Admiral Thrawn errichtet eine Blockade um Coruscant und stellt seinen Gegnern ausgeklügelte Fallen.
Handlung
Admiral Thrawn ist weiter auf dem Vormarsch und bringt immer mehr Systeme unter seine Kontrolle, darunter Ukio. Lediglich seine Pläne, Leias Zwillinge entführen zu lassen, damit Meister C’baoth endlich Ruhe gibt, scheitern an Mara Jade, die gerade auf Coruscant weilt. Die wird jedoch als vermeintliche Spionin verhaftet, gegen den Protest von Leia.
Ausgerechnet Luke verhilft Mara zur Flucht. Gemeinsam mit Han Solo, Chewbacca, Lando Calrissian und C-3PO fliegen sie nach Weyland, um die Klonanlagen im Mount Tantiss zu zerstören, dank denen Großadmiral Thrawn einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an Soldaten hat. Der verhängt unterdessen eine Blockade über Coruscant, bei der er sich getarnter Asteroiden bedient. Der Plan ist simpel: Coruscant kann seine planetaren Schilde nicht mehr abschalten, ohne zu riskieren, dass die Asteroiden auf dem Planeten einschlagen. Damit können keine Raumschiffe mehr starten oder landen.
Zum Plan gehört allerdings auch ein Bluff, denn der Admiral hat nur 22 Asteroiden im Orbit ausgesetzt, es aber so aussehen lassen, als wären es 287. Nachdem die Neue Republik alle Asteroiden zerstört hat, fühlt man sich auf Coruscant weiter verunsichert. Der Bluff fliegt schließlich auf, da der Schmuggler Talon Karrde bei einem Überfall auf die imperialen Schiffswerften von Bilbringi die Asteroiden gezählt hat und diese Information weitergibt.
Karrde war zwischenzeitlich das Ziel einer weiteren Intrige von Thrawn. Auf Trogan hat er einige führende Schmuggler versammelt, um diese davon zu überzeugen, Geschäfte mit der Republik statt mit dem Imperium zu machen. Die Veranstaltung wird von einem imperialen Überfallkommando gesprengt, was die Schmuggler zunächst gegen das Imperium aufbringt. Dieser kontraproduktive Plan stammt natürlich nicht vom überlegt vorgehenden Großadmiral, sondern geht auf das Konto des Schmugglers Niles Ferrier, der die angreifenden Sturmtruppler selbst mit abgewehrt hat. Auf diese Weise wollte er sich das Vertrauen der anderen Schmuggler erschleichen und diese für Thrawn infiltrieren.
Der Großadmiral zeigt sich wenig begeistert von diesem Alleingang und lässt Ferrier nur am Leben, damit der seinen Fehler wieder geradebiegt. Er soll gefälschte Beweise streuen, die Karrde für den Überfall des Imperiums verantwortlich machen. Diese platziert sein unsichtbarer Defel-Handlanger auf Karrdes Schiff, während Niles gut sichtbar vor den anderen herumstolziert. Dummerweise verstrickt er sich jedoch in Widersprüche und erhält seine gerechte Strafe.
Auf Weyland wenden sich unterdessen die zwei einheimischen Spezies gegen das Imperium, weil Thrawn ihren Meister C’baoth unter Arrest stellen lassen hat. Ein perfektes Ablenkungsmanöver für Lukes Team, welches in die Anlage des Mount Tantiss eindringen kann, wobei sie den Patrouillen bei der Ausspähung des Haupteingangs derart nahe kommen, dass sie eigentlich entdeckt hätten werden müssen. Der Hintereingang ist überraschenderweise komplett unbewacht, ebenso die oberen Ebenen der Klonanlage, welche die Eindringliche zerstören können.
C’baoth hat jedoch noch ein Ass im Ärmel, denn er hat aus Lukes abgetrennter Hand einen Klon erschaffen, gegen den Mara antreten muss. Anschließend erledigt sie den dunklen Jedi mit Lukes altem Lichtschwert, welches er zusammen mit seiner rechten Hand auf Bespin verloren hatte. Die Hilfe der herbeieilenden Leia und Karrde brauchen Mara und Luke schon fast nicht mehr.
