Nach Chewbaccas Tod befragen C-3PO und R2-D2 Zeitzeugen nach seinem Leben.
Handlungen
Chewbacca ist tot. Um den Helden angemessen zu ehren, begeben sich C-3PO und R2-D2 auf eine Reise, um Personen zu interviewen, die ihn kannten. Ihre erste Station ist Chewies Heimatwelt Kashyyyk, wo seine Frau Mallatobuck erzählt, wie sie ihn kennengelernt hat. In jungen Jahren hat er sie einst vor trandoshanischen Sklavenhändlern gerettet, aber geheiratet haben sie erst viel später. Sein Vater berichtet derweil, wie sich Chewbacca einst gegen einen Albino-Wookiee namens Tojjevvuk gewehrt hat, der ihm Mallatobuck ausspannen wollte.
Auf einer anderen Welt treffen die beiden Droiden einen trandoshanischen Sklavenhändler, der Chewbacca einst gefangen hatte. Seine Beute überwand jedoch die Klankonflikte mit den anderen Wookiees und organisierte einen Aufstand. Der Captain der Trandoshaner überlebte nur knapp und büßte alle seine Gliedmaßen ein. Die Kopfgeldjägerin Mala Mala kam dagegen gar nicht erst in die Verlegenheit, sich mit dem Wookiee anzulegen, denn als ein Kollege ihr das Raumschiff gestohlen hat, wurde sie dabei vom Triebwerk verbrannt. Während die anderen Kopfgeldjäger sie zum Sterben zurückgelassen haben, hat Chewbacca sie gerettet, was ihr Leben grundlegend verändert hat.
Nach dem Ausflug auf die Randwelten kehren C-3PO und Erzwo nach Kashyyyk zurück und interviewen den Vater von Tojjevvuk, der ursprünglich einen Groll gegen den Mörder seines Sohnes hegte. Doch als sein Dorf von trandoshanischen Sklavenhändlern entführt wurde, hat Chewbacca seinen Klan aus der Gefangenschaft gerettet. Aus diesem Grund hat Tvrrdko seinen Racheschwur gebrochen und Chewie sogar ein Denkmal gesetzt.
Nach diesem zweiten Abstecher zur Wookiee-Heimatwelt kommen die Droiden endlich zum engeren Freundeskreis des Verstorbenen. Als erster ist Wedge Antilles an der Reihe, der berichtet, wie er nach der Zerstörung des ersten Todessterns auf einem kargen Planeten einen Einsatz gegen imperiale TIE-Jäger geflogen ist. Er ahnte nicht, dass Chewbacca noch mit Reparaturen an seinem Gleiter beschäftigt war und als blinder Passagier mitgeflogen ist. Er musste ihn auf dem Dach eines TIE-Jägers absetzen, von wo aus es der Wookiee allein zurück zur Rebellenbasis geschafft hat.
Lando Calrissian erzählt eine Anekdote, bei der er nach der Schlacht von Endor mit Chewbacca auf einer Welt des Restimperiums gelandet war. Der örtliche Moff wollte eigentlich nur noch von dort weg, weshalb er sich auf eine Wette eingelassen hat. Der Wookiee solle gegen einen Kampfdroiden antreten, und wenn er gewinnen sollte, überlasse er der Rebellion den Planeten. Chewie konnte den Droiden so weit ramponieren, dass dieser sich gegen seinen Schöpfer wandte. Am Ende mussten der Moff und Lando den Faustkampf zu Ende austragen.
Weiter geht es nach Coruscant, wo Prinzessin Leia zwar keine Anekdote hat, aber dafür ein paar Archivaufnahmen. Ansonsten redet sie mehr darüber, wie Chewbacca ihr Han weggenommen hat, der sich immer noch allein in der Galaxis herumtreibt. Nachdem schon ihre Kinder aus dem Haus sind, fürchtet Leia, zu vereinsamen. Ihr Bruder Luke weilt ebenfalls auf der Zentralwelt und schildert C-3PO, wie Chewie sich geopfert hat, um Leias Sohn Anakin zu retten. Er selbst war nicht dabei, hat jedoch die Zerstörung Sernpidals sowie den Tod seines pelzigen Freundes als Erschütterung in der Macht gespürt.
