Ein Mitglied der Crew hat ein Problem, welches es auf unkonventionelle Art lösen will.
„Der schüchterne Reginald“ – „Hollow Pursuits“
Staffel 3 – Folge 21
Inhalt
Der Ingenieur Lt. Barclay geht seinen Crewkameraden mit seiner linkischen Art und seiner Unzuverlässigkeit ziemlich auf die Nerven. Sogar Geordi, der normalerweise mit jedem gut klarkommt, fällt es schwer, mit ihm zusammenzuarbeiten. Was niemand weiß, ist, dass Barclay sich auf dem Holodeck eine Fantasiewelt erschaffen hat, in der er seine Schüchternheit verliert und mit seinen Kameraden so umgeht, wie er es sich in der Wirklichkeit nicht trauen würde – einschließlich einer Liaison mit Counselor Troi, in die er heimlich verknallt ist. Doch bald bietet sich ihm die Chance, auch in der Realität zu zeigen, was in ihm steckt …
Rezension von Der schüchterne Reginald
Von den Besatzungsmitgliedern der Enterprise, die nicht zur Brückencrew gehören, erfährt man normalerweise nicht sehr viel. Meist stehen sie nur im Hintergrund der Handlung und haben wenig bis gar keinen Text. Doch in „Der schüchtere Reginald“ lernen wir eines dieser namenlosen Gesichter endlich auch einmal näher kennen. Doch der Titelheld dieser Episode ist wahrlich kein einfacher Charakter: Mit seiner latenten Dauernervosität macht er allen das Leben schwer, was für viele komische Szenen innerhalb der Episode sorgt. Man fragt sich fast, wie so jemand überhaupt die Sternenflottenakademie erfolgreich absolvieren konnte. Erst nachdem er von Captain Picard dazu ermuntert wird, bemüht Geordi sich, eine freundschaftliche Beziehung zu ihm aufzubauen.
Doch obwohl es sich bei der Folge eindeutig um eine Komödie handelt, wird Barclay nicht als völlige Witzfigur dargestellt. Es wird klar, dass er ernsthafte psychische Probleme hat, denen er scheinbar nur in der Scheinwelt des Holodecks entkommen kann. So macht die Episode auch die Gefahren des Holodecks deutlich, da labile Menschen, die in der Realität Schwierigkeiten mit sozialer Interaktion haben, schnell den Bezug zu eben dieser Realität verlieren können.
Aber diese Problematik wird in „Der schüchtere Reginald“ nicht allzu ausführlich behandelt. In erster Linie ist es eine locker-leichte Geschichte, welche sich selber nicht zu ernst nimmt. Dwight Schultz‚ Darstellung des Barclay ist dabei absolut bemerkenswert. Er macht sich nicht über seine Figur lustig, sondern spielt sie als einen unsicheren Mann, mit dem man als Zuschauer durchaus Mitgefühl entwickelt. Schultz hatte ja auch bereits Erfahrung mit der Darstellung schrulliger Charaktere, da er schon in „Das A-Team“ in seiner Rolle des verrückten Piloten Murdock bekannt geworden ist.
„Der schüchtere Reginald“ ist eine durch und durch unterhaltsame Episode, die nicht besonders tiefgründig ist, aber trotzdem eine wichtige Botschaft vermittelt: Dass man Menschen, die vielleicht Probleme im sozialen Miteinander haben, mit Geduld begegnen sollte, da man nie weiß, was in ihnen steckt, wenn man sie nur auf ihre Unsicherheiten reduziert.
Anders als bei seinen Crewkameraden war Barclay bei den Fans sehr populär, weswegen er im Verlauf der Serie noch mehrere Auftritte hatte. Auch in einigen Episoden von „Voyager“ und im achten Kinofilm „Der erste Kontakt“ hatte er weitere Auftritte.
Fun Fact
- Geordi erwähnt kurz, wie er sich auf dem Holodeck schon einmal verliebt hat: In der Episode „Die Energiefalle“ entwickelt er ein ernstes Interesse an Dr. Leah Brahms.
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