Beim Kampf gegen Thrawn wendet sich das Blatt ebenfalls. Zwar erkennt der Großadmiral, dass die Angriffspläne der Republik auf Tangrene eine Finte sind und die Werften von Bilbringi ihr eigentliches Ziel darstellen. Doch während seine Falle zuschnappt, wendet sich sein Leibwächter Rukh gegen ihn. Der Großadmiral wird von dem Noghri getötet, womit das Restimperium wieder führerlos ist.
Rezension von Das letzte Kommando
Der Abschluss der Thrawn-Trilogie wartet mit einigen spannenden Handlungssträngen auf, bei deren Anzahl man aufpassen muss, dass man den Überblick behält. Am interessantesten ist der Umgang des Großadmirals mit den Schmugglern. Diesen hat er zunächst keine große Beachtung geschenkt, jedoch zwingt der eigenwillige Niles Ferrier ihn zum Handeln. Er holt den aufgebrachten Mazzic an Bord und erläutert ihm das Missverständnis auf Trogan, wobei er die Schuld unterschwellig auf Karrde lenkt. Obwohl Mazzic zahlreiche Imperiale auf dem Gewissen hat, lässt der Großadmiral ihn wieder frei, um Zwietracht zwischen den Schmugglern zu sähen. Sein Plan scheitert allerdings an Ferriers Inkompetenz.
Gleiches gilt für Thrawns sämtliche Vorhaben auf Coruscant. Erst scheitert die Entführung von Leias Zwillingen und anschließend wird sein Bluff aufgedeckt. Außerdem kann Leia mit Hilfe des Hackers Ghent die Delta-Quelle ausmachen, welche für Thrawn im Palast der Republik spioniert. Die Auflösung, dass es ein Droide ist, wirkt dabei etwas banal. Das auffällige Verhalten des bothanischen Senators Fey’lya im letzten Band war nur eine falsche Fährte. Fey’lya kommt in der Folge etwas zu kurz und auch Garm Bel Iblis trägt nicht wirklich viel zu Handlung bei. Er ist zwar bei der Enttarnung der Delta-Quelle anwesend, fällt sonst aber nur dadurch auf, dass er sich mitten in der Schlacht weigert, in den Kontrollraum zu kommen, bis Mon Mothma ihn persönlich bittet. Dieses kindische Verhalten in einem Moment größter Gefahr ist mehr als unangebracht.
Noch weniger nachvollziehbar ist Mara Jades Verhalten. Die Rettung von Leias Zwillingen mag noch ihrem Gerechtigkeitsempfinden geschuldet sein, der Mission auf Weyland schließt sie sich aber nicht an, weil das der Preis für ihre Freiheit ist, sondern weil sie keine Lust auf einen zweiten Klonkrieg hat. Um den ersten bewusst miterlebt zu haben, ist sie eigentlich viel zu jung. Nebenbei bemerkt erscheint es recht unglaubwürdig, dass die Klone nur ein Jahr zum Heranreifen brauchen. Zwar wurde auch das Wachstum der Klone auf Kamino beschleunigt, aber sie mussten dennoch über Jahre ausgebildet und trainiert werden. Ein Jahr reicht dagegen kaum, um sprechen zu lernen. Solche Logikfehler stören weitaus mehr als der überholte Kanon, welcher der Tatsache geschuldet ist, dass die Thrawn-Trilogie lange vor Angriff der Klonkrieger erscheinen ist.
Ebenso stößt auf, dass Mara Jade immer noch nicht so recht weiß, wo sie hin gehört. Abermals hintergeht die einstige Hand des Imperators dessen Imperium. Sein Befehl, Luke zu töten, hallt dagegen immer noch in ihrem Kopf nach. Der eröffnet ihr auf Weyland endlich, dass er Palpatine gar nicht getötet hat, sondern sein Vater. Das hätte er schon längst bei einem halben Dutzend früherer Gelegenheiten tun können. Ob es diese Offenbarung ist, oder die Tötung eines Luke-Klons, welche sie endlich ihren Hass gegen Skywalker überwinden lässt, bleibt unklar. Jedenfalls ist sie am Ende bereit, auf Coruscant zu bleiben, um sich von Luke zur Jedi ausbilden zu lassen. Während es für sie ein Happy End gibt, erteilt sie C’baoth eine endgültige Niederlage. Dabei wollte Luke den Wahnsinnigen heilen, doch ihn zu töten scheint hier die elegantere Lösung.