Schlussendlich besuchen Dreipeo und Erzwo Han Solo im Millennium Falken, wo dieser aus Gewohnheit nach Chewie ruft. Die Ankunft der beiden Droiden erinnert ihn daran, dass sein bester Freund tot ist. Er überlegt kurz, welche Geschichte er ihnen erzählen soll. Die vom Kessel-Flug vielleicht? Han entscheidet sich für ein späteres Ereignis, bei dem Chewbacca seine Tochter Jaina aus einem Abfallschacht gerettet hat. Nach dem Tod des Wookiees fühlt er sich mindestens ebenso einsam wie seine Frau.
Nach der Titelgeschichte geht es noch weiter mit Die Narrenreihe. In dieser Story, die kurz nach der Schlacht von Yavin spielt, meldet sich Han Solo freiwillig, um der Rebellen-Allianz Ersatzteile zu beschaffen. Diese findet er auf der Void-Station, wo er die Verladezeit mit einer Partie Sabacc totschlagen will. Chewbacca rät ihm davon ab, doch zunächst hat Han tatsächlich eine Glückssträhne. Dies ändert sich, als sich seine alte Bekannte Sheel Odala zu ihm an den Kartentisch gesellt und er ihr gegenüber ausplaudert, dass er Energiezellen transportiert.
Sheel ist überrascht, dass er eine legale Ware heimlich schmuggelt und zählt 1 und 1 zusammen. Solo muss für die Rebellen arbeiten und mit dieser Information geht sie prompt zu Jib Kopatha, bei dem sie noch Schulden hat. Kopatha sitzt seinerseits Darth Vader im Nacken, der ihm ein Ultimatum gestellt hat, den Standort der Rebellenflotte ausfindig zu machen. Um Vader nicht zu enttäuschen, lässt er Han Solo gefangen nehmen, um den Standort der Flotte aus ihm heraus zu foltern. Sheel bekommt nun ein schlechtes Gewissen und befreit Han mit Hilfe von Chewbacca. Alle drei können gerade noch rechtzeitig entkommen, als das Imperium eintrifft. Der bothanische Informationshändler Kopatha hat Darth Vader derweil zum letzten Mal enttäuscht.
In der letzten Kurzgeschichte Die Geister von Hoth erscheinen eben diese Chewbacca. Zunächst schließt sich der Wookiee im Millennium Falken ein, doch die Geister lassen ihn nicht in Ruhe. Erst als er den Wampa ausfindig macht und erledigt, der die armen Seelen auf dem Gewissen hat, finden diese ihren Frieden.
Rezension von Chewbacca
Die Titelgeschichte ist in 10 Kapitel unterteilt, die zwar alle aus der Feder desselben Autors stammen, aber von unterschiedlichen Künstlern gezeichnet und koloriert worden sind. In jedem der Kapitel erzählt ein ehemaliger Weggefährte eine Geschichte aus dem Leben des verstorbenen Chewbacca. Den Anfang macht seine Frau, die natürlich ebenso wenig Kanon ist wie Chewies Ableben, welches durch die Episoden VIII bis IX auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Im Comic hat er sich auf Sernpidal im Kampf gegen die Yuzhaan Vong geopfert.
Mallatobuck erinnert sich, wie sie ihrem Geliebten einst eine Wroshyr-Laus auf den Pelz geworfen und dabei einen anderen getroffen hat. Bei den Wookiees eine Standardanmache, um dem Angebeteten anschließend das Fell lausen zu können. Die Neckereien wurden jäh unterbrochen, als trandoshanische Sklavenhändler auftauchten, welche die Weibchen entführen wollten. Chewbacca eilte zu Hilfe und riss ihnen mit bloßen Händen die Arme aus.
Zeichnerisch sind die Wookiees in diesem Kapitel gut getroffen, doch die Trandoshaner sehen absolut nicht aus wie in den Filmen. Lediglich an der schuppigen Haut lassen sie sich überhaupt als Reptiloide identifizieren. Immerhin die Farbgebung ist korrekt und besticht durch weiche Verläufe. C-3POs goldene Beschichtung glänzt gar fotorealistisch.
