lässt, aber anscheinend will der es auf Die harte Tour.
Auf Feddasyr ist die Twi’lek-Agentin Sarin zwischenzeitlich daran gescheitert, einen Code des Imperiums zu besorgen. Nachdem sie ihrer Kontaktperson, die sich als Prinzessin Leia herausstellt, die schlechte Nachricht überbracht hat, nimmt diese die Mission selbst in die Hand. Leia dringt ins Anwesen eines örtlichen Verbrecherbosses ein, während Sarin ihr mit dem Scharfschützengewehr Rückendeckung gibt. Der Code stellt sich als Sturmtruppler heraus, der überlaufen will. Die Geheiminformation ist in seiner DNS codiert, also müssen sie ihn vom Planeten schaffen.
Auf der Flucht wird Leia am Raumhafen verhaftet, sodass Sarin sich um den Überläufer kümmern muss. Sie bittet ihre Schwester, ihn zu seinem Zielplaneten im äußeren Rand zu bringen. Dort wird das Raumschiff abgeschossen, wobei die andere Twi’lek stirbt. Der Sturmtruppler findet dennoch seinen Kontaktmann, einen Wookiee namens Chewbacca. Mit diesem dringt er in eine imperiale Festung ein, wo der Überläufer seinen DNS-Code entschlüsseln und das Signal mittels eines Galaxis-Antriebs zu Han Solo in dessen Zelle schicken kann.
Luke Skywalker muss nun nur noch all seine Freunde einsammeln, angefangen mit Leia, die er aus der Haft befreit. Bereits auf Feddasyr ist ihm ein bothanischer Agent des Imperiums auf den Fersen, der ihn allerdings nicht sofort ausschaltet. Der Bothaner Ellak will erst abwarten, dass Luke ihn zu seinen Freunden führt, und dann alle zusammen hochnehmen. Doch auf seiner Mission entwickelt er Sympathien für die Rebellen, da diese zusammenhalten und niemanden zurücklassen. Nachdem Sykwalker auch Chewbacca und den Überläufer sowie Han und Jan aufgesammelt hat, ergibt sich Ellak und schließt sich der Rebellion an. Diese ist dank des Codes in den Besitz eines Energiegenerators für ihre neue Basis auf Hoth gelangt.
Die zweite Geschichte Das ewige Dunkel führt zurück in die Zeit der Republik. Auf dem Gefängnisplaneten Kiffex werden Anlagen der Wächter überfallen und ausgeraubt. Die Anführerin der Wächter, Sheyf Tinté, fordert vom Jedi-Rat ihren Neffen Quinlan Vos an, um der Sache nachzugehen. Als Jedi ist bei ihm die Fähigkeit der Kiffar, die Vergangenheit von Objekten bei deren Berührung zu lesen, besonders stark ausgeprägt.
Auf Kiffex angekommen, sucht Vos einen Tatort auf und berührt einen toten Wächter. Er wird Zeuge, wie dieser von Anzati angegriffen wurde, und noch während er in der Vision steckt, versucht ein weiterer Anzati, ihm das Hirn auszusaugen. Gerade noch rechtzeitig erlangt er das Bewusstsein zurück und erhält im Kampf gegen die Angreifer Hilfe von seinem einstigen Meister Tholme. Nachdem sie die Anzati gemeinsam in die Flucht geschlagen haben, entdecken sie einen Überlebenden. Bei diesem handelt es sich um keinen Geringeren als den devaronianischen Schurken Vilmahr Grahrk, mit dem Quinlan bereits zu tun hatte.
Grahrk führt die zwei Jedi in die nächstgelegene Siedlung, denn nach Einbruch der Dunkelheit ist es auf Kiffex außerhalb der Stadtmauern nicht mehr sicher. In der Siedlung hat der Verbrecherboss Gorto Zaga das Sagen, und da Jedi nicht willkommen sind, müssen sich Vos und Tholme tarnen. Lange hält die Tarnung jedoch nicht, denn da Zaga das Essen nicht schmeckt, will er den Koch hinrichten. Dieser entpuppt sich als Jedi-Meister Zao und dem müssen die beiden anderen natürlich zu Hilfe eilen. Die Kriminellen sind allerdings bald ihr geringstes Problem, denn die Stadt wird von mutierten Anzati überfallen, welche zahlreiche Bewohner entführen, um mit ihnen ihren Meister zu füttern.
