Die Crew findet ein altes Artefakt von der Erde im All. Die Spur führt zu einem Planeten. Nach atmosphärischen Störungen ist die Voyager dazu gezwungen, auf dem Planeten zu landen. Captain Janeway führt ein Außenteam an, um die Quelle des SOS-Signals zu finden.

Legendäre Ladung

Wir starten mitten im Delta-Quadranten – dort, wo „Voyager“ immer wieder zeigt, dass Raumfahrt mehr als Warp und Photonentorpedos ist: ein Entdecken von Geheimnissen, die kein Mensch je zuvor gesehen hat. Diesmal also ein Signal. Nicht irgendeins, sondern ein uraltes AM-Signal. Schon da ging mir als Trekkie das Herz auf. Der Kniff, uns mit einer Prise Retro und Rätsel zu locken? Gold wert. Aber halt, das Beste kommt erst noch: die Landung der Voyager auf einem Planeten! Und ja, es sieht bombastisch aus. Raumschiffe landen selten in Star Trek, und das hebt diese Folge allein optisch schon in eine andere Liga.

Die 37er und die Sache mit der Legende

Auf dem Planeten warten große Namen: Amelia Earhart (Sharon Lawrence) und eine Handvoll weiterer Menschen aus den 1930ern, die von Aliens entführt wurden. Erst mal – coole Prämisse. Earhart ist eine Ikone, und ihre Geschichte im Kontext von Star Trek zu erleben, passt wie die Faust aufs Auge. Lawrence gibt der Rolle eine respektvolle Gravitas, und ihr Aufeinandertreffen mit Captain Janeway (Kate Mulgrew) ist ein Highlight. Zwei starke Frauen, aus unterschiedlichen Zeiten, die sich gegenseitig Respekt zollen. Das fühlt sich mächtig an.

Die weiteren 37er sind leider etwas klischeehaft geraten. Jack Hayes (James Sloyan, den viele vielleicht als Mora Pol aus Deep Space Nine kennen) gibt dem archetypischen Cowboy-Veteran Charme, aber es fehlt Tiefe. Die Idee, dass diese Menschen eine neue Gesellschaft aufgebaut haben, wird nur angerissen – schade, hier hätte man mehr draus machen können.

Technik und Referenzen

Die Szene, in der die Crew die 37er entdeckt, ist voll von nerdigen Details. Das „holographische“ Lagern der Menschen erinnert subtil an die Kryostase-Kapseln aus The Wrath of Khan. Dazu ein kleiner Insider-Gag: Als Paris (Robert Duncan McNeill) von Autos schwärmt und über einen 1936er Ford staunt, fragt man sich kurz, ob er wohl auf einem Automobil-Bauernhof groß geworden ist. Paris ist und bleibt der Nerd mit Benzin im Blut.

Auch die Idee, dass die Aliens Menschen entführt haben, erinnert an Episoden wie Der Obelisk aus der Originalserie – da wurden ebenfalls Menschen von Aliens auf fremden Planeten angesiedelt. Ein kleiner Funfact: In einer frühen Drehbuchfassung war geplant, mehr über die Aliens zu erfahren, die die 37er entführt haben. Leider fiel das der Schere zum Opfer.

Fazit

Die 37er ist eine Folge mit Herz und Köpfchen, die vor allem visuell beeindruckt und durch ihre Verwebung von Geschichte und Science-Fiction punktet. Leider bleibt das Potenzial der neuen Gesellschaft, die die 37er aufgebaut haben, weitgehend ungenutzt. Trotzdem ein gelungener Einstieg in die zweite Staffel und ein schönes Beispiel dafür, dass Star Trek immer wieder Mut zu außergewöhnlichen Geschichten zeigt.

 


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Wertung

Wertung
7 10 0 1
7/10
Total Score

Positiv

  • Starke Inszenierung, besonders die Landung der Voyager
  • Spannende Grundidee, die mit Amelia Earhart als Figur Historie und Fiktion vereint
  • Kate Mulgrew glänzt mit Charisma und Autorität

Negativ

  • Die Nebencharaktere, abgesehen von Earhart, bleiben blass
  • Die Auflösung fühlt sich etwas zu glatt und überhastet an
  • Wichtige Aspekte des neuen Planeten und der Gesellschaft der 37er werden kaum beleuchtet

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