Im zweiten Kapitel schildert Chewies Vater einen Konflikt seines Sohnes mit einem Albino. Weiße Wookiees haben in der Natur eigentlich einen großen Nachteil und waren daher lange Zeit Ausgestoßene. Tojjevvuk wurde jedoch nicht nur geduldet, sondern zeichnete sich selbst durch Arroganz und Überheblichkeit aus. Er wollte Chewbacca die Freundin ausspannen, was in Handgreiflichkeiten eskalierte. Chewie stieß seinen Kontrahenten ins Unterholz, wo dessen Überlebenschancen gegen null liefen.
Optisch ist dieser Part sehr schwach. Der Zeichenstil ist sehr grob, weshalb die Wookiees wie undefinierbare Fellknäuel aussehen. Tojjevvuk erinnert eher an einen Yeti als an einen Albino-Wookiee. C-3PO und R2-D2 sehen derweil aus, als seien sie mit zittriger Hand gezeichnet, da es kaum eine gerade Linie an ihnen gibt. Die Farbpalette ist ebenfalls stark eingeschränkt, was den optischen Genuss zusätzlich schmälert.
Kapitel 3 weist wieder einige Abweichungen vom Kanon auf. Zwar ist die Vorliebe der trandoshanischen Sklavenhändler für Wookieefelle offiziell, die Klankonflikte sind es hingegen nicht. In Die Rache der Sith ist zu sehen, wie alle Wookiees gegen die Separatisten zusammenhalten, von mittelalterlichen Vendettas weiß der offizielle Kanon nichts zu berichten. Es macht auch überhaupt keinen Sinn, dass die Wookiees lieber ihre Gefangenschaft hinnehmen, als gemeinsam mit verfeindeten Klanmitgliedern gegen die Trandoshaner aufzubegehren. Immerhin ist es Chewbacca in dieser Geschichte gelungen, mit dieser Tradition zu brechen. Dass rein zufällig all seine Mitgefangenen Teile eines Schneidbrenners in ihren Mäulern geschmuggelt haben, ist dabei jedoch absolut unglaubwürdig. Haben die etwa mit ihrer Gefangennahme gerechnet? Und warum schmuggeln sie Bauteile für ihre Flucht mit, wenn sie doch gar nicht zusammenarbeiten wollten, um sich zu befreien?
Immerhin grafisch ist dieser Part wieder etwas detaillierter, und der Trandoshaner sieht auch wie ein solcher aus, mit hervorstehender Schnauze und orangeroten Augen. Etwas bizarr sind die dünnen Ärmchen und Beinchen, aber der Sklavenhändler kann froh sein, dass ihm seine Gliedmaßen überhaupt nachwachsen. Die Koloration ist okay und arbeitet wieder mit Glanzeffekten, wovon vor allem C-3PO profitiert.
Das vierte Kapitel ist eine echte Überraschung, zumal die Zeitzeugin eine völlig unbekannte Kopfgeldjägerin ist. In jungen Jahren schoss sie aus Spaß auf herrenlose Droiden und wollte sich das Kopfgeld auf Chewie holen. Sie wurde jedoch von einem gutaussehenden Kollegen, den sie zuvor noch angeschmachtet hat, betrogen. Er meinte, ihr Antrieb mache Probleme und schickte sie nach draußen zum Nachsehen. Als sie den Antrieb inspizierte, startete er das Raumschiff. Aus den beiden wäre zwar ohnehin nichts geworden, da sie viel zu jung für den alten Knacker war, aber dass der sie bestehlen und verbrennen würde, hätte sie nicht erwartet.