Angeführt werden die Anzati von Aayla Secura, den Padawan von Quinlan Vos. Da sie immer noch unter Gedächtnisschwund leidet, gibt sie ihrem Meister die Schuld am Tod ihres Onkels und will ihn aus Rache töten. Sie ist kurz zuvor auf Kiffex notgelandet und dort unter den Bann eines dunklen Anzati-Jedis namens Volfe Karkko geraten. Von Meisterin T’ra Saa, die sich zwischenzeitlich nach Kiffex begeben hat, erfahren Vos, Tholme und Zao die Geschichte von Karkko, der vor rund tausend Jahren nach Kiffex verbannt und in Stasis gehalten wurde.
Vilmahr will sich dem Kampf zunächst nicht anschließen. Mit dem Funkgerät aus Meisterin T’ra Saas abgeschossenem Raumschiff ordert er sein eigenes Schiff vom Nachbarplaneten Kiffu herbei, mit dem er den Jedi später Luftunterstützung gegen die mutierten Anzati gibt. Unterdessen muss Quinlan Vos seine Schülerin befreien und Volfe Karkko stoppen, ohne dabei der dunklen Seite zu verfallen.
Rezension von Auf die harte Tour
Das Besondere an der Titelgeschichte ist, dass sie in vier Kapiteln aus der Sicht von vier Nebencharakteren erzählt wird. Den Anfang macht der Rekrut Jan, den Han Solo während einer Mission aufgabelt, die es erfordert, dass er verhaftet wird. Da er die ersten Verfolger aus Versehen ausschaltet, sorgt Luke für Nachschub. Jan kann das alles natürlich nicht begreifen und am Ende ist es auch besser, dass Han ihm nichts erzählt, denn so kann der Frischling im Verhör auch nichts ausplaudern.
Dennoch ergibt die Story wenig Sinn, denn warum muss Solo in einer Zelle sitzen, um ein imperiales Code-Signal zu empfangen? Und was zur Hölle ist ein Galaxis-Antrieb? Zunächst klingt es so, als seien die Rebellen hinter einem neuen Antriebssystem her, doch dann verschicken sie damit lediglich eine Botschaft. Und um was geht es schlussendlich? Um einen Energiegenerator! Und für einen solchen braucht man einen Code, der in die DNS eines Sturmtrupplers einprogrammiert ist? Warum hat sich die Allianz nicht einfach einen auf dem freien Markt gekauft oder woanders gestohlen?
Und imperiale Gefängnisse scheinen für einen einzelnen Jedi auch kein Problem darzustellen. Noch unrealistischer ist nur, dass Chewbacca auf seiner Mission erst eine ganze Gruppe Echsenmenschen erledigt, anschließend ein Tentakelmonster in der Kanalisation und als Nachtisch noch einen mutierten Superrancor in der Todeszelle, in die man ihn und den Überläufer sperrt. Chewie muss Luke nicht wirklich retten, sondern einfach nur abholen. Das Einzige, was hier noch halbwegs funktioniert, sind die Gedanken des Überläufers, der in dem Wookiee zunächst nur ein Tier sieht, was damit zu tun hat, dass er einst auf Kashyyyk ein ganzes Bataillon an die pelzigen Krieger verloren hat. Doch am Ende sieht er in Chewbacca eine fühlende Person. Um zu beweisen, wie zivilisiert er ist, musste Chewie nur einen Rancor mit einer Axt zerlegen. Wo er die in der Zelle herbekommen hat? Die lag da einfach so rum …
Während der Sturmtruppler das Imperium hassen gelernt hat, was nicht ausreichend erklärt wird, dient ihm der Agent Ellak aus voller Überzeugung. Woher er diese nimmt, ist nicht nachvollziehbar, denn Darth Vader persönlich hat sein gesamtes Dorf niedergemetzelt. Hat er sein eigenes Volk so sehr gehasst, dass er sich dachte: „Ach, das ist ja nett, meine ewige Dankbarkeit ist euch gewiss“? Wohl eher nicht, denn er leidet offenkundig unter diesem Trauma. Wie er trotzdem zu der Überzeugung gelangt ist, dass das im Imperium etwas Gutes sei, bleibt rätselhaft.
