Die Enterprise entdeckt in einer Dyson-Sphäre ein verloren geglaubtes Schiff – und einen alten Bekannten.
Besuch von der alten Enterprise – Relics
Staffel 6 – Episode 4
Inhalt
Als die Enterprise einem alten Notsignal folgt, entdeckt sie eine Dyson-Sphäre, eine gigantische kugelförmige Konstruktion, die einen Stern vollständig umhüllt und vor langer Zeit von einer fremden Zivilisation erbaut worden sein muss. Auf deren Oberfläche findet man den Ursprung des Signals: Das abgestürzte Föderationsraumschiff Jenolan. Als ein Außenteam das Schiff näher untersucht, findet es heraus, dass im Transporterpuffer noch immer das Muster eines Menschen gespeichert ist. Als Geordi diesen remateralisiert, staunt er nicht schlecht, um wem es sich dabei handelt: Vor seinen Augen erscheint Montgomery Scott, der legendäre Chefingenieur von Captain Kirks U.S.S. Enterprise…
Fazit
Wenn man diese Episode mit nur einem Wort umschreiben will, kann es nur eines geben: Nostalgie. Scottys Auftritt stellt ein echtes Geschenk für sämtliche Langzeitfans von „Star Trek“ dar. Als er die Brücke seiner alten Enterprise auf dem Holodeck wieder aufleben lässt und seinen längst verstorbenen Crewkameraden mit einer Flasche Scotch zuprostet, kann man sich einer Gänsehaut nicht erwehren. Und durch Scottys Erinnerungen an seine Zeit auf der Enterprise, die er mit der neuen Crew teilt, wird man als Zuschauer in gewisser Weise selbst ein Teil der Story, da man sich dadurch in die Zeit zurückversetzt fühlt, in der man die entsprechenden Episoden mitverfolgt hat.
Gleichzeitig entwickelt man aber auch Mitleid mit Scotty, wenn man sieht, wie schwer es ihm fällt, sich in der für ihn fremden Welt, in die es ihn so plötzlich verschlagen hat, zurechtzufinden. Geordi reagiert sogar mehr oder weniger genervt, wann immer er versucht, ihm im Maschinenraum zu helfen, um sich nützlich zu fühlen. Doch als es Hart auf Hart kommt und Scotty und Geordi allein versuchen müssen, die Enterprise vor der sicheren Zerstörung zu retten, bekommt er seine Chance, zu zeigen, was in ihm steckt.
Man muss Autor Ronald D. Moore beglückwünschen, wie es ihm gelungen ist, zu vermeiden, dass seine Folge zu plumpen Fanservice verkommt. Er hat Scotty mit Stil und dem sicheren Gespür eines „Star Trek“-Kenners in die Serie eingebaut. Die Interaktion von James Doohan und den anderen Darstellern ist hervorragend umgesetzt. Beispielhaft dafür ist der Dialog zwischen ihm und Captain Picard, in dem Scotty ihm davon erzählt, dass die alte Enterprise von allen Schiffen jenes ist, welches er am meisten vermisst und an das er am häufigsten zurückdenkt. Von der Charakterseite her gibt es an der Episode also überhaupt nichts auszusetzen.
In anderer Hinsicht muss man ihr jedoch einen Vorwurf machen: Die Dyson-Sphäre ist allein schon wegen ihrer schieren Größe – man spricht von einem Durchmesser von 200 Millionen Kilometern – eine der spektakulärsten künstlichen Konstruktionen, die jemals in „Star Trek“ gezeigt wurden. Doch wird in der Folge nur sehr unzureichend auf die Frage eingegangen, warum und vor allem vom wem sie einst erbaut wurde. Das ist schade, stand die Erforschung des Unbekannten doch stets im Mittelpunkt von „Star Trek“. Es wäre daher absolut spannend gewesen, mehr über die Sphäre und deren Erbauer zu erfahren. Doch wird in künftigen Episoden nie wieder darauf eingegangen.
Dasselbe gilt auch für Scotty selbst. Am Ende der Folge schenkt Picard ihm ein Shuttle, mit dem er mit unbekanntem Ziel verschwindet. Über sein künftiges Schicksal erfahren wir leider nichts. Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Es wäre doch sehr bedauerlich gewesen, hätte Scotty sich am Ende einfach zur Ruhe gesetzt oder wäre gar gestorben. So hingegen können wir uns sicher sein, dass einer der Helden der ersten Enterprise weiterhin zwischen den Sternen unterwegs ist.
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