Star Trek Voyager – 014 – Von Angesicht zu Angesicht

B’Elanna Torres, Tom Paris und Peter Durst werden von einer fremden Rasse entführt, die an der Phage-Krankheit leidet. Auf der Suche nach einer Heilung wird B’Elanna während eines Experimentes durch den vidiianischen Wissenschaftler Sulan in zwei Wesen gespalten.

Von Angesicht zu Angesicht ist für mich eine der intensivsten Folgen der ersten Staffel von Star Trek: Voyager. Im Mittelpunkt steht B’Elanna Torres (Roxann Dawson), die von den Vidiianer entführt und in zwei Versionen aufgespalten wird. Sie wird in eine rein klingonische und eine rein menschliche gespaltet. Die Episode beleuchtet eindrucksvoll ihre inneren Konflikte, ihre Identität und ihre Herkunft. Es ist eine emotionale Reise, die sich für B’Elanna Torres nicht nur um ihre persönliche Selbstakzeptanz dreht, sondern auch die grausame Realität der Vidiianer weiter vertieft.

Die Vidiianer sind ein Volk, dass durch die sogenannte Phage (Viren, die nur Bakterienzellen infizieren können), gezeichnet ist, führen um ihren Körper zu heilen, grausame Experimente durch. Hier wird gezeigt, wie skrupellos sie vorgehen, indem sie B’Elanna teilen, um die Vorteile ihrer klingonischen Physiologie zu erforschen. Diese Handlung bringt das moralische Dilemma der Vidiianer erneut in den Mittelpunkt und macht sie zu einer der bedrückendsten Bedrohungen im Star-Trek-Universum.

Wer bin ich ?

Das Kernstück der Episode ist jedoch B’Elannas innere Reise. Die menschliche B’Elanna zeigt sich als verletzlich, ängstlich und unsicher, während die klingonische B’Elanna durch Stärke, Mut und Aggression dominiert wird. Roxann Dawson liefert eine brillante Darstellung beider Seiten und schafft es, den Zuschauer in den Zwiespalt ihrer Figur hineinzuziehen. Die Szenen, in denen beide Versionen miteinander interagieren, sind emotional aufwühlend und werfen eine zentrale Frage auf: Was macht eine Person aus? Ist es die Stärke der Klingonin oder die Rationalität der Menschen in ihr?

Die Beziehung zwischen Tom Paris (Robert Duncan McNeill) und B’Elanna wird ebenfalls beleuchtet. Tom zeigt in dieser Folge eine einfühlsamere Seite, indem er B’Elanna Mut zuspricht und sie unterstützt.

Allerdings gibt es auch Schwächen: Die Handlung um die Vidiianer wird leider oft eindimensional behandelt. Obwohl sie ein faszinierendes Volk sind, konzentriert sich diese Folge fast ausschließlich auf B’Elanna, sodass der Konflikt mit den Vidiianern etwas oberflächlich bleibt. Außerdem ist die technische Erklärung, wie B’Elanna wieder zusammengesetzt wird, recht unspektakulär und lässt Spannung vermissen. Die Crew um Janeway (Kate Mulgrew) agiert im Hintergrund und hat wenig Einfluss auf die Hauptgeschichte, was einige Zuschauer möglicherweise als Manko empfinden könnten.

FUNFACTS & TRIVIAS

1. Roxann Dawsons Doppelrolle :

   Diese Episode war eine besondere Herausforderung für Roxann Dawson , da sie sowohl die menschliche als auch die klingonische B’Elanna spielen musste. Die Szenen, in denen beide Versionen miteinander interagieren, wurden durch clevere Kameratechnik und Body-Doubles realisiert.

2. Make-up und Maskenbildnerarbeit :

   Das Klingonen-Make-up für B’Elanna war aufwendiger als üblich, da es hier so detailliert und intensiv gestaltet wurde, um die Unterschiede zwischen ihren beiden Versionen zu betonen.

3. Vidiianer als tragische Antagonisten :

   Die Vidiians waren eine der ersten Spezies, die speziell für Star Trek: Voyager entworfen wurden. Ihre Erkrankung, die Phage, war eine Anspielung auf reale Epidemien und Krankheiten, die Menschen zwingen, schwierige moralische Entscheidungen zu treffen.

4. Parallele zu Spocks Konflikten :

   Die Folge erinnert in vielerlei Hinsicht an Spocks Konflikte aus Star Trek: The Original Series , in denen er oft zwischen seiner vulkanischen Logik und menschlichen Emotionen hin- und hergerissen war. Diese Parallele ist ein bewusstes erzählerisches Echo, um Themen wie Identität und Akzeptanz erneut zu beleuchten.

FAZIT

Im Fazit ist „Von Angesicht zu Angesicht“ eine herausragende Charakterstudie von B’Elanna Torres, die ihre innere Zerrissenheit und ihr Entwicklungspotenzial als Crewmitglied der Voyager offenbart. Dank Roxann Dawsons großartiger schauspielerischer Leistung, einer emotionalen Handlung und einer beeindruckenden Darstellung der Vidiianer, die leider an manchen Stellen eindimensional wirkt, bleibt diese Episode als eine der stärksten der ersten Staffel in Erinnerung.

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