Der nächste Sinneswandel kommt ebenfalls etwas plötzlich. Zunächst hält Ellak den Widerstand der Rebellen für zwecklos und ihr Einstehen füreinander für eine Schwäche. Je mehr er jedoch Luke dabei beobachtet, wie dieser seine Mitkämpfer befreit, desto größer werden seine Sympathien. Zunächst rechtfertigt er sein Zögern noch damit, dass er abwarten will, bis alle Rebellen versammelt sind, doch dann ergibt er sich plötzlich. Und mehr noch, er ist später der Bothaner, der die Informationen zum zweiten Todesstern besorgt.
Sarin ist von allen Ich-Erzählern noch der glaubwürdigste Charakter. Sie nutzt ihre weiblichen Reize aus, um Imperiale zu verführen und ihnen so Informationen zu entlocken. Da nur eine von einer Million Twi’lek-Frauen rot ist, macht sie das besonders begehrt. Leider macht es dieser Umstand auch besonders unglaubwürdig, dass sie nach ihrem Auffliegen ihre Agententätigkeit wieder aufnimmt. So schnell kann sie ja nicht mit anderen Twi’leks verwechselt werden.
Ähnlich unausgegoren wie die Story ist auch der Zeichenstil. Die Linien fallen im ersten Kapitel oft etwas grob aus, was vor allem bei den Sturmtrupplern unangenehm auffällt. Zum Glück bessert sich das ab dem zweiten Kapitel. Die Charaktere sind mal mehr, mal weniger gut getroffen. Han Solo und Luke Skywalker sehen nicht ganz optimal aus, Leia ist hingegen ganz okay und Chewbacca ist rundum gelungen. Die Gamorreaner, mit denen sich Chewie anlegt, sind ebenfalls gut umgesetzt. Von dem Tentakelmonster sind derweil nur die Tentakel zu sehen. So langsam wird dieser Fetisch zum Running-Gag.
An der Koloration gibt es kaum etwas auszusetzen. Die Farben sind gut gewählt und die Verläufe weich. Es mangelt nicht an Leucht- und Glanzeffekten. Die Nachthimmel sind stimmungsvoll, nur die Monde wirken etwas zweidimensional. Die Covergestaltungen von Adam Hughes weichen im Stil nur minimal vom Inhalt ab, wobei aber die Charaktere dort deutlich besser getroffen sind.
Rezension von Das ewige Dunkel
Panini macht es den Lesern der Star Wars Comic-Kollektion wirklich nicht leicht, die jeweiligen Comic-Serien in chronologisch korrekter Reihenfolge zu lesen. Das ewige Dunkel spielt noch vor den Klonkriegen und knüpft an die beiden Geschichten aus dem Band Das dunkle Portal an. Erschienen ist die Story jedoch in einem Band, dessen Titelgeschichte in der Ära der Rebellion spielt. Da soll mal einer den Überblick behalten!
Im Zentrum der Handlung stehen Quinlan Vos und dessen Padawan Aayla Secura, die noch unter einem Gedächtnisverlust leidet. Dieser wurde ihr von ihrem Onkel Pol beschert, der sie als Sklavin verkaufen wollte. Wenn er nicht ihr Gedächtnis ausgelöscht hätte, würde sie sich wohl nicht an ihrem Meister rächen wollen, weil der Pol ins Jenseits befördert hat. Hinzu kommt, dass sie nach ihrer Bruchlandung auf Kiffex unter den Bann von Volfe Karkko geraten ist, einem besonders unangenehmen dunklen Jedi. Einst konnte er aufgrund seiner Jedi-Ausbildung seinen Trieb, anderer Leute Gehirne auszusaugen, kontrollieren. Doch nachdem er einmal schwach geworden war, konnte er sich nicht mehr bremsen und verfiel der dunklen Seite der Macht. Nun hat ihn Aayla unabsichtlich aus der Stasis erweckt.
