Nach dem Sturz von Darth Krayt bekommt es Ania Solo mit dessen Nachfolger zu tun.
Handlung
Der imperiale Ritter Yalta Val ist unterwegs ins Carreras-System, wo er die Fertigstellung einer Kommunikationsanlage überwachen soll. Das abgelegene System, welches hinter dem Surd-Nebel liegt, soll damit an das Imperium und die Galaktische Allianz angebunden werden. Im Nebel ist keine Kommunikation möglich und so bekommt es auch niemand mit, dass Val dort über einen Irrläuferplaneten stolpert. Von diesem aus wird sein Raumschiff abgeschossen.
Auf der ungastlichen Welt trifft der imperiale Ritter auf einen Sith-Lord, den er zwar zur Strecke bringen kann, doch wird er von dessen Schüler überwältigt und inhaftiert. Dieser stiehlt ihm seine Identität und treibt die Gouverneurin des Carreras-System an, die Kommunikationsanlage für seine Zwecke fertigzustellen. Etwas fehlt ihm aber noch, um seine falsche Identität zu wahren: Das Lichtschwert des besiegten Ritters. Dieses hat sein Suchdroide geborgen, dessen Überreste wiederum auf einem Schrottplatz landen, wo Ania Solo ihn findet.
Begeistert von dem Fund sucht sie ihren Mon Calamari-Freund Sauk auf, der einen miesen Job auf einer Eisverarbeitungsstation in den Ringen des Planeten Carreras Minor hat. Nun ja, er hatte einen Job, denn das große Versprechen, mit dem Verkauf des Lichtschwertes reich zu werden, geht gründlich schief. Erst erregen sie das Aufsehen der Behörden, dann bekommen sie Besuch von dem Sith, der das Lichtschwert an sich bringt. Den Sicherheitskräften erteilt er den Befehl, die beiden zu töten, doch sie können mit der Hilfe des Attentäterdroiden AG-37 entkommen.
Parallel schöpft der imperiale Ritter Jao Assam, der den Bau einer weiteren Kommunikationsstation überwacht, Verdacht, dass im Carreras-System etwas nicht stimmt. Sein Meister Val hätte sich längst melden sollen. Er ignoriert den Befehl von Imperatorin Fel, an Ort und Stelle zu bleiben, und sieht nach dem Rechten. Bei seiner Ankunft im Carreras-System wird er unfreundlich empfangen und die Wege der Macht sowie der Peilsender des Aufklärungsdroiden führen ihn zu Ania Solo.
Auf dem Weg zu dem Irrläuferplaneten werden die Flüchtigen von einem Schiff der einheimischen Shifala eingefangen und landen in einer Arrestzelle. Darth Wredd würde die Gefangenen am liebsten tot sehen, doch das geht Gouverneurin Biala zu weit. Nachdem sie mit der Macht gewürgt wurde, hilft sie den Gefangenen bei der Flucht. Entgegen Jao Assams Rat stellt sich Ania Solo im Hangar dem Sith, mit verheerenden Folgen. Sauk wird verletzt, AG-37 halbiert und Jao schwer verwundet ins All befördert.
Darth Wredd entkommt auf den Irrläuferplaneten, wo er Yalta Val gefangen hält. Solo fliegt ihm hinterher und kann Val dessen Lichtschwert zuspielen, bevor ihn der Sith öffentlichkeitswirksam hinrichten will. Die versuchte Exekution wird in die gesamte Galaxis ausgestrahlt, womit Wredd offenbart, wozu er die Kommunikationsanlage gebraucht hat. Er wollte die Rückkehr der Sith ankündigen und obwohl er in die Flucht geschlagen wird, ist ihm zumindest dies gelungen. Ania rettet ihre Freunde vor der abstürzenden Kom-Station und fliegt einer ungewissen Zukunft entgegen.
Rezension von Legacy II: Zwischen den Welten
Wie bereits die Legacy-Reihe spielt Legacy II über 130 Jahre nach dem Tod von Imperator Palpatine. Also dem Tod des Originals, nicht dem des Klons. Das letzte Sith-Imperium von Darth Krayt ist nach dessen Tod ebenfalls zerfallen, seine Anhänger sind über die Galaxis verstreut untergetaucht. Sieger des Konfliktes waren das Imperium von Roan Fel, die Galaktische Allianz und der Jedi Orden, die nun ein Triumvirat bilden. Unter Imperatorin Marasiah Fel, General Stazi und Meister K’Kruhk entsteht eine Ära des Friedens und des Wiederaufbaus.
All diese Charaktere sind bereits aus der Legacy-Reihe bekannt und auch der imperiale Ritter Antares Draco, der einst seinen Imperator stoppen musste, ist hier kurz zu sehen. Sie allesamt sind jedoch nur Nebenfiguren und Cade Skywalker samt seiner Freunde tauchen in der neuen Comicreihe überhaupt nicht mehr auf. Im Zentrum der Handlung stehen Ania Solo, eine Nachfahrin von Han und Leia, sowie deren Kumpel Sauk, ein Mon Calamari-Flüchtling mit ungewöhnlich weit abstehenden Augen. Beide sind ganz gewöhnliche Leute, die sich gerade so durchs Leben schlagen. Ania Solo scheint dabei nicht einmal machtsensitiv zu sein. Ergänzt werden die beiden zunächst um den Attentäterdroiden AG-37, der noch die Republik, das Imperium und die Neue Republik miterlebt hat. Seine Sympathien gelten dabei der Republik und den Jedi.
