Mit Star Trek: Voyager Relaunch“ beschäftigen sich Julian Wangler und Stefan Rösner mit den Romanen im Star Trek – Litverse.
Auf ins Litverse
Lange Zeit war das Star Trek-Litverse die einzige Möglichkeit für Fans das klassischen Star Treks neue Abenteuer mit alten Favoriten zu lesen. Was da im Laufe von über 20 Jahren geschrieben und produziert wurde, war sehr unterhaltsame Literatur. Und einige der Ideen, wie bestimmte Reihen fortgesetzt werden würden, waren durchaus interessant. Jetzt widmen sich Julian Wangler und Stefan Rösner mit Star Trek: Voyager Relaunch einer dieser Litverse-Serien.
Über Julian Wangler muss mittlerweile nichts mehr gesagt werden. Der Autor, der in der Anfangszeit der Star Trek-Romane bei Cross Cult vor allem durch seine gelungenen Kommentare auffiel, hat bereits diverse Sachbücher über die Star Trek-Serien geschrieben. So auch über Star Trek – Voyager. Sein Co-Autor Stefan Rösner ist hingegen vor allem für seine Webseite http://www.voyager-relaunch.de/ bekannt, wo er sich intensiv mit der Reihe und all ihren Auftritten in den diversen Medien beschäftigt hat.
Star Trek: Voyager Relaunch ist jetzt nicht das letzte Sachbuch, das Julian Wangler zu einer Litverse-Reihe verfasst hat. Ebenso ist auch eins zu Star Trek: Titan herausgekommen. Wer den Autoren jedoch wegen seiner scharfsinnigen Analysen zu den diversen Fernsehreihen liest, der darf sich freuen. Denn es kam jetzt ebenfalls ein Band zu Star Trek: The Next Generation heraus.
Ausführliche Analysen
Mit 275 Seiten ist das einer der schmalsten, wenn nicht sogar das schmalste Sachbuch, das Julian Wangler verfasst, bzw. in diesem Fall mitverfasst hat. Doch der Umfang lässt natürlich keine Rückschlüsse auf den Inhalt und dessen Qualität schließen. Denn trotz der wenigen Seiten ist der Band mit interessanten Analysen prallgefüllt.
Den Großteil nehmen dabei die diversen Romanbesprechungen ein. Wobei die Autoren diese in Star Trek: Voyager Relaunch geschickt aufteilen. Es gab ja zwei Phasen, die jeweils von unterschiedlichen Autorinnen betreut wurden. Die Erste, die hierzulande auf vier Bände aufgeteilt wurde, wurde von Christie Golden geschrieben. Die Zweite und auch deutlich umfangreichere wurde hingegen von Kirsten Beyer verfasst.
Die Romane und die dazugehörige redaktionelle Vorbereitung werden ausführlich analysiert. Man erfährt viel über die Pläne und Beweggründe, mit der die jeweiligen Bücher geplant wurden. Und wieso die erste Phase scheiterte.
So unterschiedlich können Meinungen sein
Es ist dabei diese Offenheit, diese teilweise schonungslose Kritik, die Star Trek: Voyager Relaunch auszeichnet. Denn trotz der Tatsache, dass die beiden Autoren Fans der Materie sind, heißt das noch lange nicht, dass sie sich deswegen zurückhalten. Wobei manche Kritiken überraschen.
Denn ich fand beispielsweise Kinder des Sturms einen exzellenten Roman der Kirsten Beyer Voyager-Bände, vielleicht sogar einen der besten. Doch bei Julian Wangler und Stefan Rösner kommt das Buch nicht so gut weg. Aber das zeigt eben, dass Kritik immer eine subjektive Sache ist und dementsprechend auch verschieden ausfallen kann.
Dabei sind die Besprechungen stets so aufgeteilt, dass einer der beiden die Hauptkritik schreibt und der andere ihm entweder zustimmt oder eine gegenläufige Meinung verfasst. Dass erinnert natürlich sehr an die Star Trek – Chronik-Reihe von Björn Sülter, Reinhard Prahl und Thorsten Walch, die ja stellenweise in ihren Rezensionen Einspruch gegen die Meinung ihres jeweiligen Kollegen einlegen.
Wer schreibt was?
Allerdings teilt Star Trek: Voyager Relaunch auch dasselbe Manko. Es ist nie komplett klar, von wem jetzt was stammt, wer jetzt was verfasst hat. Ob Stefan Rösner den Hauptteil geschrieben hat und Julian Wangler ihm zustimmt oder widerspricht, ob es umgekehrt ist oder ob sich beide jeweils abwechseln.
Auch verlieren die beiden kein Wort über die deutschen Übersetzungen. So hätte mich gerne die Meinung zu der Verlagspolitik von Cross Cult interessiert, die US-Romane ab Kleine Lügen erhalten die Feindschaft in zwei Bücher aufzuteilen, die ja durchaus kontrovers diskutiert wurde. So wirkt es, als ob sie nur die Originalbände besprachen und dann für diesen Band die deutschen Titel übernahmen.
Doch insgesamt muss man auch betonen, dass das jetzt Kritik auf hohem Niveau ist. Denn trotz allem ist dieses Buch ein Must-Have für Fans des Star Trek-Litverse. Und man ist umso gespannter auf den Titan-Band.
Info
Autoren: Julian Wangler, Stefan Rösner
Titel: Star Trek: Voyager Relaunch
Verlag: BoD – Books on Demand
Erschienen: 06/2024
Einband: Taschenbuch
Seiten: 275
ISBN: 9-783758-369988
Sonstige Informationen:
Produktseite
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