Deanna erhält Besuch ihrer Mutter, die ihrerseits eine „schöne“ Überraschung für ihre Tochter hat.

Inhalt

Deannas (Marina Sirtis) Mutter Lawxana (Majel Barrett-Roddenberry) kommt auf die Enterprise, um die arrangierte Ehe mit dem Menschen Wyatt Miller (Robert Knepper) in die Wege zu leiten. Der Counselor wusste bis dato noch gar nicht, dass ihre Mutter Wyatt bereits vor vielen Jahren als künftigen Mann für sie auserkoren hat. Während Troi und er versuchen, sich näher kennenzulernen und eine Art Beziehung aufzubauen, taucht plötzlich ein tarellanisches Seuchenschiff auf …

Rezension

Diese Folge ist die erste in der Serie, die man als reine Komödie bezeichnen kann, wodurch sie sich auf dünnes Eis begibt, denn die Erfahrung lehrt, dass sich Star Trek recht schwer damit tut, witzig zu sein, von einigen rühmlichen Ausnahmen wie Kennen Sie Tribbles? abgesehen.

So ist auch der Humor in Die Frau seiner Träume recht speziell, erinnert er doch in mancher Hinsicht an eine typische Beziehungskomödie. Das angespannte Verhältnis zwischen Lawxana und den Eltern von Wyatt Miller ist zum Beispiel ein zwar recht lustiges, aber eben auch leicht abgedroschenes Klischee.

Die Tatsache, dass Majel Barrett, Gene Roddenberrys damalige Ehefrau, hier ihren ersten Auftritt als hochgradig exzentrische Mutter von Counselor Troi hat, macht diese Folge dennoch zu einem kleinen Highlight. Hier wird auch bereits das Fundament für die künftige Charakterisierung dieser Figur gelegt, man denke nur an die für ihre Tochter reichlich peinlichen Flirtversuche mit Captain Picard.

Man kann nicht anders, als Majel Barrett für ihre schauspielerische Leistung zu loben, denn sie verkörpert die Verschrobenheit dieser Figur ebenso perfekt wie auch die Liebe zu ihrer Tochter. Wie alle Mütter will sie letztlich nur das Beste für ihr Kind und merkt dabei nicht, dass sie manchmal einfach zu weit geht. So auch hier, wo sie ernsthaft glaubt, am besten beurteilen zu können, dass der rechte Zeitpunkt für eine Hochzeit gekommen und dass der junge Wyatt der geeignetste Partner für sie ist.

Im Lauf der Serie sorgt Lawxanas Verhalten so immer wieder für gelungene komische Momente, was der Figur durchaus einen gewissen Unterhaltungswert gibt, obwohl, oder gerade weil, sie sich so sehr von den anderen weiblichen Charakteren der Serie abhebt.

Star Trek TNG 011 – Die Frau seiner Träume

Doch zurück zur Folge: Trotz ihrer nicht besonders anspruchsvollen Handlung vermittelt sie eine absolut typische Star Trek-Botschaft, nämlich die, dass man anderen Kulturen nicht mit negativen Vorurteilen begegnen sollte. Die Tarellianer werden anfangs durchaus als Bedrohung dargestellt, doch stellt sich spätestens gegen Ende heraus, dass auch sie einfach nur überleben wollen. Da die Besatzung des Schiffes das letzte Überbleibsel ihrer Zivilisation darstellt, bringt dieser Handlungsstrang eine gewisse Tragik in die Episode.

Allerdings wirft er auch einige Fragen auf: Denn was hat es eigentlich mit den Träumen Wyatts auf sich? Warum hat er die Tochter des tarellanischen Captains zuvor in seinen Träumen sehen können? Da er kein Telepath ist, ist dies eigentlich unerklärlich. Die Folge beinhaltet damit ein gewisses metaphysisches Element, was so gar nicht zu Star Trek passt. Dies ist wohl der Tatsache geschuldet, dass sich die ursprüngliche Version des Drehbuchs stark von der gedrehten Fassung unterscheidet, da es von Autor Tracy Torme überarbeitet wurde. Laut Aussage Tormes war das zuerst eingereichte Drehbuch so schlecht, dass es eigentlich nur besser werden konnte.

Visuell hat die Episode auch nicht so viel zu bieten. Die Holodeckversion einer Planetenoberfläche sieht leider sehr billig aus. Einzig das Design des tarellanischen Schiffes ist recht originell und weiß daher zu überzeugen. Von all dem abgesehen bleibt Die Frau seiner Träume eine eher schwache Folge, die außer Lawxanas erstem Auftritt nichts wirklich interessantes enthält.

 

Info

Die Frau seiner Träume – Heaven
Staffel 1– Episode 11

Buch: Tracy Torme
Regie: Richard Compton

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Sven Wedekin
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