Mit Geistreisen Buch 1 – Alte Wunden macht Autorin Christie Golden im Vergleich zu ihren ersten beiden Star Trek – Voyager-Romanen vieles anders.
Fehler vermieden
Chakotay ist jetzt Captain der Voyager. Unter seinem Kommando soll das Schiff wieder Dienst in der Sternenflotte tun. Doch bereits der erste Auftrag ist eine Herausforderung für den Schiffskommandanten. Er soll eine Gruppe von Kolonisten, die von seiner Schwester Sekaya spirituell beraten werden, zu deren Heimatwelt bringen. Kaum sind sie allerdings vor Ort angekommen, als der Captain und seine Crew merkwürdige Spuren entdecken. Etwas scheint auf dem Planeten Loran II nicht zu stimmen, doch was genau muss der frischgebackene Schiffsführer noch herausfinden.
Dabei kann er sich dieses Mal nicht auf seine Freunde verlassen. Denn die alte Crew des Schiffes hat sich teilweise in alle Winde zerstreut. So forschen Tom Paris und seine Frau B’Elanna Torres in einer uralten klingonischen Bibliothek nach einer Prophezeiung, die ihre Familie beeinflussen könnte. Und Admiral Janeway soll verhindern, dass einige Völker die Föderation verlassen.
Man merkt Alte Wunden an, dass Christie Golden hier versucht, neue Wege zu gehen. So vermeidet sie hier unter anderem den Fehler von Ferne Ufer, indem sie dieses Mal kein erneutes Zusammenkommen der alten Voyager-Crew forciert. Im Gegenteil: Dieses Mal lässt sie sie bewusst in die verschiedensten Winkel des Alpha-Quadranten zerstreuen.
Spirituelle Probleme
Die Gelegenheit für die neuen Figuren zu glänzen. Ein Beispiel ist Jarem Kaz. Der Arzt hat im Laufe der Handlung wiederholt Schwierigkeiten mit seinem Symbionten. Denn diesem drängen sich aufgrund der Ereignisse immer wieder bestimmte Erinnerungen auf, die dazu führen, dass der Doktor sich manchmal ungewöhnlich aggressiv verhält.
Doch gleichzeitig vernachlässigt die Autorin auch die alten Figuren nicht. Und da kann vor allem der Plot um Tom Paris und B’Elanna Torres überzeugen. Erneut merkt man hier, wie viel der ehemalige Pilot der Voyager bereit ist, für seine Frau sowohl zu tun als auch auszuhalten. Während man bei ihr eine unglaubliche Konzentration auf die Prophezeiung bemerkt, deren Inhalt Auswirkungen auf das Familienleben hat.
Und doch kann Alte Wunden wie auch die vorherigen Romane nicht vollständig überzeugen. Nur dass dieses Mal die Gründe komplett anders sind als bei den eben erwähnten Büchern. Das Hauptproblem ist die Handlung beziehungsweise deren spirituelle Komponente, die stellenweise haarscharf am Klischeehaften vorbeischrammt. Bereits in der Voyager-Fernsehserie waren die Episoden, die sich mit Chakotays Spiritualität beschäftigten, kein Highlight. Und leider ist es hier ebenfalls nicht der Fall.
Böse, weil man böse sein muss!
Es gibt mehrere Gegenspieler in Alte Wunden. Doch das große Problem ist, dass die Antagonisten der Handlung blass geraten sind. Allen gemein ist, dass sie aus diversen Gründen nicht überzeugen können. Im Gegenteil: In der Darstellung ihrer Boshaftigkeit wirken sie wie klischeehafte Cartoon-Schurken, die böse sind, weil sie böse zu sein haben.
Am Ende hat der Roman viele versprechende Ansätze. Doch unterm Strich wird daraus zu wenig gemacht.
Bewertung 09/15
Autor: Christie Golden
Titel: Star Trek – Voyager 03: Geistreise Buch 1 – Alte Wunden
Originaltitel: Star Trek – Voyager: Spirit Walk 1- Old Wounds
Übersetzer: Andrea Bottlinger
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 05/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 275
ISBN: 978-3-86425-420-8
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