Die Entstehungsgeschichte von Die Glücksmaschine ist sogar fast interessanter als die Erzählung an sich.

Eine interessante Entstehungsgeschichte

Die Enterprise ist im Auftrag der Föderation unterwegs zum Planeten Timshel. Einst war dieser ein beliebtes Urlaubsziel der Galaxis. Bis die Welt sich auf einmal komplett abschottete und niemand mehr hinein- oder hinausdurfte.

Als das Raumschiff ankommt, entdecken sie, dass die Bewohner der Welt einer heimtückischen Technologie anheimgefallen sind. Diese gibt jedem Bürger unter bestimmten Umständen als Belohnung das totale Vergnügen und die völlige Ekstase, macht sie aber auch gleichzeitig davon abhängig. Noch schlimmer ist, dass sich die Verantwortlichen hinter dieser Technik anschicken, sie ebenso der restlichen Galaxie zukommen zu lassen. Was die Crew der Enterprise unbedingt verhindern will.

Wie bereits im Teaser geschrieben, ist die Entstehungsgeschichte von Die Glücksmaschine sogar fast interessanter als die Handlung des Romans an sich. Denn die Story wurde von zwei namhaften Autoren verfasst. Auf dem Cover steht der Name James Gunn. Dabei handelt es sich um den leider am 23. Dezember 2020 verstorbenen Science Fiction-Schriftsteller, Redakteur, Gelehrten und Großmeister dieses Genres, James E. Gunn. Dieser fertigte den Roman basierend auf einem nicht produzierten Drehbuch der originalen Serie an, das von niemand geringerem als der SciFi-Legende Theodor Sturgeon stammte. Am besten liest man sich das Nachwort des Autoren durch, um die ganze abwechslungsreiche Entstehungsgeschichte zu erfahren.

Absolute Glückseligkeit

Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit zweier Legenden der Science Fiction ist ein spannendes Buch, dass an die besten Folgen der ursprünglichen Serie erinnert. Erneut wird eine interessante Frage genommen und in eine Handlung mit Captain Kirk und Co eingebettet. In diesem Fall dreht sich alles darum, was es mit einer Bevölkerung macht, wenn sie die Möglichkeit hat, absolute Glückseligkeit zu erhalten.

James Gunn macht aus dieser zu Grunde liegenden Frage in Die Glücksmaschine einen spannenden und auch teilweise gruseligen Plot. Er beschreibt, wie die Menschen für dieses Glücksgefühl, das ihnen für Leistungen zugeteilt wird, alles tun. Unsinnige Handlungen, wie das wiederholte Fegen eines schon längst sauberen Gehweges, werden hier ausführlich dargestellt und sorgen ebenso für ein Gruselgefühl wie die Belohnungsmomente. Alles wirkt unwirklich und unheimlich. Denn im Prinzip ist hier ein ganzer Planet in Abhängigkeit geraten.

Dasselbe ungute Gefühl entsteht, wenn man im Laufe der Handlung liest, wie sich zwei Maschinen miteinander unterhalten. Aus spoilertechnischen Gründen wird jetzt darauf verzichtet, zu erzählen, was sich hinter diesen versteckt. Doch der Austausch von Argumenten ist sehr gut geschrieben und erweitert die Story, da man hierdurch einen zusätzlichen Blickwinkel zu den Ereignissen erhält.

Ein rundes Bild

Mitten in diese Situation gelangt die Enterprise. Und mit Captain Kirk strandet dann auch ausgerechnet der Schiffsführer auf dem Planeten. Und wer die originale Serie kennt, der weiß, dass dies nur den Auftakt darstellt, in dem Kirk und seine Mannschaft voneinander getrennt an ein- und demselben Ziel arbeiten müssen.

Tatsächlich wird der Captain in Die Glücksmaschine an die Grenzen seiner Belastbarkeit getrieben. Es ist selten, dass man ihn so verwundbar erlebt. Doch natürlich nimmt er aus den Momenten der Schwäche die Stärke, um am Ende siegreich zu sein. Alles andere wäre nicht Kirk! Nur bis diese zu erwartende Entwicklung stattfindet, dauert es.

Und diese Zeit nutzt James Gunn in Die Glücksmaschine, um die Gesellschaft von Timshel ausführlich darzustellen. Denn neben denen, die für die nächste Belohnung arbeiten, gibt es auch Rebellen. Und solche, die von dem Geschehen profitieren und es sogar verteidigen. Hier lässt er wirklich alle Seiten zu Wort kommen, sodass man ein rundes Bild erhält.

Es glänzt nicht nur das Trio

Die Crew der Enterprise ist dabei überwiegend zum Zuschauen verdammt. Dennoch bemüht sich auch hier James Gunn darum, allen bekannten Crewmitgliedern gerecht zu werden. Neben dem berühmten Trio Kirk, Spock und McCoy kann so ebenfalls Scotty glänzen, der sich als Mechaniker mit Maschinen natürlich am besten auskennt.

Die Glücksmaschine ist ein gelungener Roman. Gruselig und nachdenklich machend. Ein grandioses Werk!

Cover © Cross Cult

Bewertung 14/15

Autor: James Gunn, Theodore Sturgeon
Titel: Star Trek – The Original Series 06: Die Glücksmaschine
Originaltitel: Star Trek: The Joy Machine
Übersetzer: Ronald M. Hahn
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 01/2025
Einband: Taschenbuch
Seiten: 319
ISBN: 978-3-86425-303-4
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen
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