Die Wege von Ania Solo und ihren Freunden führen sie zur toten Heimatwelt der Mon Calamari.
Handlung
Darth Wredd zieht von Planet zu Planet und ermordet andere Sith, die sich in Machtpositionen eingeschlichen haben. Selbstverständlich will er dem regierenden Triumvirat aus Imperium, Allianz und Jedi keinen Gefallen tun, doch sieht Imperatorin Marasiah Fel keinen Anlass, ihn zu stoppen. Auch die Vorgänge rund um den Planeten Dac, der früheren Heimat der Mon Calamari und Quarren, haben für sie keine Priorität.
Ania Solo und ihre Begleiter werden zwischenzeitlich von einem imperialen Sternenzerstörer aufgegriffen. Die imperialen Ritter Yalta Val und Jao Assam werden nach Coruscant zurückbeordert, wo sie neue Rekruten ausbilden sollen. Überraschend wird auch Ania von der Imperatorin eingeladen. Allerdings erachten sie und Jao die Sache mit Darth Wredd als weitaus dringender und stehlen sich davon. Zwar werden sie von Meister Yalta erwischt, doch der lässt sie ziehen.
Anias Freunde Sauk und AG-37 sind derweil frei zu reisen, wohin sie wollen. Bei einem Zwischenstopp bekommt Sauk mit, dass andere Mon Calamari und Quarren nach Dac zurückkehren. Er überlegt, mit ihnen zu gehen, bleibt dann aber doch beim Droiden AG-37. Allerdings kommen sie ohnehin an Dac vorbei und sehen dort nach dem Rechten.
Solo und Assam haben unterdessen Darth Wredds ehemaligen Lakaien ausfindig gemacht. Der soll auf seiner Heimatwelt Nalyd wegen seiner Verbrechen hingerichtet werden, was Ania kurzerhand vereitelt, da sie zuvor noch Informationen von ihm braucht. Dumm nur, dass er bei der Aktion in den Tod stürzt. Seine Häscher fragen Ania jedoch, ob sie ihn nun zurück nach Dac bringen wolle, womit sie eine neue Spur hat.
Im Dac-System werden sie und Jao sofort von Piraten angegriffen. Sie können sich dennoch auf den künstlichen Ring des Planeten einschleichen, auf dem einst Raumschiffe gebaut wurden. Sie müssen mit ansehen, wie alle Mon Calamari und Quarren versklavt werden, um den Sith eine neue Flotte zu bauen. Statt Darth Wredd stoßen sie dabei jedoch auf einen Darth Luft. Der schießt die beiden, zusammen mit einer Mon Cal und einem Quarren, die ihnen geholfen haben, mit einer Rettungskapsel auf den Planeten. Ein Todesurteil, denn die dortigen Meere sind immer noch vergiftet.
Gerettet werden sie von Sauk und AG-37, mit denen sie auf die Ringstation zurückkehren. Eine Flotte der Allianz unter dem Kommando von Admiral Stazi und Yalta Val ist ebenfalls unterwegs. Gemeinsam können sie die Sklaven befreien und Jao tötet Darth Luft. Kurz darauf erhalten sie eine Nachricht von Wredd, der ihnen dankt, dass sie ihn seinem Ziel damit näher gebracht hätten.
Rezension von Legacy II: Planet des Todes
Der zweite Band schließt direkt an den ersten an, wobei Darth Wredd einen gigantischen Vorsprung hat. Ania Solo und ihre Begleiter driften immer noch mit AG-37s beschädigtem Raumschiff durchs All, bis sie von einem imperialen Sternenzerstörer aufgenommen werden. Den Anblick von Sturmtruppen positiv zu assoziieren, fällt immer noch schwer, aber dies ist nicht mehr das Imperium von Palpatine und auch nicht mehr das Restimperium von Admiral Thrawn.
Als Teil des neuen Triumvirats steht das Imperium auf der hellen Seite der Macht. Dennoch hat es einen großen Konstruktionsfehler. Imperatorin Marasiah Fel gilt als Verkörperung der Macht. Die imperialen Ritter glauben, die Macht spreche durch sie, weshalb sie jeden ihrer Befehle blind befolgen. Dabei spricht die Macht durchaus zu den Rittern selbst. So auch zu Jao Assam, der eine Vision erhält, in der Darth Wredd die Imperatorin tötet. Um dies zu verhindern, missachtet er den Befehl, sich nach Coruscant zu begeben, und macht stattdessen Jagd auf den Sith.