Die Vorgeschichte des dunklen Jedi wird dabei noch einmal richtig verkorkst. So findet Luke heraus, dass er gar keiner der Jedi ist, die sich vor den Klonkriegen auf eine extragalaktische Mission begeben haben. C’baoth ist dabei mit allen anderen Jedi umgekommen und der irre Typ, der seinen Namen angenommen hat, war lediglich ein Besatzungsmitglied. Woher er dann seine Jedi-Kräfte hat und wie Luke an die Information gelangt ist? Das lässt der Comic genauso unbeantwortet wie die Frage, woher der falsche C’baoth Lukes abgetrennte Hand sowie das Lichtschwert her hat? War er persönlich auf Bespin und hat den Boden der Wolkenstadt abgesucht?
Neben seinem unrühmlichen Ende ist auch jenes von Thrawn von Logikfehlern umgeben. Warum wendet sich sein Leibwächter plötzlich gegen ihn? Zwar hat Leia sein Volk gegen das Imperium aufgebracht und einige Noghri dienen ihr inzwischen sogar auf Coruscant als persönliche Wachen. Doch wie hat Rukh davon erfahren? Hatte er Kontakt zu seinem Volk? War er zwischenzeitlich auf Heimaturlaub? Und warum wartet er mit seinem Verrat bis zur entscheidenden Schlacht? Der Comic liefert für keine dieser Fragen eine befriedigende Antwort.
Obendrein sehen die Noghri wieder völlig anders aus als im zweiten Band. Sie wirken echsenartiger, gehen gebückt und tragen neuerdings Jawa-Kapuzen. Und da wären wir schon bei der grafischen Umsetzung. Leider wurde der Zeichner wieder ausgewechselt, womit der Stil sich erneut ändert. Waren die Charaktere im zweiten Band noch hervorragend getroffen, sinkt der Wiedererkennungswert in Band 3 drastisch. Der Detailgrad der Gebäude nimmt ebenfalls ab, wobei das Erscheinungsbild von Coruscant dem aus der erweiterten Fassung von Episode VI angepasst wurde. Völlig unverständlich ist dagegen die veränderte Darstellung von Mount Tantiss, der nun mitten in einem Wald liegt. Immerhin die Raumschiffe sind weitestgehend gelungen.
Ab der zweiten Hälfte ändert sich der Stil unvermittelt, was jedoch nicht daran liegt, dass der kroatische Zeichner Edvin Biukovic ein Jahr nach Vollendung dieses Comics gestorben ist. Ursächlich für den Stilbruch dürfte eher der Wechsel des Inkers sein. Ist der erste Part noch eher weich nachgetuscht, zeichnet sich der Rest durch eine sehr scharfe Linienführung aus. Alles in allem ist der zweite Stil deutlich sauberer, was aber auch an der veränderten Koloration liegt.
In der ersten Hälfte sind die Farben noch so körnig wie in den ersten beiden Bänden. Es gibt weder Glanz- noch Leuchteffekte, was vor allem bei den giftgrünen Turbolaserschüssen unangenehm auffällt. Alles sieht so aus, als wäre es mit Buntstiften ausgemalt worden. Obwohl der komplette Comic von ein und derselben Künstlerin eingefärbt wurde, sehen die Farben ab der zweiten Hälfte viel klarer aus und die weichen Verläufe lassen die Bilder deutlich natürlicher wirken. Auf C-3PO gibt es sogar leichte Glanzeffekte. Nicht nachvollziehbar ist dagegen, warum Mon Mothma plötzlich schwarze statt rote Haare hat.
Fazit
Trotz einiger Logiklücken, die zum Teil der Kürzung der Romanhandlung für die Comicadaption geschuldet sind, lohnt sich der letzte Band der Thrawn-Trilogie. Allein schon, um nach den ersten beiden Bänden zu erfahren, wie alles ausgeht. Wobei das Ende etwas plötzlich kommt. Thrawn wird unvermittelt vom eigenen Leibwächter gemeuchelt, was schon fast zu einfach ist. Das visuelle Vergnügen hält sich derweil gegenüber dem zweiten Teil in Grenzen, ist jetzt aber auch nicht unbedingt schlecht. Erschienen ist Das letzte Kommando u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 54 in der Star Wars Comic-Kollektion.
Info
Autoren: Timothy Zahn &Mike Baron
Zeichner: Edvin Biukovic
Farben: Pamela Rambo
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Story7/10
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Zeichenstil6/10
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Koloration7/10
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