Mit Star Trek: Titan – Eine mutige Forschungsreise nimmt sich Julian Wangler die nächste Litverse-Reihe vor.

Star Trek: Titan - Eine mutige Forschungsreise (Julian Wangler)Fokus auf eine außergewöhnliche Romanreihe

Wie kaum eine andere Star Trek-Romanreihe zeigte Star Trek: Titan die Möglichkeiten, die das Litverse bot. Es war einerseits eine Fortführung von Elementen aus dem Film- und Fernsehen-Star Trek. Es machte aber andererseits daraus sein eigenes Ding, indem es eine Crew zusammenstellte, die überwiegend aus nichtmenschlichen Außerirdischen bestand. Und die Reihe nutzte dies wiederholt zu ihrem eigenen Vorteil.

Star Trek: Titan war für mich persönlich lange Zeit eine meiner absoluten Lieblingsreihen, auch wenn sie am Ende – bedingt durch Ereignisse in anderen Romanreihen – ihr ursprüngliches Potential nicht mehr wahrnehmen konnte. Deshalb war ich umso gespannter darauf, als Julian Wangler sein Star Trek: Titan – Eine mutige Forschungsreise ankündigte.

Es ist jetzt das zweite Buch, in dem der Autor sich einer Litverse-Reihe widmet. Bereits früher hatte er gemeinsam mit Stefan Rösner, die Litverse-Fortsetzung von Star Trek: Voyager analysiert. Und wenn Julian Wangler eins kann, dann ist es wirklich, Ereignisse aus Star Trek  mit anderen Geschehnissen zu verbinden und daraus einen Kommentar zu basteln, der sehr lesenswert ist. Stefan Rösner hat übrigens auch zu diesem Band einige Illustrationen beigesteuert.

Sehr gute Abschweifungen

Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Der Löwenanteil widmet sich den Litverse-Auftritten der Titan, der zweite dem zweiten Leben des Schiffes in der aktuellen Star Trek-Ära.

Im ersten Teil widmet er sich nicht nur den Romanen, sondern schweift auch ein wenig ab. So hat er Christopher L. Bennet interviewt, der einige Geschichten zu Star Trek: Titan beisteuerte. Oder er beschäftigt sich mit der Fortpflanzungskrise der Andorianer. Oder er liefert eine Übersicht über die vielen verschiedenen Figuren, die diese Reihe ausmachen.

Für mich persönlich sind dabei die Rezis immer wieder faszinierend. Vor allem, wenn man sieht, auf welche Folgen und Filmen die jeweilige Handlung basiert. Denn da liefert Julian Wangler am Ende fast aller Besprechungen eine kleine, handliche Übersicht. Es ist dabei immer wieder faszinierend, wie viele verschiedene Episoden da teilweise herangezogen worden sind, um gewisse Handlungselemente aufzubauen.

Etwas schade

Wie bereits erwähnt, geht Julian Wangler auf nahezu alle Auftritte der Titan im Litverse ein. Darunter auch die Event-Reihen, wie Star Trek – Destiny oder Star Trek – The Fall. Dabei rezensiert er in diesen jedoch nur die Rolle der Titan und ihrer Figuren. Das ist ein anderer Ansatz, der aber im Kontext dieses Sachbuchs durchaus Sinn ergibt.

Wobei es hier schade ist, dass er Star Trek – Coda nur „kurz“ abhandelt. Es sind zwar immer noch vier Seiten, aber er geht auf diese Romanreihe nicht so detailliert ein wie auf die anderen Event-Serien. Und das, obwohl das Schiff und seine Crew eine wichtige Rolle in dieser Reihe hat. Auch ist es interessant, dass er den Gastauftritt des Raumschiffes in Star Trek – The Next Generation: Jagd nicht erwähnt. Entweder behält er sich das für den Tag vor, wo er die TNG-Romane bespricht, oder aber er ignoriert dieses Machwerk bewusst, weil das einfach ein grauenhaftes Buch ist.

Der zweite Teil widmet sich dann der Titan-Ära im aktuellen Star Trek-Universum. Hier geht er unter anderem auf Ähnlichkeiten zu der ersten Ära ein, betont allerdings auch die Unterschiede. So beobachtet er, dass das Schiff in der aktuellen Zeit kein Forschungsschiff mehr ist, sondern eins für Notfalleinsätze, eine Art Feuerwehrschiff. Ebenso geht auf den bislang einzigen Romanauftritt des Schiffes in der neuen Ära ein, Star Trek: Picard – Dunkler Schleier,  und widmet sich am Ende der Titan-A, die man in der dritten Star Trek – Picard-Staffel kennengelernt hat.

Empfehlung: Zugreifen!

Der zweite Teil fällt dann auf Grund der wenigen Auftritte, die noch dazu nicht sonderlich viele Details liefern, natürlich etwas kürzer aus. Dennoch schafft Julian Wangler das Beste daraus zu machen, sodass dieser Part nicht als ein Schwachpunkt von Star Trek: Titan – Eine mutige Forschungsreise angesehen werden muss.

Am Ende lohnt es sich für Star Trek: Titan-Fans, hier zuzugreifen. Zwar sind die kurze Abhandlung von Star Trek – Coda und das Fehlen von Star Trek – The Next Generation: Jagd schade. Aber es sind keine Mankos, die den sehr positiven Gesamteindruck dramatisch runterziehen.

Info

Autor: Julian Wangler
Titel: Star Trek: Titan – Eine mutige neue Forschungsreise
Verlag: BoD – Books on Demand
Erschienen: 06/2024
Einband: Taschenbuch
Seiten: 318
ISBN: 9-783758-368639
Sonstige Informationen: Produktseite

 


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