Befehlsverweigerung könnte ihm nun durchaus vorgeworfen werden, doch darüber hinaus wird er der Desertation bezichtigt, worauf die Todesstrafe steht. Das ist ein wenig zu krass und die bloße Existenz einer Todesstrafe lässt ernste Zweifel an der Rechtschaffenheit des neuen Imperiums aufkommen. Aber das ist wohl typisch für amerikanische Literatur. Die USA halten sich ebenso für moralisch überlegen, aber einige Bundesstaaten richten genauso Menschen hin wie diverse Diktaturen. Warum die Jedi und die Galaktische Allianz das im Falle des neuen Imperiums mittragen, kann nur durch die Lage der Galaxis erklärt werden. Diese ist auf Kooperation angewiesen und obendrein ist die Bedrohung durch die Sith immer noch vorhanden.
Zumindest Yalta Val ist sich dessen bewusst, weshalb er seinen einstigen Schüler zusammen mit Ania ziehen lässt. Ebenso erkennt Admiral Gar Stazi die Bedrohung durch die Sith an, weshalb er am Ende zusammen mit Val nach Dac aufbricht, um Assam und Solo zu helfen. Wie sich am Ende herausstellt, haben sie damit Darth Wredd indirekt geholfen, obwohl es moralisch natürlich absolut richtig war, die Mon Calamari und die Quarren aus der Sklaverei zu befreien. Außerdem stellen die anderen Sith ebenfalls eine Bedrohung dar, weshalb es nicht weiter schade darum ist, dass Wredd sie auffliegen lässt und sogleich dahin meuchelt.
Die Frage ist nun, was der größere Plan dahinter ist? Der Plan der anderen Sith ist zumindest klar und deutlich. Sie wollen zurück an die Macht und bedienen sich dabei heimlicher Methoden wie einst Palpatine. Das ist weitaus klüger als die brachiale und offen zelebrierte Gewalt von Darth Wredd. Welche Strategie am Ende die gefährlichere ist, bleibt allerdings noch abzuwarten. Dem Sklaventreiber Darth Luft weint jedenfalls niemand eine Träne nach, als ihm die Luft ausgeht. Es herrschte einfach zu lange schlechte Luft im Orbit von Dac. (Ja, der Name ist einfach zu beknackt, um keine Wortwitze darüber zu machen…)
Für Sauk ist die Sache diesmal ganz persönlich, da es um sein eigenes Volk geht, welches einer falschen Hoffnung folgt und dabei direkt in die Sklaverei läuft. Ein Quarren, der Solo und Assam erst hilft, verrät sie wenig später aus Sorge um seinen Sohn an den Sith, was dieser ihm natürlich mit dem Tod dankt. Zumindest überlebt sein Sohn und wird am Ende von der Mon Calamari adoptiert, die sich ebenfalls auf die Seite von Ania und Sauk geschlagen hat. Der bleibt jedoch nicht bei seinem Volk und zieht mit seinen Freunden weiter. Ebenso Jao, den Val abermals laufen lässt. Es wäre auch zu hart, ihn für die Befreiung von Sklaven zum Tode zu verurteilen.
Für die grafische Umsetzung der spannenden Handlung ist diesmal ein anderer Zeichner eingesprungen, wobei Hardman zumindest weiter als Co-Autor dabei geblieben ist. Wenn sein Zeichenstil schon grob und anstrengend war, ist es der von Thies erst recht. Die Linienführung ist oft skizzenhaft und ungenau. Den menschlichen Gesichtern fehlt es oft an Profil, wohingegen der Mon Calamari Sauk meist gelungen ist. Die Raumschiffe wirken mangels klarer Linien unfertig, was den Wiedererkennungswert mindert. Gleiches gilt für die Planeten, deren Landschaften und Architekturen nur sehr grob umrissen sind.
Die entsättigten Farben holen auch nicht viel mehr aus den Bildern heraus. Die wenigen Leuchteffekte beschränken sich auf Antriebe, Blasterschüsse und Lichtschwerter, Glanzeffekte gibt es keine nennenswerten. Für die Covergestaltungen waren diesmal unterschiedliche Künstler verantwortlich, wobei für die Titelseite bereits das Beste ausgewählt worden ist. Abgesehen davon ist der Band kein visueller Hochgenuss.
Fazit
Die Handlung nimmt im zweiten Band der Reihe deutlich an Fahrt auf und so langsam wird man mit den Charakteren warm. Optisch gibt es dagegen keine Fortschritte. Der Comic bleibt blass und damit weit hinter dem hohen Niveau der ersten Legacy-Reihe zurück. Erschienen ist Legacy II: Planet des Todes u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 99 in der Star Wars Comic-Kollektion. Das Problem der Papierschnitzel ist diesmal deutlich schwächer ausgeprägt und lässt sich meist vorsichtig beseitigen.
Info
Autoren: Corinna Bechko & Gabriel Hardman
Zeichner: Brian Albert Thies
Farben: Rachelle Rosenberg
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story9/10
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Zeichenstil5/10
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Koloration6/10
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