Star Trek wird neugeboren. Und Veteran Alan Dean Foster schreibt das Buch zum Film.
Totgesagte leben immer länger
Star Trek schien zu Ende, als 2002 mit Nemesis zunächst die Kinofilmära endete und 2005 mit der vierten Staffel von Enterprise die Fernsehära. Doch vor allem Franchises mit einer starken und großen Fan-Gemeinde leben immer länger. Konsequenterweise werden irgendwann auch Wiederbelebungsbemühungen gestartet.
Im Falle von Star Trek war es 2009 so weit, als der gleichnamige Film in die Kinos kam. Dabei basierte dieser nicht auf den bisherigen Kinofilmen und Fernsehserien, sondern war ein Reboot, mit nur wenigen Verbindungen zur Vergangenheit. Der Kinofilm war ein Erfolg, dem zwei Fortsetzungen folgten.
Ein Veteran und der Reboot
Zu diesem Kinostreifen erschien auch eine Buchadaption. Diese wurde von niemand geringerem als Alan Dean Foster geschrieben. Der Autor ist ein berühmter Fantasy- und Science Fiction-Schriftsteller, der 1946 geboren wurde. Er studierte Politikwissenschaften an der University of Los Angeles, wo er mit einem Bachelor und einem MFA abschloss. Aktuell lebt er mit seiner Frau in Presscot, Arizona. Der vorliegende Roman ist nicht seine erste Begegnung mit Star Trek. So trug er zur Story des Motion Picture-Films bei und schrieb 10 Bücher, die auf den Episoden der Animated Series basieren.
In der Vergangenheit werden im Zeitraum weniger Jahre zwei Kinder geboren, die ohne, es zu wissen, miteinander verbunden sind. Der eine ist Spock, Sohn des Vulkaniers Sarek und der Menschenfrau Amanda. Der andere ist James T. Kirk, dessen Vater sich und die U.S.S. Kelvin opfert, um ein mysteriöses Schiff aufzuhalten, damit die Crew inklusive seiner Frau und seinem Sohn rechtzeitig fliehen können.
So trifft man sich
Jahre später führen die Wege der beiden zusammen, als James auf der Sternenflottenakademie aufgenommen wird. Dort eckt er auf Grund seiner rebellischen Art überall an. Vor allem mit Spock hat er seine Probleme. All dies muss allerdings beiseitegeschoben werden, als das mysteriöse Schiff, welches Kirks Vater umbrachte, erneut auftaucht und Vulkan angreift. Die gesamte Sternenflotte wird mobilisiert, doch am Ende kommt es auf die Besatzung eines Raumschiffes mit dem Namen Enterprise an, zu dessen Crew unter anderem Spock und Kirk gehören.
Am Ende des Buches ist ein Interview abgedruckt, das Christian Humberg mit Alan Dean Foster und J. J. Abrams führte. Dort gibt es einen kleinen Einblick in die Entstehung des Romans. Gleichzeitig wird aber ebenfalls klar, welche Begeisterung der Autor für die Neuinterpretation des Star Trek-Franchises hegte.
Mehr, als die ursprüngliche Fassung
Diese Euphorie ist der Story anzumerken. Basierend auf dem Drehbuch von Roberto Orci und Alex Kurtzman beschreibt er mit die Ereignisse, wie sie im Film geschehen. Gleichzeitig erweitert er die Geschichte im Vergleich zum Leinwandstreifen. So fügt er beispielsweise zu Beginn eine Szene ein, in der er die Geburt von Spock wiedergibt. Das trägt mit dazu bei, dass die Charaktere dem Leser vertrauter werden.
Beim Lesen wird auch dem letzten Fan klar, dass dies nicht das Star Trek ist, welches von früher her bekannt ist. Das ist zum Beispiel an Uhura anzumerken, die hier deutlich selbstbewusster auftritt, als die ursprüngliche Version, die das nicht minder war. Gleichzeitig wird hier eine Beziehung zwischen ihr und Spock beschrieben, die es so vorher natürlich nicht gab.
Wenn die Glaubwürdigkeit leidet
Durch diese Unterschiede wirkt das neue Star Trek frischer und lebendiger. Was aber auch daran liegt, dass die Hauptcharaktere allgemein jung sind und teilweise sogar den Kadettenrang innehaben. Das ist zum Beispiel an James T. Kirk zu merken, der im Vergleich zur Originalserie wesentlich wilder, rebellischer und liebestoller daher kommt.
Allerdings wird die Jugendlichkeit der Crew an einer Stelle zu einem Problem des Romans. Nämlich als Vulkan angegriffen wird und die Enterprise aufbricht. Ein Schiff, wo die Besatzung mehrheitlich aus Kadetten besteht. Als zufälligerweise die Senioroffiziere ausfallen, müssen diese natürlich das Kommando übernehmen. Ein Szenario, das von dem Leser ziemlich viel Gutgläubigkeit verlangt, da diese Entscheidung nicht nachvollziehbar ist.
Nicht immer funktioniert Humor
Dann sind da noch die Szenen, in denen die Figuren nicht glänzen, sondern eher als Comedy Relief dienen. Sei es ein Hikaru Sulu, der vergisst eine Art Handbremse der Enterprise zu lösen, weshalb sie nicht sofort losfliegen kann. Oder ein Montgomery Scott, der wie ein Tollpatsch und Volltrottel daherkommt. Es ist ein Humor, der den Figuren mehr schadet, als nützt, vor allem auch deshalb, weil er stellenweise sehr forciert wirkt.
Trotzdem macht das Buch Spaß und gibt einen guten Einblick in die Neuinterpretation.
Autor: Alan Dean Foster
Titel: Star Trek – Filmroman: Der Roman zum Film
Originaltitel: Star Trek
Übersetzer: Susanne Döpke
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2009
Einband: Taschenbuch
Seiten: 304
ISBN: 978-3-942649-48-3
Sonstige Informationen:
Produktseite
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