Der Fund eines Lichtschwertes würfelt das Leben der drei gehörig durcheinander. Ania wittert das schnelle Geld, bringt sich und Sauk aber nur in Schwierigkeiten. Erst müssen sie vor den Behörden der Shifala fliehen, deren Sicherheitskräfte schon mal Leute wegen geringer Vergehen auf offener Straße über den Haufen schießen. Denen können sie noch entkommen und flüchten zurück zum Schrottplatz, den Ania ihr Eigen nennt. Dort kreuzt wenig später Darth Wredd auf, von dem sie sich das Lichtschwert allzu leicht abnehmen lässt. Und wäre nicht kurz zuvor AG-37 bei ihnen aufgetaucht, wären sie und Sauk den Sicherheitskräften nicht erneut entkommen.
Ihre Flucht führt sie von Carreras Major nach Carreras Minor, wo sie von einem tentakeligen Weltraummonster angegriffen werden. Zum Glück taucht dort der imperiale Ritter Jao Assam auf, der sie rettet. Anhand der Überwachungsaufnahmen des imperialen Aufklärungsdroiden, der Ania das Lichtschwert beschert hat, können sie feststellen, dass der vermeintliche Ritter Yalta Val ein Hochstapler ist. Den echten Val vermuten sie auf dem Planeten, auf dem der Droide die Aufnahme vom Kampf des Ritters mit einem Sith gemacht hat.
Auf dem Weg dorthin werden sie abgefangen, wobei die Gouverneurin Biala ihnen jedoch bei der Flucht hilft, da sie inzwischen ebenfalls ernste Zweifel an dem falschen Ritter hat. Statt diesem heimlich zum Aufenthaltsort des echten Yalta Val zu folgen, wie es dessen Schüler Assam vorschlägt, verpatzt sie die Gelegenheit, indem sie planlos auf den Sith losgeht. Dabei werden ihre Freunde verletzt, wobei es schon an ein Wunder grenzt, dass Jao Assam die schweren Verletzungen und einen Flug durchs All überlebt. Gerettet wird er von dort durch den Aufklärungsdroiden seines Meisters. AG-37 wird derweil von Wredd in zwei Hälften zerteilt, wobei die Schnittkanten unterschiedlich schräg sind. Offenbar ein optischer Fehler.
Ania trifft jedenfalls eine schlechte Entscheidung nach der anderen. Aber wenigstens schnappt sie sich Assams Lichtschwert, bevor sie widerwillig Darth Wredd nachfliegt, während die Kommunikationsstation auf den Planeten stürzt. Dort kommt es zum großen Showdown, den überraschend alle überleben. Ob Darth Wredd ein neues Sith-Imperium aufbauen wird? Viel Hilfe von anderen überlebenden Sith dürfte er dabei nicht erhalten, denn er folgt der bekannten Regel der Zwei, die Darth Krayt seinerzeit abgeschafft hatte. Sein eigener Meister hat ihn mit einer schmerzvollen Maske gebrochen, die er seinerseits an Yalta Val ausprobiert. Von Assam erhält er dann noch entstellende Gesichtsnarben, die er erstaunlich schnell mit einer mechanischen Prothese überdeckt, welche ihm ein vadermäßiges Erscheinungsbild verleiht. Die Grundsteine für die Fortsetzung sind also gelegt.
Während die alte Legacy-Reihe überwiegend von John Ostrander geschrieben und von Jan Duursema gezeichnet wurde, deren detaillierter Stil herausragend ist, hat man Legacy II einem neuen Team anvertraut. Autorin Corinna Bechko und Zeichner Gabriel Hardman sind übrigens verheiratet und haben damit beste Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit. Das Ergebnis liest sich zwar durchaus spannend, doch die grafische Umsetzung bleibt weit hinter jener der ersten Legacy-Reihe zurück.
Der Zeichenstil ist deutlich grober und obwohl die Charaktere sowie Raumschiffe einen gewissen Wiedererkennungswert haben, mangelt es schlichtweg an Detailtiefe. In manche Bilder wurde dabei sichtbar mehr Energie investiert als in andere. Hinzu kommen ein paar üble Fauxpas‘. Allen voran die Eisabbaustation an den Ringen von Carreras Minor. Entweder ist die Station wenigstens zehntausend Kilometer lang oder das Ringsystem samt Planet hat nur einen Durchmesser von einem Kilometer. Die Perspektive kann so einfach nicht stimmen!
Die Farbgebung von Personen und Objekten ist größtenteils okay, Leucht- und Blendeffekte sind vorhanden. Nur die Umgebungen sind nicht sonderlich naturalistisch koloriert. Am wenigsten können die Weltraumhintergründe überzeugen. Sterne und Nebel bestehen aus groben Farbklecksen und weisen keine nennenswerten Leuchteffekte auf. Im Vergleich zu den naturalistischen Covergestaltungen von Dave Wilkins bleibt der Inhalt des Comics weit hinter den Erwartungen zurück.
Fazit
Der Auftakt der zweiten Legacy-Reihe ist inhaltlich interessant und knüpft an die Ereignisse der ersten Reihe an. Visuell bleibt Legacy II jedoch weit hinter dem Vorgänger zurück. Erschienen ist Legacy II: Zwischen den Welten u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 92 in der Star Wars Comic-Kollektion. Etwas störend sind einmal mehr die Papierschnitzel auf manchen Seitenrändern. Einige Seiten sehen gar aus, als wären Zuckerstreusel drauf gestreut worden, und die sind teils so fest mit der Seite verbacken, dass sie sich nicht mal vorsichtig abschaben lassen.
Info
Autoren: Corinna Bechko & Gabriel Hardman
Zeichner: Gabriel Hardman
Farben: Rachelle Rosenberg
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story7/10
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Zeichenstil6/10
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