Während Kes ihren zweiten Geburtstag feiert, entdeckt die Voyager eine Raumverzerrung, die das Schiff in einen Irrgarten verwandelt. Jede Entscheidung, die getroffen wird, hat zur Folge, dass die möglichen Wege immer weiter eingeschränkt werden.
Willkommen im Möbius-Weltraum
Mit Die Raumverzerrung bekommen wir eine Voyager-Folge, die sich anfühlt wie ein Puzzle im Delta-Quadranten – eine Mischung aus physikalischem Albtraum und psychologischer Zerreißprobe. Der Titel könnte nicht treffender sein: Die Voyager ist gefangen in einer Schleife, die alles und jeden auf dem Schiff auf eine harte Probe stellt. Chaos, Verzweiflung und cleveres Schreiben treffen auf geniale schauspielerische Leistungen – willkommen in einer der stärksten Episoden der zweiten Staffel.
Janeway und die Odyssee
Als die Voyager in einem gravimetrischen Feldgerät, das sie in einer Endlosschleife gefangen hält, ist es ein Captain Janeway (Kate Mulgrew), den Kopf kühl zu bewahren – was angesichts der düsteren Lage nicht einfach ist. Die Schleife zwingt die Crew, dieselben Szenarien und immer wieder zu durchleben, wobei jeder Durchgang neue Erkenntnisse, aber auch neue Gefahren mit sich bringt. Janeway brillant hier als strategischer Kopf der Operation, während sie gleichzeitig mit der wachsenden Erschöpfung ihrer Crew kämpft.
Besonders stark ist die Szene, in der Janeway mit Tuvok (Tim Russ) über Logik versus Instinkt diskutiert. Es erinnert an ähnliche Debatten zwischen Spock und Kirk, bringt aber eine neue Dimension hinzu, da Janeway sowohl rational als auch emotional überzeugt.
Trivia: Die Idee der Schleife erinnert stark an die TNG -Episode Déjà vu, bringt aber eine eigene Note mit rein, indem sie die Crew stärker als Einheit zeigt und mehr auf die psychologischen Effekte eingeht.
Torres, Paris und der Rest der Crew
Ein echtes Highlight ist B’Elanna Torres (Roxann Dawson), die sich durch das technologische Chaos kämpft und einmal mehr beweist, warum sie als Chefingenieurin die perfekte Wahl war. Ihre Zusammenarbeit mit Harry Kim (Garrett Wang) und Paris (Robert Duncan McNeill) sorgt für einige der stärksten Momente der Episode. Besonders Paris‘ trockene Kommentare über ihre Lage lockern die ansonsten düstere Stimmung auf – ein klassischer Tom-Move.
Auch Kes (Jennifer Lien) und der Doktor (Robert Picardo) bekommen ihren Moment im Rampenlicht. Während Kes weiterhin als emotionaler Kompass der Crew auftritt, liefert der Doktor eine gewohnt bissige Performance ab – inklusive eines kurzen, aber amüsanten Monologs darüber, warum holografische Wesen solche Probleme niemals hätten. (Funfact: Dies ist eine der ersten Episoden, in der angedeutet wird, dass der Doktor über die üblichen Parameter hinaus eigenständig denkt.)
Der Teufel steckt im Detail
Was diese Episode so spannend macht, ist die Detailliebtheit des Drehbuchs. Jedes Mal, wenn die Crew eine neue Schleife beginnt, gibt es kleine Änderungen, die Hinweise auf die Lösung liefern. Es ist ein intelligentes Katz-und-Maus-Spiel, das die Zuschauer ebenso beschäftigt wie die Charaktere.
Allerdings gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Die Erklärung, warum die Voyager überhaupt in die Schleife gerät, bleibt etwas vage. Ein mysteriöser „Subraum-Riss“ – klar, aber warum genau hier und jetzt? Und die letzte Lösung, bei der Janeway wortwörtlich „durch die Wand“ geht, wirkt schnell ein bisschen zu einfach. Aber hey, das ist Sci-Fi – ein bisschen suspension of disbelief gehört dazu.
Fazit
Die Raumverzerrung ist ein packendes Kammerspiel im Weltraum, das mit Spannung, Dynamik und Charakterfokus punktet. Es zeigt die Voyager -Crew von ihrer besten Seite und bringt genau die Kunst von cleverem, intensivem Sci-Fi, das für die Star Trek bekannt ist. Auch wenn die Episode ein paar kleine Schwächen hat, überwiegen die Stärken bei Weitem.
Info
Drehbuch: Kenneth Biller, Story: Arnold Rudnick / Rich Hosek
Showrunner: Michael Piller
Regie: Kim Friedman
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Janeway und Torres in absoluter Höchstform
- Spannende Inszenierung der Raum- und Zeitproblematik
- Cleveres Writing mit tollen Details und einer dynamischen Crew
Negativ
- Die Ursache der Schleife bleibt etwas nebulös
- Das Finale wirkt etwas zu glatt gelöst
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