Riker erwacht in einer Zukunft, die ihm nicht bekannt vorkommt.
Inhalt
Nachdem er auf einer Außenmission sein Bewusstsein verloren hat, erwacht Commander Riker (Jonathan Frakes) auf der Krankenstation der Enterprise. Dr. Crusher (Gates McFadden) offenbart ihm, dass sechzehn Jahre vergangen sind. Er hat inzwischen einen Sohn und ist zum Captain der Enterprise befördert worden. Die ganze Situation kommt Riker zunächst sonderbar vor, und tatsächlich stellt sich schnell heraus, dass in dieser Zukunft nichts so ist, wie es zu sein scheint …
Rezension
Ähnlich wie in der Episode Phantasie oder Wahrheit aus der sechsten Staffel macht Riker hier wieder eine beunruhigende Erfahrung, die ihm zunächst an seinem Verstand zweifeln lässt. Er muss damit fertig werden, die letzten sechzehn Jahre seines Lebens komplett vergessen zu haben, und sich in einer für ihn fremden Umwelt zurechtfinden. Der inzwischen zum Admiral beförderte Picard informiert ihn darüber, dass sich die Föderation in Friedensverhandlungen mit den Romulanern befindet und alles von Rikers Verhandlungsgeschick abhängt, was die Situation für ihn noch um einiges schwerer macht.
Jonathan Frakes spielt Rikers Unsicherheit für den Zuschauer absolut nachvollziehbar. Auch wir fragen uns, was vor sich geht, denn obwohl die Episode das dargestellte Zukunftsszenario plausibel beschreibt, können wir uns natürlich denken, dass hier etwas nicht stimmt. Doch es dauert ein Weilchen, bis die Wahrheit ans Licht kommt, und bis dahin hält diese Zukunft einige amüsante Überraschungen für uns Zuschauer und für Riker bereit, zum Beispiel, dass Data nun der Erste Offizier der Enterprise ist, ein Ferengi das Steuerpult auf der Brücke bedient und natürlich dass Riker nun ein alleinerziehender Vater ist.
Gerade die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn stellt den emotionalen Kern der Folge dar. Es ist interessant zu sehen, wie der ewige Junggeselle Riker sich in seine Vaterrolle einfinden muss. Erschwert wird das für ihn dadurch, dass die Mutter des Jungen verstorben ist und er sich mit der Herausforderung konfrontiert sieht, ein Raumschiff zu kommandieren und gleichzeitig seinen Sohn großziehen zu müssen.
Richtig spannend wird die Geschichte aber erst, als im dritten Akt die Romulaner auftauchen und es zunächst den Anschein hat, als hätten sie Riker mittels einer Holosimulation hinters Licht geführt. Hiermit stellt die Folge eine Blaupause für diverse künftige Star Trek-Folgen dar, in der einer der Charaktere an der Realität zweifelt, man denke an die bereits erwähnte Episode Phantasie oder Wahrheit oder Das zweite Leben, Parallelen und auch die letzte Folge Gestern, Heute, Morgen.
In der Rückschau betrachtet erscheint Gedächtnisverlust daher nicht mehr besonders innovativ, aber aus Sicht der vierten Staffel kann man sie durchaus als originell bezeichnen.
Das recht überraschende Ende kommt leider etwas abrupt daher, es ist bedauerlich, dass wir nie erfahren, was genau aus dem Jungen, der für alles verantwortlich ist, wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang aber das Design des Jungen in seiner wahren Gestalt, welches sehr an die klassische Darstellung der kleinen grauen Männchen erinnert, von der Menschen berichten, die behaupten, von Außerirdischen entführt worden zu sein. Man fragt sich fast, ob dies vielleicht ein kleiner Witz der Produzenten ist, der sich auf diese Entführungsstorys bezieht, denn letztlich wird ja auch Riker hier von einem Alien gekidnappt.
Die Effekte der Folge sind wie immer gut gemacht. Das Design der Enterprise der Zukunft ist aber leider etwas halbherzig, es wirkt nicht wirklich wie eine glaubhafte Version des Raumschiffes aus einer anderen Zeitperiode.
Infos
Gedächtnisverlust – Future Imperfect
Staffel 4– Episode 08
Buch: J. Larry Carroll & David Bennett Carren
Regie: Les Landau
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