Noch weiß niemand, was genau auf Kiffex vor sich geht. Es scheint daher logisch, dass Sheyf Tinté ihren Neffen anfordert, um dort nach dem Rechten zu sehen. Allerdings hat sie auch einiges zu verbergen, da sie illegalerweise auch politische Gefangene nach Kiffex verbannt hat. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass Quinlan mit seiner korrupten Großtante konfrontiert wird. Ebenso wird er noch mehr über den Tod seiner Eltern erfahren, als dass sie von Anzati ermordet worden sind. Diese Erinnerung wird erneut getriggert, als Meister Tholme ihn das Wächter-Emblem seiner Mutter berühren lässt. Die Spezies der Anzati ist mit das Gruseligste, was Star Wars je hervorgebracht hat, und in diesem Comic wird dies noch durch die dunkle Seite verstärkt, welche die Anzati mutieren lässt.
Für etwas Auflockerung sorgt der Schurke Vilmahr Grahrk, der einerseits hinterhältig ist, aber andererseits doch ein weiches Herz hat und die Jedi am Ende rettet. Dafür kann er anschließend auch wieder frei seiner Wege ziehen, obwohl er gewiss nicht ohne Grund auf dem Strafplaneten inhaftiert war. Neben ihm spielen die Jedi-Meister Zao und T’ra Saa eine größere Rolle. Ersterer lässt sich von der Macht treiben, die ihn zufällig nach Kiffex geführt hat, während T’ra Saa für den Sektor zuständig ist und den anderen gezielt zu Hilfe eilt. Die Eingreiftruppe von Mace Windu kommt dagegen erst nach erledigter Mission, erweist sich er zumindest noch als hilfreich gegen die Wächter, die Meister Vos’ Team nicht einfach ziehen lassen wollen.
Insgesamt hat die Story ihre Momente, auch wenn sie nicht herausragend ist. Die grafische Umsetzung ist ebenfalls solide. Jan Duursema zählt zu den besten Zeichnern, die für Star Wars arbeiten, wobei einige ihrer späteren Werke noch ausgereifter sind. Ihr Gespür für interessante Perspektiven und einen realistischen Faltenwurf ist hier aber schon deutlich erkennbar. Ebenso haben sämtliche Charaktere einen hohen Wiedererkennungswert. Vilmahr Grahrk sieht allerdings etwas sehr finster aus, womit er noch mehr wie der Leibhaftige wirkt als andere Devaronianer.
An der Farbgebung gibt es kaum etwas auszusetzen. Zwar ist hier noch größtenteils mit abgesetzten Farbtönen statt weichen Verläufen gearbeitet worden, doch dem Lichteinfall tut dies keinen Abbruch. Die Leuchteffekte sind okay, nur Glanzeffekte gibt es keine. Insgesamt sieht der Comic aber sehr gut aus und ist allemal besser als die abstrakten Covergestaltungen von Jon Foster.
Der größte Kritikpunkt ist die Schriftart, welche für die Initiale in den blauen Erzählerkästchen verwendet worden ist. Der Buchstabe „S“ gleicht einer Sig-Rune, was nicht nur verboten aussieht, sondern streng genommen schon als Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen gewertet werden könnte. Die Schriftart mag zwar aus dem Original übernommen worden sein, doch Panini hätte hier genauer hinsehen müssen, denn für den deutschen Markt ist das unverantwortlich!
Fazit
Die Titelgeschichte kann nicht wirklich überzeugen und ist trotz interessanter Erzählperspektive nur ein Lückenfüller. Das ewige Dunkel ist dagegen völlig aus dem Kontext gerissen, funktioniert aber dafür, wenn man die Geschichte chronologisch korrekt einordnet. Optisch bewegt sie sich zudem auf sehr hohem Niveau. Erschienen ist Auf die harte Tour u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 105 in der Star Wars Comic-Kollektion.
Info
Autoren: Matt Kindt / John Ostrander
Zeichner: Marco Castiello / Jan Duursema
Farben: Gabe Eltaeb / Dave McCaig
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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