Als Captain Picard und Data nach einem Außeneinsatz zurückkehren, finden sie die Crew ihres Schiffes verändert vor.

Inhalt

Nachdem Captain Picard (Patrick Stewart) und Data (Brent Spiner) von einem Außeneinsatz mit einem Shuttle zur Enterprise zurückkehren, stellen sie fest, dass sich auf dem Schiff merkwürdige Veränderungen ereignet haben: Die gesamte Crew hat sich in ihre prähistorischen Vorfahren zurückverwandelt. Riker (Jonathan Frakes) wurde zu einem Höhlenmenschen, Lt. Barclay (Dwight Schultz) in ein Spinnenwesen und Worf (Michael Dorn) in ein urtümliches Ungeheuer. Unter Hochdruck versuchen die Beiden herauszufinden, was passiert ist und wie sie ihren Kameraden helfen können…

Rezension

Diese Episode sollte man wirklich auf gar keinen Fall zu Ernst nehmen. Autor Brannon Braga hat dies augenscheinlich selbst nicht getan, sonst hätte er sie nicht mit einigen Gags garniert wie zum Beispiel Datas im knochentrockenen Ton vorgetragene Vorhersage, dass sich Captain Picard demnächst in ein Zwerpinseläffchen verwandeln wird. Es ist wirklich Jammerschade, dass wir diese Metamorphose nicht zu sehen bekommen haben. Die Folge macht wie kaum eine andere deutlich, dass sich die Serie, kurz vor ihrem Ende, traute bizarre Geschichten zu erzählen, mit denen sie zu ihrem Beginn niemals durchgekommen wäre. Das die Folge inhaltlich im Grunde absoluter Unfug ist: Geschenkt. Hier ging es den Machern offensichtlich wirklich nur darum Spaß zu haben und eine verrückte, aber eben doch auch leidlich spannende Episode abzuliefern, die dabei auf jegliche wissenschaftliche Plausibilität pfeift. Es ist einfach undenkbar, dass sich die Besatzung nur aufgrund der Mutation eines einzigen Gens in die Urformen des Lebens zurückentwickelt. Wie zum Beispiel sollte sich Barclay in eine Spinne verwandelt haben, wenn man bedenkt, dass Spinnen und Menschen nicht im Entferntesten miteinander verwand sind?

Man kann sich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass man sich hier an den billigen Monsterfilmchen der 50er Jahre orientiert hat, die seinerzeit von Leuten wie Roger Corman produziert wurden und die sich ebenfalls nie um Realismus scherten. Ein großes Lob gilt in diesen Zusammenhang den Maskenbildnern, die eine wirklich großartige Arbeit abgeliefert haben. Riker sieht furchteinflößend aus als grobschlächtiger Ur-Mensch. Auch Troi und Barclay wirken nach ihren Verwandlungen überzeugend. Leider muss man kritisieren, dass man Worf in seiner veränderten Gestalt nie wirklich deutlich erkennen kann, da er die meiste Zeit nur im Schatten zu sehen ist. Trotzdem sind seine Auftritte ausgesprochen gruselig inszeniert.

Apropos Schatten: Die dunkle Beleuchtung und die immerfort spielende unterschwellige Musik tragen einen Gutteil zur latent gruseligen Atmosphäre der Folge bei. Gates McFadden, die hier ihre erste und einzige Regiearbeit abliefert, hat hier einen tollen Job gemacht.

Zweifellos ist Genesis eine der sonderbarsten Folgen der ganzen Serie, aber sie deswegen als schlecht zu bezeichnen wäre übertrieben. Sie ist von Anfang bis zum Ende unterhaltsam, wenn auch auf eine Art und Weise wie man sie von Star Trek normalerweise nicht kennt und reiht sich daher in die Reihe von Episoden aus der siebten Staffel ein, die ganz bewusst mit Konventionen bricht. Es ist durchaus verständlich, warum dies bei vielen Fans nicht sonderlich gut ankam. Aber warum muss Star Trek denn immer tiefgründig und ernst sein? Was spricht schon dagegen, wenn die Serie ab und zu einfach mal etwas Spaß an sich selbst hat? Folgen wie diese erinnern uns daran, dass wir als Fans den Star Trek Franchise nicht immer allzu ernst nehmen sollten, denn sonst würde er nur Gefahr laufen an seinen eigenen Ansprüchen zu ersticken. Letztlich sollte es auch bei Star Trek in erster Linie um Unterhaltung gehen, was ja auch völlig reicht.

Info

Genesis– Genesis
Staffel 7– Episode 19

BuchBrannon Braga
Regie: Gates McFadden

warpshop

Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

Sven Wedekin

Kommentar verfassen