Die Enterprise kommt einem ungewöhnlichen Gast zur Hilfe.

Ich bin Hugh – I, Borg
Staffel 5 – Folge 23

Inhalt

Die Enterprise entdeckt auf einem abgelegenen Mond ein havariertes Erkundungsschiff der Borg, dessen gesamte Besatzung, bis auf einen (Jonathan DelArco), getötet wurde. Dr. Crusher (Gates McFadden) überredet Captain Picard (Patrick Stewart), den jungen Borg auf die Enterprise zu beamen, um ihn zu versorgen. Sie sieht in ihm keine Bedrohung, sondern einfach ein verletztes Wesen, das Hilfe braucht. Alle ihre Kameraden halten ihn jedoch für eine potentielle Gefahr.

Vor allem Captain Picard wird durch die Anwesenheit der Drohne – die sich selbst als Dritter von Fünf bezeichnet – an seine traumatische Entführung und Assimilation durch die Borg erinnert. Er befiehlt Geordi (LeVar Burton) und Data (Brent Spiner), einen Plan zu entwickeln, die Drohne dafür zu nutzen, ein zerstörerisches Computervirus in das Borgkollektiv einzuschleusen, um es so ein für allemal zu vernichten. Doch je länger Dritter von Fünf sich an Bord der Enterprise aufhält, umso klarer wird der Crew, dass er vielleicht doch mehr ist als einfach nur eine seelenlose Maschine …

Rezension

Diese Episode setzt sich zum ersten Mal auf eine völlig andere Art mit den Borg auseinander, als wir es bisher gewöhnt sind. Wurden sie bisher nur als eher eindimensionale Bösewichter dargestellt, deren einzelnen Vertretern es an individuellen Persönlichkeiten fehlt, lernen wir hier, dass durchaus mehr in ihnen steckt, als es zu erst den Anschein hat. Je mehr Zeit Dritter von Fünf mit den verschiedenen Menschen von der Enterprise verbringt, desto mehr beginnt er, nach und nach auch seine eigene Individualität zu entdecken.

Zwar erlangt er keine Erinnerungen an sein Leben vor seiner Assimilation zurück, so wie es bei Seven of Nine in Star Trek: Voyager der Fall war. Doch seine Trennung vom Kollektiv löst auch bei Hugh, wie er schließlich von Geordi genannt wird, einen Lernprozess aus. Nachdem er und der Chefingenieur sogar Freundschaft miteinander schließen, wird ihm klar, dass es falsch ist, Individuen gegen deren Willen in willenlose Drohnen zu verwandeln.

Ich bin Hugh

Doch auch die Crew beginnt ihre Meinung über die Borg zu hinterfragen. Captain Picard steht Hugh zunächst offen feindselig gegenüber und begreift erst sehr spät, dass er sich dabei von seinen eigenen Vorurteilen aufgrund seiner schrecklichen Erfahrung mit den Borg hat leiten lassen.

Eine ganz ähnliche Erfahrung macht auch Guinan (Whoopi Goldberg), deren Volk ja bekanntlich von den Borg praktisch ausgerottet wurde. Ihr Charakter wurde von Whoopi Goldberg bisher immer als absolut friedfertig und so weise porträtiert, dass man sich nicht einmal vorstellen konnte, dass sie auch eine dunkle Seite haben könnte. Doch wie wir in dieser Folge sehen, ist nicht einmal sie immun gegen Rachegefühle. Doch ist am Ende sie es, die Picard einmal mehr den Anstoß gibt die ethisch richtige Entscheidung zu treffen und von seinem Plan, Hugh als Werkzeug seiner Rache an den Borg zu missbrauchen absieht. Gerade noch rechtzeitig erkennt er, wie perfide sein Vorhaben war, das aus Milliarden Drohnen bestehende Kollektiv auszulöschen und sich dabei eines Wesens zu bedienen, das unabsichtlich von den Menschen vor dem sicheren Tod gerettet wurde.

Ich bin Hugh ist somit mal wieder ein Beispiel für eine Star Trek-Episode, die ganz im Geiste Gene Roddenberrys ist. Sie vermittelt die zutiefst humanistische Botschaft, dass man auch seinem größten Feind nicht seine Menschlichkeit absprechen sollte, da man sonst selbst keinen Deut besser ist als er. Dadurch, dass die Borg hier erstmals auf eine differenziertere Art dargestellt werden als gewohnt, legt sie außerdem das Fundament für die weitere Entwicklung dieser Spezies in Star Trek: Voyager und auch in Star Trek: Picard.

Fun Facts

  • Der Titel I, Borg ist eine Anspielung an den berühmten Science Fiction Roman I, Robot von Issac Asimov
  • Hugh-Darsteller Jonathan DelArco nahm seine Rolle viele Jahre später in der Serie Star Trek: Picard wieder auf.

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