Ein Admiral wird auf einmal immer jünger.

Inhalt

Der altgediente Admiral Mark Jameson (Clayton Rohner) kommt auf die Enterprise um die Verhandlungen bei einer Geiselnahme auf Mordan IV zu führen. Vor vierzig Jahren war er schon einmal auf einer ähnlichen Mission auf dem Planeten im Einsatz. Während seines Aufenthalts auf dem Schiff gehen mit dem Admiral merkwürdige Veränderungen vor sich, für die es zunächst keine Erklärung gibt: Der siebzigjährige wird immer jünger…

Rezension

Dies ist keine der Folgen, die dem Zuschauer besonders lange im Gedächtnis haften bleiben. In mancher Hinsicht wirkt sie gar wie eine der berüchtigten Fülllerepisoden, deren einzige Existenzberechtigung darin besteht die Staffel auf die benötigten 26 Episoden zu bringen. Sie ist zwar durchaus unterhaltsam, krankt aber an einigen Problemen. Abgesehen von der an sich schon nicht sehr spektakulären Story hat man vor allem das Gefühl, dass die Folge nicht ihr ganzes Potential ausspielt, sie hätte sich durchaus tiefgründig mit der menschlichen Angst vor dem Altern und der Sehnsucht nach ewiger Jugend befassen können. Aber diese Aspekte werden bestenfalls angekratzt, was schade ist. Vor allem ist Die Entscheidung des Admirals das Psychogramm eines Egomanen, der sein eigenes Wohl über das seiner Mitmenschen, vor allem dem seiner Frau stellt. Er hat ihr eigenmächtig der Chance beraubt selbst wieder jünger werden zu können, wodurch sie sich verständlicherweise hintergangen fühlt. Auch reißt er gleich nach seiner Ankunft auf der Enterprise das alleinige Kommando über die Mission an sich, womit wir beim zweiten Problem der Folge wären, nämlich der Tatsache, dass die Hauptfiguren hier eher wie Nebendarsteller wirken, die auf die Ereignisse nur passiv reagieren, anstatt aktiv am Fortgang der Geschichte mitzuwirken.

Die Entscheidung des Admirals

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass hier Gaststar Clayton Rohner voll im Mittelpunkt der Handlung steht, was ihr ebenfalls nicht gerade gut tut. Zwar ist Admiral Jameson auf dem ersten Blick kein uninteressanter Charakter, aber man wird die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass er auch irgendwie recht schablonenhaft geschrieben ist. Wie bereits erwähnt, hätte man einfach mehr aus der Figur und auch dem Thema der Folge machen können, denn schließlich geht es hier um nicht weniger als die alte Menschheitsfrage, ob wir die Natur überlisten können, und wenn ja, was für Konsequenzen das hat. Da hier handlungsseitig vieles versäumt wurde, erscheint „Die Entscheidung des Admirals“ aber leider nur sehr mittelmäßig. Es wäre spannend gewesen, wäre man beim ursprünglichen Ende der Geschichte geblieben. In diesem wäre Jameson nämlich nicht gestorben, sondern sein Verjüngungsprozess hätte im Alter von 14 Jahren gestoppt und er hätte alle seine Erinnerungen an sein bisheriges Leben verloren.

Im Hinblick auf den visuellen Aspekt muss man auch kritisch anmerken, dass die Maske des alten Jameson nur bedingt überzeugt. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte man sein altes und sein jüngeres Ich von zwei verschiedenen Schauspielern hätte verkörpern lassen.

Noch eine Bemerkung zur Besetzung: Gaststar Clayton Rohner kennt man aus seiner Nebenrolle aus dem Horrorfilm Das Relikt von 1997, in dem er an der Seite von Tom Sizemore agiert.

Info

Die Entscheidung des Admirals – Too short a season
Staffel 1– Episode 16

Buch: Michael Michaelian & D.C. Fontana
Regie: Rob Bowman

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Sven Wedekin

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