Die anderen Kopfgeldjäger ließen sie ebenfalls zum Sterben zurück und verhöhnten sie sogar noch. Am Ende war es ihre Beute, die sie gerettet hat, und das mittels eines Medidroiden. Seither meidet sie Menschen und umgibt sich nur noch mit Droiden, weshalb C-3PO und R2-D2 auch die einzigen sind, denen sie bereitwillig ein Interview gibt. Ihre Spitzname Mala Mala leitet sich derweil von Mallatobuck ab, deren Namen Chewie im Schlaf genuschelt hat. Aufgrund dieser Moral ist diese Geschichte eine der besten, auch wenn der Zeichenstil eher solider Durchschnitt ist. Die Koloration ist okay, der Glanz auf C-3PO hat etwas nachgelassen, ist aber noch vorhanden.
Als nächstes suchen die Droiden Tvrrdko auf, den Vater von Tojjevvuk. Dieses Kapitel hätte eigentlich an die dritte Stelle gehört, denn es macht wenig Sinn, dass C-3PO und R2 durch die halbe Galaxis reisen, um dann wieder nach Kashyyyk zurückzukehren. Ebenso knüpft das fünfte Kapitel erzählerisch an das zweite an. Aber sei’s drum, die Geschichte über den Vater, der den Racheschwur bricht, ist an und für sich ganz gelungen. Einzig der Part, in dem Chewbacca lediglich mit einer Atemmaske bekleidet durch den Weltraum schwebt, ist albern. Das hätte er niemals überleben können!
Der Zeichenstil ist ganz okay. Vor allem die Droiden und der Sternenzerstörer sind gelungen, wobei der leuchtende Sternenhintergrund die Optik zusätzlich aufwertet. Nur die TIE-Jäger sind im Geschwader etwas zu stark vereinfacht, sodass der Detailgrad nicht auf einem durchgehend hohen Niveau ist. Das gilt auch für das sechste Kapitel, welches zwischen cartoonhaften Charakterzeichnungen und hochdetaillierten Luftschlachten schwankt.
Die Geschichte, die Wedge Antilles zum Besten gibt, wurde von der Rebellenpropaganda aus gutem Grund unterschlagen, weil sie tatsächlich albern ist. Chewbacca konnte sich während einer Schlacht unter einem Atmosphärengleiter festhalten und als wäre das nicht schon absurd genug, wurde er von Wedge auf dem Dach eines TIE-Jägers abgesetzt. Dort konnte er sich bei mehrfacher Schallgeschwindigkeit sogar während eines Loopings festhalten. Schließlich brach er das Cockpit auf und warf den Piloten raus, der nicht mal angeschnallt gewesen zu sein schien. Dieser Erzählung geht jeglicher Realismus abhanden.
In der Story, die Lando Calrissian den beiden Droiden auftischt, zerlegte Chewie derweil einen zusammengeschusterten Kampfdroiden mit bloßen Händen. Zum Glück waren die meisten Teile, darunter der Kopf eines wehleidigen Protokolldroiden, pazifistisch eingestellt, weshalb der Kampf schnell beendet war. Die beiden unfreiwilligen Gladiatoren wandten sich daraufhin gegen ihre Meister und ließen diese den Wettkampf mit den Fäusten austragen. Ob Lando die Wahrheit erzählt, als er behauptet, den Kampf gewonnen und die überlegenen Imperialen in die Flucht geschlagen zu haben?
Der Stil dieses Kapitels ist eher comichaft, weshalb die Charaktere etwas überzeichnet wirken. Immerhin die Koloration ist super, sodass C-3PO wieder wie eine Schatzkammer funkelt. Übrigens hat er nur in dieser Geschichte eine überdimensionierte Kamera dabei, um das Interview aufzuzeichnen. Eigentlich kann das R2-D2 mit seiner integrierten Holokamera, doch hier war man recht frei mit der Interpretation.
Das achte Kapitel führt die Droiden endlich ins Zentrum der Neuen Republik, doch hat ihnen Leia Organa-Solo dort nicht viel zu bieten. Aus jedem Kinofilm gibt es ein Bild, der Rest der Story dreht sich um Leias Gefühlsleben. Sie fühlt sich einerseits einsam, weil ihr Mann stets mit Chewbacca unterwegs war, andererseits aber auch schuldig, weil sie dem Wookiee damit Unrecht tut. Immerhin geben alle ihr Bestes für die Republik und die ist der eigentliche Grund, warum Leia kaum ein Privatleben hat.
