Kes kommt drei Jahre zu früh in ihre Paarungszeit und schließt sich mit Neelix ein. Die Frauen ihrer Rasse legen ein 48-stündiges Paarungsritual ab. Dies ist die einzige Zeit, in der sie empfängnisbereit sind. Neelix fragt daraufhin Tuvok um Rat, wie man sich als Vater verhält. Währenddessen rammt das Schiff ein gigantisches Alien, das danach denkt, die Voyager sei ein Rivale …

Der Baby-Alarm im Delta-Quadranten

In Elogium bekommen wir nicht nur eine Ladung Familienplanung außer Kontrolle, sondern auch eine gehörige Portion Delta-Quadranten-Absurdität serviert. Die Folge ist eine Mischung aus Chaos, Komik und leisen Zwischentönen – ganz im Stil von Voyager. Dieses Mal steht Kes (Jennifer Lien) im Mittelpunkt, und die arme Ocampanerin hat einiges durchzumachen.

Hormone außer Kontrolle

Die Story beginnt mit einem bizarren Zwischenfall: Ein Haufen riesiger Weltraumwesen (denken wir kurz an die Next Generation-Folge Der Telepath zurück) bringt das Schiff ins Schwanken und Kes’ Körper gleich mit. Plötzlich durchlebt sie das Elogium – die einzige Phase ihres Lebens, in der sie sich fortpflanzen kann. Klingt nach Drama, wird aber schnell zum Quell für einige der witzigsten und skurrilsten Szenen der Staffel.

Jennifer Lien spielt die hormonellen Achterbahnfahrten von Kes großartig. Ob sie Heißhunger auf Käfer hat (ja, Käfer!) oder sich mit Neelix (Ethan Phillips) über das Thema Elternschaft streitet – ihre Leistung ist überzeugend und humorvoll zugleich. Es ist fast, als hätte jemand gesagt: „Lass uns Kes mal aus ihrer Zen-Zone holen!“ Funfact: Lien hatte eine Vorliebe für emotionale Szenen, was hier voll zum Tragen kommt.

Neelix, der überbesorgte Freund, schwankt zwischen panischer Überforderung und kindlicher Begeisterung für die Idee, Papa zu werden. Seine übertriebene Fürsorge sorgt für die meisten Lacher, aber man fragt sich unweigerlich: Ist Neelix wirklich bereit für die Rolle als Ocampa-Daddy? (Spoiler: Wahrscheinlich nicht.)

Janeway, die Crew-Mutti

Auch Captain Janeway (Kate Mulgrew) hat ihre Momente. Ihre Gespräche mit Kes über die Herausforderungen und Wunder des Lebens sind rührend und unterstreichen die weibliche Führungsrolle, die Janeway meisterhaft verkörpert. Doch ihre Ansprache an Chakotay (Robert Beltran) über die Möglichkeit, dass Crewmitglieder sich gegenseitig daten und Familien gründen könnten, ist ein Highlight. Es ist eine subtile Anspielung auf die Next Generation-Regeln für Sternenflotten-Schiffe und gleichzeitig ein cleverer Meta-Kommentar: „Was machen wir, wenn wir hier 70 Jahre feststecken?“

Trivia am Rande: Janeway erwähnt erstmals die Idee, dass die Voyager über Generationen hinweg ihr Ziel erreichen könnte. Diese Überlegung wird später in Episoden wie Das Tötungsspiel oder Ein Jahr Hölle intensiver aufgegriffen.

Ein Hauch von Tragik

Hinter der Komik lauert jedoch auch Tragik. Kes’ biologischer Zwang zur Fortpflanzung ist ein Symbol für verpasste Chancen und unerbittliche Naturgesetze – ein Thema, das in Star Trek immer wieder behandelt wird. Obwohl die Folge humorvoll beginnt, bleibt am Ende ein bittersüßer Nachklang. Kes entscheidet sich gegen ein Kind, was einerseits Erleichterung bringt, aber auch ein Verlust bleibt, da sie diese Möglichkeit nie wieder haben wird.

So charmant die Charakterinteraktionen sind, leidet die Folge an ein paar Schwächen. Die Weltraumwesen, die angeblich das ganze Problem ausgelöst haben, sind nicht mehr als schmückendes Beiwerk und bekommen kaum Aufmerksamkeit. Auch der Plot mit Tom Paris (Robert Duncan McNeill) und seiner flirtenden Art bleibt unbefriedigend und wirkt wie ein Füller.

Fazit

Elogium ist eine Episode, die Kes und Neelix ins Rampenlicht rückt und sowohl humorvoll als auch nachdenklich stimmt. Es ist nicht die stärkste Folge der Staffel, aber eine, die durch ihre Charakterarbeit und emotionale Tiefe punktet. Und wer hätte gedacht, dass Käfer so appetitlich sein können?

 


Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

 

Warpskala

Warpskala
6 10 0 1
6/10
Total Score

Positiv

  • Jennifer Lien liefert eine starke Performance ab
  • Humorvolle und emotionale Momente in perfekter Balance
  • Janeways Führungsstil und die ethischen Fragen sind ein Highlight

Negativ

  • Die Weltraumwesen als Aufhänger sind zu belanglos
  • Einige Nebenplots fühlen sich unnötig an

Kommentar verfassen