Kampf stellt eine Premiere im Star Trek-Universum dar.
Im Kampf gegen die Unterdrücker
Erneut wird die Enterprise auf eine diplomatische Mission geschickt. Dieses Mal sollen sie die Talarianer dazu bewegen, dem Khitomer-Abkommen beizutreten. Doch auf beiden Seiten kommt es zu kulturell bedingten Missverständnissen.
Die Lage eskaliert, als die lange unterdrückten talarianischen Frauen einen Aufstand wagen und mehr Rechte verlangen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, entführen sie diverse Personen, darunter auch Beverly Crusher. Doch in Wahrheit werden sie dabei von einer Macht des Typhon Pacts manipuliert.
Mit Kampf bringt jetzt der Cross Cult-Verlag sein allererstes Star Trek-E-Book heraus. Es ist nicht allgemein das Erste seiner Art, da früher bereits im Rahmen der Derrick Storm-Reihe diese elektronischen Bücher veröffentlicht wurden. Verfasst wurde Kampf übrigens von Christopher L. Bennett, der vorher unter anderem Die Hunde des Orion schrieb.
Realpolitik à la Star Trek
Der Roman hat einen Umfang von 90 Seiten. Für die Handlung heißt dies, dass sie ein hohes Tempo anschlagen muss, um sich zu entfalten. Was wiederum bedeutet, dass viele Aspekte, darunter auch diverse Charakterentwicklungen, auf das Allernotwendigste runtergebrochen wurden.
Auf 90 Seiten erlebt man mit, wie die Föderation in Verhandlungen mit den Talarianern tritt und die Situation dann eskaliert. Dass Dinge nicht einfach werden würden, dürften dabei vor allem die Leute geahnt haben, die sich noch an die TNG-Folge Endars Sohn erinnern. Schließlich handelt es sich bei dieser Spezies um eine xenophobe Rasse, bei der Gleichberechtigung ein Fremdwort ist.
Die geschilderte Situation erinnert ein wenig an die Politik aus der Zeit des Kalten Krieges. Als die USA im Konflikt mit der Sowjetunion oft diplomatische Beziehungen mit Ländern einging, die alles nur keine Demokratie waren. So ähnlich wirkt es auch hier: Hier hat man die Föderation, in der sich alles um ein friedliches Miteinander dreht, egal, welcher Rasse oder welchen Geschlechts die betreffende Person ist. Und dort eben die Talarianer, die in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil sind, jedoch in der Auseinandersetzung mit dem Typhon Pact gebraucht werden. Weshalb die Föderation bereit ist, ihre Ideale zurückzustellen. Es ist ein perfektes Beispiel für Realpolitik.
Zu viel Handlung bei zu wenig Umfang
Allerdings scheitert Kampf daran, dass der Roman für die Handlung zu kurz ist. Christopher L. Bennett baut zu viele Ideen bei zu wenig Platz ein. Mit der Konsequenz, dass am Ende der Plot in seiner Gesamtheit unter dem mangelnden Umfang leidet und auch nur ansatzweise zufriedenstellt.
So erfährt man gegen Ende des Romans, wer von dem Typhon Pact-Mächten im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Nur dass diese Spezies allerhöchstens angerissen und nicht weiter ausgebaut wird. Was angesichts der Tatsache, dass sie ein ebenso ungeschriebenes Blatt wie die Breen ist, schade ist. Mit mehr Seiten hätte dies für die betreffende Rasse ein definierender Roman werden können.
Ebenso lässt die Charakterisierung der Enterprise-Crew zu wünschen übrig. Ein ums andere Mal hat man das Gefühl, dass viele Figuren Out of Character agieren. So werden die Anordnungen von Jean-Luc Picard im Laufe der Handlung ignoriert, mit den entsprechenden Konsequenzen.
Hätte Christopher L. Bennett für Kampf mehr Seiten gehabt, hätte dies ein guter Roman werden können. Aber so ist das E-Book eine Enttäuschung.
Bewertung 03/15
Autor: Christopher L. Bennett
Titel: Star Trek – Typhon Pact: Kampf
Originaltitel: Star Trek – Typhon Pact: The Struggle Within
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 10/2013
Einband: eBook
Seiten: 90
ISBN: 978-3-942649-43-8
Sonstige Informationen:
Produktseite
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