Die grafische Umsetzung ist auf einem recht hohen Niveau und die Umgebungen bieten zahlreiche Details. Wer genau auf den Flugverkehr im Hintergrund achtet, erkennt einige Fahrzeuge aus den Filmen, einschließlich Episode I. Leia ist sichtlich gealtert, was zeigt, wie viel Zeit seit der Rückkehr der Jedi-Ritter vergangen ist. Die Farbgebung ist ebenfalls gelungen, wobei vor allem C-3PO sowie Leias Goldschmuck fotorealistisch glänzen.
Die Koloration ist auch im neunten Kapitel ganz gut geworden, doch leider trifft sie auf einen sehr rauen Zeichenstil. Die Umgebungen sowie die Droiden sehen noch ganz gut aus und Chewbacca ist ebenfalls okay, wenn man einmal davon absieht, dass er zuweilen Vampirzähne hat. Aber das, was Luke Skywalker darstellen soll, erinnert nicht im Entferntesten an Mark Hamill. Dieser ist in der Realität deutlich besser gealtert als der runzlige Kartoffelkopf in diesem Comic. Immerhin hat er eine interessante Geschichte zu erzählen, denn endlich ist zu sehen, wie genau Chewbacca ums Leben gekommen ist.
Das zehnte und letzte Kapitel ist Chewies engstem Freund Han Solo gewidmet. Das ist ein durchaus kluger Schachzug und wirkt rückblickend geradezu ironisch, denn mit Das Erwachen der Macht wurde die Geschichte komplett umgedreht, indem Solo vor Chewbaccas Augen stirbt. Getötet von seinem einzigen Sohn Ben, wohingegen er und Leia in den Legends drei Kinder haben – die Zwillinge Jacen und Jaina sowie Anakin. Um diese drei Racker dreht sich auch die Anekdote, die Han C-3PO erzählt.
Der Zeichenstil fällt zum Ende hin wieder etwas schlichter aus, was vor allem die menschlichen Charaktere irgendwie unfertig aussehen lässt. Zumindest sieht aber das Innere des Millennium Falken sehr gut aus, was ein würdiger Ausklang ist, denn immerhin war der Falke Chewies Zuhause. Die Koloration ist ebenfalls deutlich monotoner und arbeitet mit harten Abstufungen statt weichen Verläufen, weshalb Glanzeffekte nicht zum Tragen kommen. Immerhin sehen die Leuchteffekte sehr gut aus. Ursprünglich sollte Edvin Biukovic (1969-1999) das letzte Kapitel zeichnen, was aufgrund seines viel zu frühen Todes nicht mehr möglich war. Ihm ist der Comic gewidmet.
Rezension von Die Narrenreihe
Die Narrenreihe spielt kurz nach der Schlacht von Yavin. Han Solo versucht Leia zu beeindrucken, indem er sich für eine Versorgungsmission freiwillig meldet. Dummerweise plaudert er am Sabacc-Tisch zu viel, was ihn sofort in Schwierigkeiten bringt. Seine alte Bekannte Sheel handelt dabei aus reinem Eigennutz, um ihre Schulden zu begleichen. Sie ringt Jib Kopatha zwar das Versprechen ab, Solo kein Leid zuzufügen, woran der sich jedoch wenig überraschend nicht hält.
Zum Glück trifft sie vor ihrer Abreise Hans Co-Piloten an, der beim Falken geblieben ist. Mit ihm zusammen kann sie Solo befreien. Außerdem hilft sie den beiden gegen eine Staffel TIE-Fighter. Den Rebellen will sie sich zwar nicht gleich anschließen, allerdings ist sie bereit, ihren egoistischen Charakter zu ändern, so wie es zuvor auch Han geschafft hat.
Inhaltlich knüpft die Story an die Geschichte Vader im Visier an, die im Band Darth Vader und der neunte Attentäter erschienen ist. Damals hatte der dunkle Lord dem bothanischen Informationshändler ein Ultimatum gestellt, ihm den Standort der Rebellenflotte zu ermitteln. Dieses Ultimatum ist nun abgelaufen und da Kopatha ihm nichts zu bieten hat, verliert er nicht nur sprichwörtlich den Kopf. Etwas unglaubwürdig ist bei dem Ganzen, dass Vader exakt in dem Moment eintrifft, in dem Han und Chewie mit dem Millennium Falken starten.
Die grafische Umsetzung wirkt unfertig, was an der mangelnden Tusche liegt. Auf dem ersten Bild des Millennium Falken sind sogar noch die unsauberen Bleistiftskizzen deutlich zu sehen, die eigentlich wegradiert gehören. Mit der Zeit bessert sich der Stil allerdings, was ebenso auf die Wiedererkennbarkeit der Charaktere zutrifft. In der ersten Hälfte sieht Han Solo überhaupt nicht nach Harrison Ford aus, sein Gesicht ist viel zu rund. Auf den späteren Seiten ist er dann besser getroffen.
Am besten sind die Aliens umgesetzt worden, allen voran der Dug-Folterknecht Choba. Raumschiffe wie der Millennium Falke sehen ebenfalls gut aus, wobei der Detailgrad an einigen Stellen etwas höher hätte sein können. Die Koloration setzt schlussendlich auf natürliche Farben, schwankt jedoch zwischen Abstufungen und weichen Verläufen. Glanz- und Leuchteffekte sind nur sehr sparsam eingesetzt worden.
Rezension von Geister von Hoth
Die letzte Bonusgeschichte umfasst nur acht Seiten. Sie spielt auf Hoth und impliziert, dass die Echo-Basis der Rebellen schon Vornutzer hatte. Diese sind von einem Wampa gefressen worden und ihre ruhelosen Seelen suchen ausgerechnet Chewbacca heim, bis dieser den Wampa tötet. Nichts hiervon ist Kanon und irgendwie passt diese Geistergeschichte auch nicht so recht zu Star Wars. Machtgeister kommen darin zwar durchaus vor, aber warum sollten die Seelen der Toten keine Erlösung finden und warum erscheinen sie ausgerechnet einem Wookiee und niemandem sonst?
So belanglos diese Kurzgeschichte ist, so schlicht ist auch der Zeichenstil. Hier wurde offenbar alles auf die Schnelle hingekritzelt, um irgendein Comicheft voll zu bekommen. Zumindest das Gesicht eines Geistermädchens ist noch halbwegs gelungen, aber ihre Hand ist total missraten. Die Länge der Finger stimmt nicht und sie laufen fast alle spitz zu. Der Comic wirkt mehr wie eine Zeichenübung. Zumindest die Koloration ist ganz okay und arbeitet mit weichen Farbverläufen. Um die Geister gibt es zudem eine leuchtende Aura.
Fazit
Die Titelgeschichte ist sehr vielseitig und schwankt sowohl erzählerisch als auch zeichnerisch zwischen hervorragend und mittelmäßig. Vor allem durch die vielen Zeichner ist keine klare Linie erkennbar, was darin gipfelt, dass C-3POs linkes Bein mal silbern, meist aber golden ist. In den Filmen war übrigens der rechte Unterschenkel silbern und natürlich macht es Sinn, dass der Farbunterschied Jahrzehnte nach der Schlacht von Endor behoben ist. Da hätten sich die Beteiligten besser absprechen müssen.
Erschienen ist Chewbacca u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 14 in der Star Wars Comic-Kollektion. Neben einem kurzen Artikel über die erweiterte Erfassung von Die Rückkehr der Jedi-Ritter gibt es auf den letzten Seiten wieder eine Cover-Galerie mit Motiven von Sean Phillips, die wie Gemälde wirken.
Info
Autoren: Darko Macan, Ron Marz & Rob Williams
Zeichner: Anderson, Kordey, Duursema, Gibbons, Abell, Nadeau, Egeland & Plunkett
Farben: Eyring, Paine, McKie, Nestelle, Jackson, Atiyeh & Udon
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Story 18/10
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Zeichenstil 17/10
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Koloration 19/10
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Story 26/10
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